Literatur Spieltheorien
Bücher zur Spielforschung
Übliche Literaturlisten verraten dem Betrachter nur den Namen des Autors, den Titel des Buches, den (eigentlich irrelevanten) Verlag, mit der (eigentlich irrelevanten) Ortsangabe und dem Jahr der Drucklegung. Bei weiteren Auflagen erscheint dann wieder das aktuelle Jahr der Drucklegung, waurm der historische Bezug zu dem Werk und der Lebenszeit des Autors verloren geht. Was interessiert mich das Jahr der 22. unveränderten Auflage?
Wir haben uns entschieden, an dieser Stelle eine eher qualitative Literaturangabe mit Blick in die Inhaltsverzeichnisse zu gewähren, weil die Buchtitel der einzelnen Werke oft nicht allein aussagekräftig genug erscheinen.
Die Spielwissenschaften haben zahlreiche Spieltheorien entwickelt, weil diese zumeist aus dem jeweiligen Blickwinkel der wissenschaftlichen Disziplin entstanden sind, die sich besonders seit derZeit der Aufklärung mit dem Phänomen des Spielens befassten. Philosophie, Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Geschichtswissenschaft etc. sind die Quellen, aus denen sich die heutige Ludologie speist. Die folgende Literaturliste liefert einen Einstieg in die Entwicklungen der Spieltheorien, ist jedoch weiterhin alphabetisch sortiert und nicht gewichtet.
Alte Texte bergen die Eigenschaft in sich, besonders wenn sie theoretischer Natur sind, dass ihre Aussagen und Botschaften undeutlich, gar für die heutige Zeit unverständlich werden. Die Lebenswelten, Hintergründe oder Adressaten dieser Texte existieren nicht mehr. Aus diesem Grund haben wir vom Institut für Ludologie uns vorgenommen, die hier aufgeführten Werke zum einen ausführlicher zu besprechen und zu kommentieren sowie wenn möglich, mit historischen Exkursen ihre Entstehungsgeschichte sowie ihre Bezüge nachvollziehen zu können. Wo dies schon erfolgt ist, steht am jeweiligen Ende des Literaturhinweises ein Link zu einem aufführlichen Blogartikel auf dieser Website.
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Bally, Gustav (1893-1966)
Schweizer Psychiater
"Vom Spielraum der Freiheit - Die Bedeutung des Spiels bei Tier und Mensch" (1966)
Ausgabe vom Schwabe & Co Verlag, Basel/Stuttgart, 1966, zweite überarbeitete und ergänzte Auflage des Buches "Vom Ursprung und von den Grenzen der Freiheit" (1945), mit 131 Seiten:
Inhalt
Instinkt und Spiel
- Der Instinkt
- Die Prägung
- Die Appetenz und die Stimmung
- Das Feld und die Feldspannung
- Handlung und Gegenstand
- Das Stutzen
- Die Dressur
- Die zweifache Umwelt
- Der Begriff des Spiels
Das spielende Mensch
- Die biologische Sicht
- Soma und Germa
- Die Aufgabe der menschlichen Gesellschaft
- Die bäuerliche Haltung
- Die kriegerische Haltung
- Die offene Welt des Menschen
- Selbstbesinnung
- Die defizienten Weisen des Menschseins
- Der Wilde
- Der Barbar
- Der spielende Mensch und sein Horizont
- Liebe und Tod
- Die priesterliche Haltung
- Schluß
- Anmerkungen
Zitat:
"Der Mensch erkennt die Natur ehrfürchtig als seinen Ursprung an. Ehrfürchtig: er fürchtet und er ehrt sie, denn er weiß sich von ihr gleichzeitig bedroht und beschenkt.
Er fürchtet sie, denn er könnte ihr erliegen und seine Freiheit verspielen; aber er besiegt sie im mutigen Spiel und ehrt sie als die Spenderin des Lebens, die ursprüngliche Fülle, die ihn nährt und ohne die er nicht einen Augenblick sein könnte. Er sucht die Angst, jenen "Schwindel der Freiheit", der angesichts des Abgrunds der unendlichen Möglichkeiten auftritt, zu ertragen, ohne "nach der Endlichkeit zu greifen, um nicht zu fallen" (Kierkegaard). Er naht sich dem Unheimlichen in Furcht, aber diese Furcht ist Ehrfurcht.
An dieser Grenze als der Grenze der Freiheit zu stehen und, im Bewußtsein ihrer Endlichkeit, sich diesem schaurigen, unfaßbaren, unendlichen Nichts, das doch zugleich der Mutterschoß alles Wesens zu sein scheint, geöffnet zu halten, das ist die große, erste und letzte Aufgabe des spielenden Menschen." (s. S. 101)
Klappentexte, 2. Auflage, aus Besprechungen der ersten Auflage:
"Ballys Hauptthese ist nun, daß das Spiel erst möglich wird, wenn "die instinktiven Nötigungen" eine Lockerung erfahren. Erst die Sicherung, beim Tier der Brutschutz und der Feindschutz, beim Menschen die gesellschaftliche Sicherung, eröffnen den "Spielraum der Freiheit", in dem sich das Spiel verwirklicht. So kommt es, daß der Autor zu dem weiten Problem der Freiheit geführt wird. Seine Verknüpfung mit den biologischen Verhaltensweisen, mit dem Spielthema, führt ihn zum Entwurf einer Kulturphilosophie, die deshalb nicht weniger bedeutsam und originell ist, weil sie unverkennbar Anklänge an Platons Konzeption vom idealen Staat aufweist. - E. Katzenstein, Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie"
"In Anlehnung an Kant könnte man sagen: Bally deckt in seiner schönen und sorgfältigen Studie die vitalen Bedingungen der Möglichkeit des menschlichen Freiseins auf. - Hans Kunz, Neue Züricher Zeitung"
Wikipedia:
Gustav Bally (1893-1966)
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Barbeyrac, Jean (Joh.) (1674-1744)
Franz.-schweizerischer Jurist
"Tractat vom Spiel, worinn die vornehmsten zum Recht der Natur, und zur Sitten-Lehre, gehörigen Puncte, so Beziehung haben mit dieser Materie, untersucht werden." (1740)
Ausgabe des Verlegrs Gerhard Wilhlem Rump, Bremen, 1740
Jean (Joh.) Barbeyrac war ein französisch-schweizer Jurist und Rechtshistoriker. Er setzte sich für das Naturrecht ein, das in der Rechtsphilosophie ein universell gültiges Ordungsprinzip beschreibt. Die Annahme ist, dass aus der Natur des Menschen Normen für das Zusammenleben zu begründen sind.
"Innhalt"
Erster Theil
Zeigt, daß das Spiel, an und vor sich selbst, weder durch das Recht der Natur, noch durch Religions-Gesetze, für unerlaubt erklärt wird.
Erstes Capitel
Daß das Spiel an sich selbst, der Mißbrauch beyseit gelegt, eine ganz gleichgültige Sache.
§ 1 Der Mensch ist zur Arbeit gebohren. 2. Heyden selbst haben dieses erkannt. 3. Er soll aber nicht unabläßig arbeiten. 4. Die göttliche Offenbahrung giebts zu verstehen. 5. Beydes die Sitten-Lehre und Religion erlauben nicht allein sich einiger Erfrischung zu bedienen, sondern befehlen es gar.
Kostenfreier Link zu Google Books: Hier.
Wikipedia:
Jean Barbeyrac (1674-1744)
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Bauer, Georg (1756) und Bernoulli, Daniel (1700-1782)
Österreichischer Buchhändler (Bauer) sowie Schweizer Mathematiker (Bernoulli)
"Arten der Spiele" - Langtitel: "Die Kunst die Welt erlaubt mitzunehmen in den verschiedenen Arten der Spiele, so in Gesellschaften höheren Standes, besonders in der Kayserlich-Königlichen Residenz-Stadt Wien üblich sind; Mit einer Nachricht von andern mehrern, auch unter Leuten niedern Standes gewöhnliche Spielarten und einigen der neuesten Künste mit Karten." (1756)
Ausgabe "Zweyter Theil. Mit Röm. Kayserl. Majestät Allergnädigstem Privilegio. Wien und Nürnberg, bey Georg Bauer, Buchhändler, 1756" mit 424 Seiten:
Inhalt
Verzeichnis derjenigen Spiele, welche sich bishero in Europa bekannt gemacht haben.
Das Mailspiel
Das Kegelspiel
Das Cavagnola (Tombola)
Die Vogellotterie, oder zeitvertreibender Glückstopf
Gesezze, welche in Wien bey der Compagnie des Bolzschiessens beachtet werden
Nachricht von den verschiedenen Arten der Spielkarten
Das Quadrillespiel mit dem Mediateur und der Favorite-Farbe (Couleur favorite)
Das Quintille oder das l'Hombre zu 5 Personen
Das Tarocspiel
Das Spiel Minchiate
Das Cucuspiel
Das Tresettspiel
Das Kaiserspiel oder l'Imperiale
Das Ambiguspiel
Das Spiel Guinguette
Das Mariagespiel
Das Spiel Guimbarde, sonsten die Braut (la Mariée) genannt
Das Spiel Kauf-Labet
Das Triumphspiel
Das Spiel Baziga
Das Fingerspiel
Nachricht von Hazard oder Glücksspielen
Patente (von Maria Theresia, Novembris 1755)
Neuerfundene Kartenkünste
Auszug aus dem Versuch einer neuen Lehre, von dem Maaße der Glücksspiele, verfasset von Daniel Bernouilli (Bernoulli, ab S. 363)
Danach separate Abhandlung, ab S. 385:
"Abhandlung vom Werth der Spiele und der Redlichkeit im Spielen."
Verzeichnis von einigen Büchern, darinnen von Spielern und Spielen, ingleichen von Kartenstampf gehandelt wird. (s. S. 409)
Zitat:
"Im weitläuftigen Verstand rechne ich gar vieles unter das Spiel: die Musik, die Lotterien, das Schiessen, sind Arten der Spiele. Die Musikverständigen möchten mich zwar anklagen, daß ich ihre edle und ergözzende Beschäftigung unter die Spiele rechne, aber ich kan nicht anders; das Wort, Saitenspiel, Spielmann, Aufspielen, ein Clavier spielen, bekräftiget selbst aus dem gemeinen Gebrauch zu reden, meine Meynung; wozu noch kommt, daß der Erfinder der Musik und erster Instrumente der Jubal, von dem die Geiger und Pfeiffer herkommen, ohne Zweifel, um sich die Zeit zu vertreiben, darauf gefallen sey. Noch mehr: vielleicht können die Turniere der Alten auch unter die Spiele im weitläuftigen Verstand gerechnet werden, so wie die Comödien, Tragödien hierher gehören, welche auch deswegen Schauspiele genennet werden. Ferner zähle ich die Profession der Seiltänzer, Luftspringer, Gauckler, Taschenspieler hierher. Unter die Spiele im engern Verstande aber die Karten-Bret-Würfel- und Kugel-Spiele." (s. S. 390 f.)
Kostenfreier Link zu Google Books, voll digitalisiertes Buch: "Die Kunst die Welt erlaubt mitzunehmen in den verschiedenen Arten der Spiele", Zweyter Theil (1756), s.o.
Kostenfreier Link zu Google Books, voll digitalisiertes Buch: "Die Kunst der Welt erlaubt mitzunehmen in den verschiedenen Arten der Spiele", Erster Theil (1769), bey Johann Eberhard Zeh, Buchhändler, Nürnberg, mit dem neuen Spiel Lotto di Genoua (sowie dem "edlen und beliebten Schachspiel von A. D. Philidor" (Francois-André Danican Philidor, 1726-1795, Musiker und galt zu seinen Lebzeiten als bester Schachspieler der Welt)
Wikipedia:
Daniel Bernoulli (1700-1782)
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Erwin Glonnegger (1925-2016) war Spieleautor und jahrelang Programmleiter für die Gesellschaftsspiele bei dem Verlag Ravensburger. Er hatte dieses Buch von 1756 in seinem Privatbesitz und fühlte sich 1963 motoviert, in Anlehung an dieses Werk eine "modernere" Auflage zu gestalten:
"Die Kunst die Welt mitzunehmen in den verschiedenen Arten der Spiele, so in Gesellschaften höheren Standes, besonders in der freien Reichsstadt Ravensburg üblich sind. Nebst allen nothwendigen Spie-Bretern und Figuren."
Ausgabe bey Verlagsbuchhandlung von Otto Maier, Ravensburg, zusammengestellt und bearbeitet von Erwin Glonnegger, 1963, mit 128 Seiten:
Zitat:
"Spiele und Glück zeigen sich von ohngefehr, und beede kommen auf einen Zufall an. Vielleicht gelingt mir der erste Versuch mit diesem Buch, daß meine Absicht gewonnen wird, und meine Begierde, Gönner zu erwreben, und jedermann gefällig dienen zu können, die Hoffnung zu verliehren nicht besorgen darf. - Der Verfasser" (s. S. 7)
Zitat:
"Man kan von der Moralität und dem Nutzen der Spiele nicht oft genug reden, theils, weil es noch immer finstere Weltweisen giebt, die dem Menschen alles Vergnügen misgönnen und folglich auch die Spiele gänzlich verwerfen wollen; theils weil wir auch immer noch Leute haben, welche sich zwar von dem Spielgeiste treiben lassen, aber den moralischen Nutzen der Spiele nicht bemerken, und sich demnach selbsten, so ihre Spiele verwerflich machen." (s. S. 15)
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Bell, Robert Charles (1917-2002)
Britischer Brettspielexperte
"Board & Table Games I - from many Civilizations" (1960)
Ausgabe Oxford University Press, 2. Auflage, 1969, mit 210 Seiten
Contents and Biblography
Chapter One: Race Games
Chapter Two: War Games
Chapter Three: Games of Position
Chapter Four: Mancala Games
Chapter Five: Dice Games
Chapter Six: Domino Games
Zitat:
"Most of the remaining material is only to be found in reports of museums and learnd societies, foreign articles and books long out of print." (s. S. IV)
Ausführliche Buchbeschreibung hier auf ludologie.de
Wikipedia (engl.):
Robert Charles Bell (1917-2002)
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Berlyne, Daniel Ellis (1924-1976)
Britisch, kanadischer Psychologe
"Konflikt, Erregung, Neugier" (1960)
Ausgabe vom Ernst Klett Verlag, Stuttgart, 1974, deutsche Ausgabe von der amerikanischen Originalausgabe "Conflict, Arousal and Curiosity" mit 405 Seiten:
Inhalt
Einführung von Hans Aebli
Vorwort
1. Reizselektion und Konflikt
1.1 Spielverhalten
1.2 Stimulusselektion
1.3 Konflikt
2. Neuartigkeit, Ungewißheit, Konflikt, Komplexität
2.1 Neuartigkeit
2.2 Ungewißheit und Informationtheorie
2.3 Konfliktgrad
2.4 Komplexität
2.5 Variablen des Vergleichs (collative variables)
3. Aufmerksamkeit
3.1 Das retikuläre aktivierende System
3.2 Die Richtung der Aufmerksamkeit
3.3 Aufmerksamkeit beim Handlungsvollzug
3.4 Aufmerksamkeit beim Lernen
3.5 Aufmerksamkeit beim Erinnern
3.6 Schlußfolgerungen
4. Explorationsverhalten: I. Orientierungsreflexe
4.1 Erscheinungsformen des Explorationsverhaltens
4.2 Die Orientierungsreaktion
4.3 Funktionen der Orientierungsreaktion
4.4 Dynamische Aspekte der Orientierungsreaktion
4.5 Anpassungs- und Abwehrreaktionen
4.6 Die Orientierungsreaktion und die Aktivierung
4.7 Die Orientierungsreaktion und die Orientierungsreflexe
4.8 Determinanten selektiver Orientierungsreflexe
5. Explorationsverhalten: II. Lokomotorische Exploration
5.1 Determinanten der inspektiven lokomotorischen Exploration
5.2 Interaktion mit anderen Aktivitäten und den ihnen entsprechenden Antrieben
5.3 Inquisitive lokomotorische Exploration und spontane Alternation
5.4 Lokomotorische Exploration und Lernen
6. Explorationverhalten: III. Suchreaktionen
6.1 Extrinsische Suchreaktionen
6.2 Intrinsische Suchreaktionen bei Mäusen und Ratten
6.3 Intrinsische Suchreaktionen bei Menschenaffen und niederen Affen
6.4 Intrinsische Suchreaktionen bei Kleinkindern
6.5 Intrinsische Suchreaktionen bei Erwachsenen und älteren Kindern
7. Grundzüge einer Theorie des Explorationsverhaltens: I. Aktivierung und Antrieb
7.1 Der Begriff des Antriebs
7.2 Determinaten der Aktivierung
7.3 Die Interaktion zwischen dem RAS und dem zerebralen Kortex
7.4 Aktivierungstonus und antizipatorische Aktivierung
7.5 Langeweile
8. Grundzüge einer Theorie des Explorationsverhaltens: II. Aktivierungspotential, perzeptive Neugierde und Lernen
8.1 Die Stillung der perzeptiven Neugierde durch spezifische Exploration
8.2 Die Aktivierungsspitze
8.3 Das Streben nach mittlerem Aktivierungspotential
8.4 Die Äquivalenz verschiedener Formen von Aktivierungspotential
8.5 Intraindividuelle und interindividuelle Unterschiede
8.6 Exploration, Aktivierung, perzeptive Neugierde und Lernen im allgemeinen
9. Kunst und Humor
9.1 Einheit in der Verschiedenheit
9.2 Die ästhetische Organisation
9.3 Rhythmus
9.4 Experimentelle Ästhetik
9.5 Mathematische Ästhetik
9.6 Veränderung des Geschmacks
9.7 Gleichgewicht
9.8 Die Dynamik der Aktivierung
9.9 Humor
10. Epistemisches Verhalten: Wissen und Denken
10.1 Erscheinungsformen desepistemischen Verhaltens
10.2 Die Funktion des Wissens
10.3 Die Entwicklung des Denkens
10.4 Die motivationalen Probleme des Denkens
10.5 Die Rolle extrinsischer Motivation
10.6 Die Rolle des gedanklichen Konflikts
10.7 Individuelle Unterschiede
11. Grundzüge einer Theorie des epistemischen Verhaltens: Gedanklicher Konflikt und epistemische Neugierde
11.1 Varianten des gedanklichen Konfliktes
11.2 Die Ereignisfolge
11.3 Die Verminderung des Konflikts durch den Erwerb von Wissen
11.4 Experimentelle Belege
11.5 Schlußfolgerungen
Literaturverzeichnis
Klappentext:
"Die Menschen sind geneigt, Dinge zu betrachten, sich nach ihnen umzusehen, sie zu befragen und zu bedenken, auch wenn niemand sie dazu anspornt. Sie geben sich diesen Aktivitäten hin, auch wenn außer ihnen niemand zur Stelle ist, dem sie gefallen oder den sie beeindrucken wollen, und auch wenn keine klaren und materiellen Ziele anzustreben sind."
Zitat:
"Beim Menschen umfaßt Spielverhalten (ludic behavior) alles, was als Erholung, Unterhaltung oder zweckfreie Neugierde klassifiziert ist, ebenso wie Kunst, Philosophie und reine (im Unterschied zu angewandter) Wissenschaft." (s. S. 23)
Vertreter der experimentellen und explorativen Psychologie
Wikipedia (en):
Daniel Ellis Berlyne (1924-1976)
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Buytendijk, Frederik Jacobus Johannes (1887-1974)
Niederländischer Biologe, Anthropologe, Physiologe und Psychologe
"Wesen und Sinn des Spiels - Das Spielen des Menschen und der Tiere als Erscheinungsform der Lebenstriebe" (1933)
Ausgabe vom Kurt Wolff Verlag / Der neue Geist Verlag, Berlin, 1933, mit 164 Seiten:
Inhalt
- Vorwort
- Das Problem
- Die anschaulichen Merkmale der jugendlichen Dynamik und ihr logischer Zusammenhang
- Die Verbreitung des Spielens
- Spiel und Bewegungsdrang
- Das Spielen und die Triebe
- Die eigene Dynamik des Spielens
- Entwicklung des Spiels
- Theorien des Spiels
Theorien des Spiels:
"Wiederholt haben wir die verschiedenen Theorien flüchtig berührt doch nur die Auffassung Groos' öfter näher in unsere Betrachtungen einbezogen. So wertvoll auch diese schöne systematische Behandlung des Problems sein mag, ihren Grundgedanken, daß nämlich das Spiel Vorübung der späteren Lebensbeträtigungen sei, konnten wir nicht bejahen. ... Der Hinweis auf die Lustgefühle, die das Spielen begleiten, kann nicht als Erklärung gelten; denn diese Gefühle können eventuell die Wiederholung des Spielens veranlassen, nicht seinen Ursprung." (s. S. 155)
Zitat auf den Punkt:
"Das Spielen ist immer nur ein Spielen mit etwas, das auch mit dem Spieler spielt. ... man spielt nur mit Bildern." (s. S. 161)
Vertreter der "Triebtheorie"
Wikipedia:
Frederik Jacobus Johannes Buytendijk (1887-1974)
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Caillois, Roger (1913-1978)
Französischer Soziologe und Philosoph
"Die Spiele und die Menschen - Maske und Rausch" (1958)
Taschenbuchausgabe vom Ullstein Verlag, Frankfurt/M., 1982, 221 Seiten:
Inhalt
Erster Teil
I. Definition Spiels
II. Einteilung der Spiele
a) Grundkatagorien
b) Von der Ausgelassenheit zur Regel
III. Soziale Bestimmung der Spiele
IV. Korruption der Spiele
V. Für eine vom Spiel ausgehende Soziologie
Zweiter Teil
VI. Erweiterte Theorie der Spiele
VII. Verstellung und Rausch
a) Wechselseitige Abhängigkeit der Spiele und der Kulturen
b) Maske und Trance
VIII. Wettkampf und Zufall
a) Übergang
b) Die Leistung und die Chance
c) Die Stellvertretung
IX. Ausdrucksformen in der modernen Welt
Die Maske und die Uniform
Das Jahrmarktsfest
Der Zirkus
Das Hochseil
Die parodierenden Götter
Ergänzungen
I. Bedeutung des Glücksspiels
II. Von der Pädagogik zur Mathematik
a) Psycho-pädagogische Analysen
b) Mathematische Analysen
Anhang
Zitat:
"Das Spiel erweist sich vor allem als eine parallele, unabhängige Beschäftigung, die im Gegensatz steht zu den Verhaltensweisen und Entscheidungen des gewöhnlichen Lebens, und zwar durch die spezifischen Züge, die ihm eigen sind und die es zum Spiel machen." (s. S. 73)
Inhaltliche Beschreibnung und Kommentierung:
Hier auf ludologie.de: Roger Caillois (1913-1978): Die Spiele und die Menschen (1958), Spiel als Frage der inneren Haltung
Wikipedia:
Roger Caillois
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Carse, James P. (1986)
Amerikanischer Historiker und Religionswissenschaftler
"Endliche und unendliche Spiele: Die Chancen des Lebens" (1987)
Ausgabe im Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 1987, mit 142 Seiten:
Inhalt
- Es gibt mindestens zwei Arten von Spielen
- Niemand kann allein spielen
- In bin der Genius meiner selbst
- Ein endliches Spiel findet in einer Welt statt
- Die Natur ist der Bereich des Unaussprechlichen
- Wir greifen aus gesellschaftlichen Gründen in die Natur ein
- Mythen provozieren Erklärungen, lassen aber keine gelten
Klappentext:
"Es gibt mindestens zwei Arten von Spielen. Die einen könnte man endliche, die anderen unendliche nennen... So nüchtern, trocken, fast technisch beginnt James P. Carse sein Buch. Doch schon bald tauchen aus dem grauen Ozean seiner spielthoretischen Abstraktionen nach und nach grüne Inseln - Beispiele - auf, die der Leser erkennt. Wie Spotlights erhellen dabei Carse' bravouröse Aphrorismen die jeweilige Szene, beschreiben sie in der Perspektive des Spiels und öffnen uns so die Augen neu für vertraut Gelaubtes. Im Laufe der 101 folgerichtigen Abschnitte gesellen sich immer mehr Inseln hinzu: Intimes und Soziales, kleine Sorgen und große Politik, Kämpfe und Leidenschaft, Liebe und Sexualität, Natur und Kultur, Geschichte und Mythos. Die Inseln verschmelzen zu Landbrücken, zu Kontinenten und schließlich zur ganzen Bühne dieser Welt. Und kaum daß drei Stunden fesselnder Lektüre wie im Flug vergangen sind, hat Carse Ihnen gezeigt, wie Sie auf dieser Bühne das Spiel Ihres Lebens spielen - und wie Sie es besser spielen können.
Zu beschreiben, was sich dabei für Sie verändert haben wird, dazu ist hier viel zu wenig Platz. Aber Sie werden es wissen, wenn Sie Carse gelesen haben...
James P. Carse ist Professor an der New York University und Autor mehrerer Sachbücher. Er lehrt im Hauptberuf zwar Theologie, aber darum geht es ihm in diesem Buch nicht, ganz im Gegenteil: auch Religionen sind hier für ihn nur Spielmöglichkeiten. ...
Ein kleines Buch, das für Sie viel verändern wird. Lassen Sie sich von Carse dazu verführen, die Welt auf seine Weise zu sehen: als Spiel.
Alles, was Ihnen altvertraut vorkommt, wird danach in neuem Licht erstrahlen. Nichts zwingt Carse Ihnen auf; er führt nur seine Vision vor, damit Sie die Ihre finden. Lassen Sie sich dazu verführen, seinen Optimimus und seine Menschlichkeit zu teilen."
Zitat:
"Für unendliche Spieler ist es nicht nötig, daß sie Christen sind; eigentlich ist es ihnen gar nicht möglich, errnsthafte Christen zu sein. Ebenso wenig ist es ihnen möglich, ernsthafte Buddhisten oder Moslems oder Atheisten oder New Yorker zu sein. Alle derartigen Titel können nur spielerische Abstraktionen sein, bloße Schaudarbietungen, um Gelächter hervorzurufen.
Unendliche Spieler sind keine ernsthaften Schauspieler in einer Geschichte, sondern die fröhlichen Poeten einer Geschichte, die fortgesetzt neu erschafft, was sie nicht vollenden können.
Es gibt nur ein unendliches Spiel." (s. S. 142)
Wikipedia (en):
James P. Carse und "Finite and Infinite Games"
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Claparède, Édouard (1873-1940)
Schweizer Psychologe und Pädagoge
"Kinderpsychologie und experimentelle Pädagogik" (1905)
Ausgabe Verlag von Johann Ambrosius Barth, Leipzig, 1911, nach der IV. französischen Auflage übersetzt, mit 347 Seiten:
Inhaltsverzeichnis
Einleitung.
Pyschologie und Pädagogik
1. Kapitel
Geschichtlicher Überblick
2. Kapitel
Die Probleme
§ 1. Theoretische Probleme und Anwendungsprobleme
§ 2. Die pädagogischen Probelme
§ 3. Allgemeine, Individual-, kollektive Psychologie
§ 4. Das genetisch-funktionelle Problem
3. Kapitel
Die Methoden
§ 1. Untersuchungsmethoden
§ 2. Interpretationsmethoden
§ 3. Ausrüstungen
4. Kapitel
Die geistige Entwicklung
§ 1. Das körperliche Wachstum
§ 2. Rückwirkung des physischen Wachstums auf die geistigen Funktionen
§ 3. Das Spiel und die Nachahmung
1. Erholungstheorie
2. Kraftüberschußtheorie
3. Atavismustheorie
4. Einübungstheorie
§ 4. Wozu dient die Kindheit?
§ 5. Die anziehende Erziehung
§ 6. Psycho-biologische Auffassung des Interesses
§ 7. Evolution der Interessen
5. Kapitel
Die geistige Ermüdung
§ 1. Ermüdungsmessung
§ 2. Die Ermüdungskurve
§ 3. Einfluß der verschiedenen Faktoren auf die Ermüdbarkeit
§ 4. Ermüdungsindex der verschiedenen Unterrichtsfächer
§ 5. Einfluß der körperlichen Arbeit auf die geistige Ermüdung
§ 6. Die Probleme der Ermüdung
§ 7. Der Kraftbehälter
§ 8. Die Übermüdung
§ 9. Die Ruhe
§ 10. Der Schlaf
Anmerkungen des Übersetzers
Verzeichnis der angeführten Autoren (630)
Zitat:
"Atavismustheorie - Die Spiele sind nur Rudimente der Tätigkeit vergangener Geschlechter, die beim Kinde bestehen geblieben sind, entsprechend dem berühmten "biogenetischen Grundgesetz" Haeckels ("Die Entwicklung des Kindes ist eine gedrängte Rekapitulation der Entwicklung der Rasse"). Diese Theorie ... ist 1902 von Stanley Hall vorgeschlagen worden. Halls Gedanke ist der, daß das Spiel eine für das Verschwinden jener rudimentären, unbrauchbar gewordenen Tätigkeiten notwendige Übung ist; das Kind würde sie üben, "wie eine Kaulquappe ihren Schwanz bewegt, um ihn weggehen zu machen."
Dieser Gedanke ist interessant; aber er scheint sich mit den Tatsachen nicht zu vereinbaren; es ist keineswegs augenscheinlich, daß eine so beständige Übung, wie das Spiel, eine Schwächung und nicht eine Stärkung der Tätigkeit, die sein Gegenstand sind, bewirken könne; sind die kleinen Mädchen, die mit Puppen spielen, später schlechtere Mütter als diejenigen, welche dieses Spiel verachtet haben?" (s. S. 125)
Wikipedia:
Édouard Claparède (1873-1940)
Freund und Vorgänger von Jean Piaget auf dem Lehrstuhl in Genf.
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Colozza, Giovanni Antonio (1857-1943)
Italienischer Psychologe und Pädagoge
"Psychologie und Pädagogik des Kinderspiels." (1895)
Ausgabe von Druck und Verlag von Oskar Bonde, Altenburg, 1900, mit 272 Seiten
G. A. Colozza, "Professor an der Königlichen Turnlehrerinnen-Bildungsanstalt Neapel."
Originalausgabe: "Il Guoco nella Psicologia e nella Pedagogia", Turin, 1895
Mit einer Einleitung von N. Fornelli, Professor der Pädagogik an der Universität Neapel.
Mit Erlaubnis des Verfassers aus dem Italienischen übersetzt, sowie durch Zusätze und Anmerkungen ergänzt von Chr. Ufer.
Inhalt
Einleitung von Prof. N. Fornelli und dem Übersetzer Chr. Ufer
Erster Teil
Das Spiel in psychologischer Hinsicht
I. Ursprung des Spiels
II. Das Spiel ein Reservekapital
III. Das Spiel und die psychische Thätigkeit
IV. Das Spiel bei den höheren Tieren
V. Die psychischen Elemente in den Spielen der Menschen
VI. Ohne Überschuß kein Spiel
VII. Die Kleinen spielen durchweg
VIII. Verschiedene Einteilungen der Spiele
IX. Unser Einteilungsgrund
X. Die Nachahmung und das Spiel
XI. Die vererbten Tendenzen und das Spiel
XII. Einbildungskraft und das Spiel
XIII. Die dramatische Thätigkeit beim Spiele
XIV. Das Komische beim Spiele
XV. Die Gefühle beim Spiele
XVI. Die ästhetischen Gefühle und das Spiel
XVII. Die musikalischen Gefühle beim Spiele
XVIII. Die natürliche Umgebung und das Spiel
XIX. Die soziale Umgegung und das Spiel
XX. Die Fertigkeiten beim Spiele
XXI. Die Kenntnisse und das Spiel
XXII. Beim Spielen übt sich niemals nur eine einzelne Thätigkeit
XXIII. Jedes Spiel ist ein neuer Versuch
Zweiter Teil
Das Spiel in der Geschichte der Pädagogik
I. Gedanken von Plato und Aristoteles über das Spiel in erzieherischer Hinsicht
II. Das Kinderspiel bei den Römern
III. Das Kinderspiel in der Litteratur der ersten christlichen Jahrhunderte
IV. Das Spiel zur Zeit der Renaissance
V. Vittorino von Feltre und das Spiel
VI. Rabelais über das Spiel
VII. Gedanken von Montaigne über das Spiel
VIII. Locke und das Kinderspiel
IX. Leibniz und das Spiel
X. Fénelon über das Spiel
XI. J. Stellini und seine Gedanken über das Spiel
XII. Das Spiel in Rousseau's Emil
XIII. Kant und das Spiel
XIV. Das Spiel in den Schriften der Frau Campan
XV. Gedanken der Frau Necker de Saussure über das Spiel
XVI. Basedow und das Spiel
XVII. Niemeyer über das Spiel
XVIII. Ansichten Aporti's
XIX. Gedanken Rosmini's über das Spiel
XX. Das Spiel bei Fröbel
Dritter Teil
Das Spiel in pädagogischer Hinsicht
I. Welchen Zweck hat das Spiel in den Anstalten für jüngere Kinder?
II. Die Notwendigkeit des Überschusses beim Spiel
III. Bedingungen für das Auftreten des Spiels
IV. Zwei wichtige pädagogische Regeln
V. Die Spiele lassen sich nicht anbefehlen
VI. Das Spiel mit Rücksicht auf die Erblichkeit
VII. Die Macht der Suggestion und das Spiel
VIII. Ausführung und Erfindung beim Spiele
IX. Das Spiel im Dienste der körperlichen Erziehung
X. Das Spiel als Erziehungsmittel für das Auge
XI. Das Spiel im Dienste der Ausbildung des Gehörs
XII. Das Spiel und der Muskelsinn
XIII. Das Spiel und die Ausbildung des Tastsinns
XIV. Das Spiel und die psychische Thätigkeit
XV. Das Spiel und die Ausprägung des Gedächtnisses
XVI. Das Spiel und die Aufmerksamkeit
XVII. Das Spiel und die Gefühlsbildung
XVIII. Das Spiel als Kampf
XIX. Die Einsamkeit bei der Erziehung
XX. Die Spielsachen
XXI. Die Puppe
XXII. Das Spiel und das Schönheitsgefühl
XXIII. Die Einbildungskraft beim Spiel
XXIV. Vor- und Nachteile Illusion
XXV. Die Urteilsthätigkeit beim Spiel
XXVI. Das Spiel und die Willenbildung
XXVII. Das Nichtwollen und das Spiel
XXVIII. Das Spiel als Hülfsmittel der Erfahrung
XXIX. Das Spiel mit Bezug auf die Erwerbung von Kenntnissen und Fähigkeiten
XXX. Die Spielsachen, welche zur Belehrung dienen
XXXI. Die wirklichen Gegener Fröbel's
XXXII. Spiel und Arbeit
Namensregister
Berichtigungen
Zitat:
"Mit dem Worte "Spiel" ist in den folgenden Ausführungen nicht der umfassende und erhabene Sinn verbunden, den ihm Friedrich Schiller beigelegt hat. Dieser macht in seinen 1795 erschienenen "Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen" nach dem Vorgange Kants den Spieltrieb zum Erzeuger des Schönen. Der Mensch, heißt es im fünfzehnten Briefe, sei ernst und damit aufs Würdige gerichtet, aber mit der Schönheit spiele er. Weiterhin wird hinzugefügt: "Der Mensch soll mit der Schönheit nur spielen, und er soll nur mit der Schönheit spielen. Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er sit nur da ganz Mensch, wo er spielt."
In der vorliegenden Arbeit wird unter Spiel etwas viel Schlichteres und Einfacheres verstanden; der Name bezeichnet nur die Gesamtheit derjenigen Thätigkeiten, welche die lebenden Wesen unter gegebenen Umständen infolge eines unwiderstehlichen Antriebes vollziehen, und die nur auf das Vergnügen gerichtet sind. Es werden also nur diejenigen Thatsachen untersucht, die man gewöhnlich als Spiel bezeichnet, und die, wenn sie etwa mit den schönen Künsten etwas gemein haben, sich zu diesen doch nur so verhalten, wie sich das Angenehme, von dem die Sinnesempfindung begleitet wird, zu dem Wohlgefallen verhält, das man bei der Auffassung oder Bewunderung eines Kunstwerkes empfindet.
Es ist also keineswegs unsere Absicht, das Spiel von der Kunst vollständig zu trennen, da wir mit Herbert Spencer entschieden daran festhalten, daß die ästhetischen Gefühle dem Spieltrieb entstammen. Wenn zwischen den Erscheinungen des Spiels und der Kunst auch ein gewaltiger Unterschied besteht, so giebt es zwischen ihnen gleichwohl etliche Berührungspunkte. "Die Thätigkeiten, die wir als Spiel bezeichnen," sagt Herbert Spencer im zweiten Bande seiner "Prinzipien der Psychologie", "haben mit der ästhetischen Thätigkeit das Gemeinsame, daß weder die einen noch die anderen unmittelbar den Vorgängen dienen, die für das Leben von Nutzen sind."" (s. S. 23-24)
Kostenloser Link zum digitalisierten Buch über Archive.org aus der Havard University:
"Psychologie und Pädagogik des Kinderspiels" von G. A. Colozza, Altenburg 1900
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Comenius, Johann (Johan Amos Komenius) (1592-1670)
Böhmischer und mährischer Philosoph, Pädagoge und Theologe
"Spielschule oder Lebendiger Künsten-Kreis: Das ist Schawspielige Übung Der Sprachen- und Sachen-Thür: Ein anmüthiges Kunststuk darstellende, Alle dinge mit der Namengebung bekleidet, den Sinnen nach dem Leben vor zu tragen"
"Schola ludus seu encyclopaedia viva" (1659)
Ausgabe gedruckt von Jacob Lasché 1659:
"Die Schule als Spiel" (1659)
Ausgabe vom Druck und Verlag Hermann Beyer & Söhne, Langensalza, 1888, übersetzt von Wilhelm Bötticher, 373 Seiten. Bibliothek Pädagogischer Classiker herausgegeben von Friedrich Mann.
Inhalt
1. Die Schule als Spiel oder Lebendige Encyklopädie. Ergötzende Kunst, alle bekannten und noch zu benennenden Dinge den Sinnen lebendig darzustellen. Nach dem Rate Seneca: Das, war zu Höherem emporführt, müssen wir nicht lernen, sondern gelernt haben. Also: Kurze und angenehme, aber ernste Vorspiele des Lebens
2. Der Sprachpforte dramatischer Darstellung. Teil I, In welcher die Dinge der großen Welt, die von der Natur erzeugt werden, der Reihe nach zur Darstellung kommen. Psalm 46, V. 8: Kommt, sehet die Werke des Herrn! ... 13
3. Der Sprachpforte dramatischer Darstellung. Teil II, der die herrliche Vollendung des Werkes Gottes, den Menschen, in seinem wunderbaren Bau vor Augen führt. Jesus Sirach 17, V. 1 u. 6: Gott hat den Menschen aus Erde geschaffen und nach seinem Bilde gemacht. Er gab ihm Vernunft, mit Empfindung erfüllt er ihr Herz, Böses und Gutes zeigte er ihnen ... 61
4. Der Sprachpforte dramatischer Darstellung. Teil III, die künstlichen Dinge darstellend. Weisheit 7, V. 21: Alles lehrt die Weisheit, die Meisterin aller Kunst ... 93
5. Der Sprachpforte dramatischer Darstellung. Teil IV, in welchem unmittelbar dargestellt wird, wie die niedere Schule in ein Spiel umgewandelt werden kann. Sprüche 8, V. 31: Die Weisheit spielt auf dem Erdkreis und ihre Lust ist bei den Menschenkindern ... 143
6. Der Sprachpforte dramatischer Darstellung. Teil V, in welchem die hohe Schule mit ihrem gelehrten Gedankenaustausch lebendig vergegenwärtigt wird. Weisheit 7, V. 24: Beweglicher als alles Bewegliche ist die Weisheit; denn sie berührt und erfaßt alles ... 189
7. Der Sprachpforte dramatischer Darstellung. Teil VI, der die moralische Seite des Menschenlebens zu lebendiger Anschauung bringt. Sprüche 1, V. 2: Zu verstehen die Worte der Klugheit un anzunehmen die Zucht der Weisheit, Gerechtigkeit und Gericht, damit dem Jünglinge Bildung und Verstand gegeben werde ... 251
8. Der Sprachpforte dramatischer Darstellung. Teil VII, der die Dinge, die uns in Familie und in dem Staate vor Augen treten, zur Anschauung bringt. Sirach 17, V. 12: Gott sprach zu den Menschen: Hütet Euch vor allem Unrecht! und befahl einem jeglichen seinen Nächsten ... 287
9. Der Sprachpforte dramatischer Darstellung. Teil VIII. und letzter Teil, der die in einem Königreiche und in der Religion und der göttlichen Weltregierung vorkommenden Verhältnisse zur Anschauung bringt. Jes. 44, V. 6, Offenb. 22, V. 13: So spricht der Herr, der König Israels: Ich bin der erste und der letzte, der Anfang und das Ende ... 335
Aus dem Vorwort des Übersetzers Wilhelm Bötticher von 1888:
"Eine nicht geringe Ausbeute dürfte die Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts aus diesem Buche gewinnen. Die Schola Ludus des Comenius ist ein Spiegelbild ihrer Zeit. Wir lernen aus ihr, wie man damals den Acker bestellte; wie man pflügte, pflanzte, säete und erntete. Wir hören Ausführliches von der Viehzucht, desgleichen von den Geräten, welche damals der Landmann zur Bestellung des Ackers und zur Bereitung der Nahrung gebrauchte. Der Gewerbfleiß stellt sich uns dar in all seinen Zweigen, und das Maschinenwesen in seinen ersten Anfängen. Wir gewinnen einen Einblick in das häusliche und in das öffentliche Leben mit seinen Einrichtungen und Gebräuchen. Ausführlich wird der Bau eines Wohnhauses beschrieben. ... Wir hören, wie man sich kleidete und mit welchen Spielen man sich die Zeit vertrieb, wie es bei Gastmählern und wie es bei Begräbnissen zuging. ...
Noch höher als der wissenschaftliche Wert ist der praktische Wert des Buches für unsere Zeit auszumachen. Ich selbst habe ihn erprobt ... Das Spiel erregte viel Teilnahme, und auch den Aufführenden machte es sichtlich Vergnügen, ihr Wissen in dieser Form vorzutragen." (s. S. VIII und IX)
Wikipedia:
Johann Amos Comenius (1592-1670)
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Ehlers, Martin (1732-1800)
Deutscher Reformpädagoge und Philosoph
"Gedanken von den zur Verbesserung der Schulen nothwendigen Erfordernissen" (1766)
Ausgabe des Verlages von David Iversen in Altona und Lübeck, 1766
Forderung nach der Professionalisierung und Säkularisierung des Lehrerberufes. Mit diesem Werk begann die pädagogische Diskussion in der Aufklärung über die Aufgabe des Staates, für eine allgemeine Bildung Verantwortung zu übernehmen.
Gleichzeitig warb dieses Buch für eine musikalische Erziehung sowie die Kunsterziehung in der Schule und schlug vor, das Spiel in den allgemeinen Lernprozess zu integrieren. Ehlers war der Leherer von Ernst Christian Trapp, der dann der Lehrer von Johann GutsMuths wurde.
"Betrachtungen über die Sittlichkeit der Vergnügungen" (1779)
Ausgabe der Kortenschen Buchhandung in Flensburg und Leipzig, 1779, 1. Teil mit 292 Seiten, 2. Teil mit 316 Seiten:
Inhalt
Vorerinnerungen an die Zuhörer
1. Uebereinstimmende Endzwecke
2. Welche Behutsamkeit hätte etwa der Sittenlehrer zu beobachten?
3. Was ist überhaupt gut und recht?
4. Alles wird mehr entwickelt
5. Ein Blick über das menschliche Leben und daher zu nehmende Maaßregeln
6. Man betrachte das Reich der Sitten, und sieht, was daselbst überhaupt zu thun sey
7. Sittlich Gutes und Böses in Absicht auf die Menschen nach Anleitung der Natur überhaupt
8. Einige praktische Regeln zur Anwendung der allgemeinen Grundsätze des sittlichen Guten
9. Nähere Anwendung der allgemeinen Regeln zur Beurtheilung des Guten in Absicht auf den Menschen, und dessen Naturanlagen
10. Von den verschiedenen Arten der Vergnügungen überhaupt
11. Sittlichkeit der Vergnügungen
12. Lage, worin wir in Absicht auf Vergnügungen sind, und einige daher fließende Pflichten
13. Was ist zu thun, wenn man bösen Vergnügungen nicht Einhalt thun kann?
14. Vergnügungen des gesellschaftlichen Umgangs
15. Von den Vergnügungen des Aufwandes und der Pracht überhaupt
16. Von einigen Hauptarten des Aufwands insbesondere
17. Von den Vergnügungen der Liebe
18. Von den Vergnügungen der Theaterspiele
19. Von der Pantomine und der Maskerade
20. Von der Musik und dem Tanzen
21. Von einigen zum Schauspiel dienenden Kunstfertigkeiten und Kunstwerken
22. Von den Kampfspielen
23. Von den Gewinnstspielen überhaupt
24. Von den Spielen des Denkens und der Geschicklichkeit allein
25. Von den Spielen der Geschicklichkeit und des Zufalls
26. Von den Spielen des Zufalls
27. Von den Vergnügungen der Jagd
28. Von den edlen Freuden und Vernügungen der Menschheit
Zitate:
"Das Schachspiel ist vielleicht das einzige Spiel, wovon man im strengsten Verstande sagen kann, daß der Spielende sein Werk ganz nach seiner Erkenntnis lenken kann." (2. Teil, s. S. 119f.)
"Ferner gehören zu den Spielen der Geschicklichkeit allein noch das Kegelspiel, und alle ähnlichen Spiele, wie das Mailspiel und andere von der Art." (2. Teil, s. S. 137f.)
Wikipedia:
Martin Ehlers (1732-1800)
Eigen, Manfred (1927-2019)
Deutscher Biochemiker, Mikrobiologe; Nobelpreisträger 1967 für Chemie
"Das Spiel - Naturgesetze steuern den Zufall" (1975)
Ausgabe vom Piper Verlag, München, 1978, Sonderausgabe, mit 404 Seiten:
Ausgabe vom Piper Verlag, München, 1996, 4. Taschenbuchauflage, mit 404 Seiten:
Ausgabe vom Christian Rieck Verlag, Eschborn, 2016, 7. Auflage, mit 404 Seiten:
Inhalt
Teil I: Die Zähmung des Zufalls
1. Vom Ursprung des Spiels
2. Gesellschaftsspiele - Spiele der Gesellschaft
2.1 Glück und Pech
2.2 Spieltheorie
2.3 ... und menschliches Verhalten
3. Mikrokosmos - Makrokosmos
3.1 Der Zufall
3.2 Spiel von Leben und Tod
4. Statische Kugelspiele
4.1 "Kopf oder Adler"
4.2 Ehrenfests Urnenspiel
4.3 Das Gesetz der großen Zahl
4.4 Katastrophen
5. Darwin und die Moleküle
5.1 Selektion
5.2 Was bedeutet "fittest"?
5.3 Überlebensspiel
Teil II: Spiele in Raum und Zeit
6. Struktur, Muster, Gestalt
6.1 Konservative Strukturen
6.2 Morphogenese
6.3 Reaktoinsspiele
6.4 Dissipative Muster
7. Symmetrie
7.1 Das Platonische Konzept
7.2 Gebrochene Symmetrien
7.3 Symmetrie a posteriori
8. Metamorphosen der Ordnung
8.1 Die "gerechte" Ordnung
8.2 Die Ordnung der Zahlen
8.3 Die Ordnung der Materie (Entropie, Gleichgewicht)
8.4 Die Ordnung des Lebenden (Gefesselte Dämonen; Darwin: Prinzip oder Ismus? Schöpfung oder Offenbarung?)
III. Grenzen des Spiels - Grenzen der Menschheit
9. Die Parabel von den Physikern
10. Von selbstreproduzierenden Automaten - und denkenden Maschinen
10.1 "Künstliches" Leben?
10.2 Genetische Manipulation
10.3 Intelligente Automaten
11. "Aus eins mach zehn..."
11.1 Ratenansatz und Wachstumsgesetz
11.2 Explosives Wachstum
12. Begrenzter Lebensraum
12.1 Koexistenz
12.2 Konkurrenz
12.3 Entscheidungsspiel
13. Vom Ökosystem zur Industriegesellschaft
13.1 Analytische Ökonomie
13.2 Flüsse und Käfte
13.3 Grenzen
IV. Im Reich der Ideen
14. Poppers drei Welten
15. Vom Symbol zur Sprache
15.1 Information und sprachliche Kommunikation
15.2 Strukturen der Sprache
15.3 Molekulare Semantik
15.4 Irreversibilität und die Entstehung von Information
15.5 Molekulargenetik und generative Grammatik
16. Gedächtnis und komplexe Wirklichkeit
16.1 Evolutions- und Lernspiele
16.2 "Lernende" Netzwerke
17. Die Kunst der (richtigen) Frage
17.1 Deduktion contra Induktion
17.2 Der Experiment
18. Mit der Schönheit spielen
18.1 Sinn und Grenzen einer Theorie der ästhetischen Information
18.2 Rameau und Schönberg
18.3 Tonspiele
18.4 Kunst und Wahrheit
Klappentext 1996:
"Das Spiel ist ein Naturphänomen, das schon von Anbeginn den Lauf der Welt gelenkt hat: von der Gestaltung der Materie über ihre Organisation zu lebenden Strukturen bis hin zum sozialen Verhalten des Menschen. Grundelemente des Spiels - Zufall und Gesetz - bestimmen jegliches Geschehen im Universum. So lassen sich Naturgesetze in Form von Spielregeln abstrahieren. Das setzt dem Würfelspiel des Zufalls, also der Unbestimmtheit der elementaren Ereignisse, enge Grenzen. Auf dem Spielfeld bilden sich Muster, Information entsteht, die Gesetze von Selektion und Entwicklung treten klar hervor. Dies ist die Quintessenz der weltweit erfolgreichen Buches des Göttinger Biochemikers unc Nobelpreisträgers Manfred Eigen und seiner Mitarbeiterin Ruthild Winkler."
Klappentext von 1978:
"... Selbst bekannte Spiele wie Go oder Backgammon erscheinen in einem völlig neuen Licht - polarisiert zwischen Phantasie und naturgesetzlicher Wirklichkeit.
Die Aktualität des Werkes dokumentiert sich in den zentralen Kapiteln, in denen eine Reihe von "apokalyptischen" Themen angeschnitten wird. Kann man das Erbmaterial manipulieren? Werden intelligente Maschinen uns einmal beherrschen? Was sind die Konsequenzen des Wachstums in einem begrenzten Lebensraum? Nach welchen Gesichtspunkten vermehren sich Lebewesen, Güter, Kapital oder Macht?
Gleichgewicht, Wachstum und Evolution sind das Ergebnis von Zufall und Gesetz. Die allgemeinen Regeln der Gestaltbildung leiten sich einseits aus dem Kräftespiel in statischen Strukturen, andererseits aus der Synchronisation dynamischer Ordnungszustände ab. Hierbei handelt es sich um einen selektiven Informationsgewinn. Die Evolution des genetischen Codes, die Entwicklung eines Gedanken, das Ideenspiel künstlerischer Phantasie, sie alle haben ihren Ursprung in diesem Prinzip."
Aus dem Vorwort:
"Der Mensch ist weder ein Irrtum der Natur, noch sorgt diese automatisch und selbstverständlich für seine Erhaltung. Der Mensch ist Teilnehmer an einem großen Spiel, dessen Ausgang für ihn offen ist. Er muß seine Fähigkeiten voll entfalten, um sich als Spieler zu behaupten und nicht Spielball des Zufalls zu werden."
Wikipedia:
Manfred Eigen (1927-2019)
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Einsiedler, Wolfgang (1945-2019)
Deutscher Grundschulpädagoge
"Das Spiel der Kinder" (1999)
Ausgabe Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn / Obb., 1999, 3., aktualisierte und erweiterte Auflage, mit 209 Seiten:
Inhalt
Vorwort zur 1. Auflage
Vorwort zur 3. Auflage
1. Kapital: Begriffliche Grundlagen und theoretische Hauptprobleme
1.1 Spielbegriff oder Spielbegriffe?
1.1.1 Problem und Lösungsansätze
1.1.2 Empirische Lösungsversuche
1.1.3 Allgemeine Begriffsbestimmungen des Kinderspiels und spezielle Spielformbegriffe
1.2 Funktionen des Kinderspiels
1.2.1 Traditionelle Annahmen
1.2.2 Differenzielle Funktionen
1.3 Sequenzen des Kinderspiels
1.3.1 Makro- und Mikrosequenzen
1.3.2 Einfaches versus anspruchsvolles Spiel?
1.3.3 Diagnostik durch Spiel?
1.4 Elemente einer Theorie des Kinderspiels
1.4.1 Die ökologische Perspektive des Kinderspiels
1.4.2 Die kulturelle Perspektive des Kinderspiels
2. Kapitel: Umwelt - Spiel - Entwicklung
2.1 Systemisch-ökoöogische
2.2 Häusliche Erziehungsbedingungen
2.3 Sozial Schicht - Kultur
2.4 Kindergarten
2.5 Spielzeug
3. Kapitel: Die psychomotorischen Spiele
3.1 Begriff und Formen
3.2 Die Entwicklung der psychomotorischen Spiele
3.3 Sozialspiele
3.4 Objektspiele
4. Kapitel: Die Phantasie- und Rollenspiele
4.1 Begriff und Formen
4.2 Die Entwicklung der Phantasie- und Rollenspiele
4.3 Die Abhängigkeit der Phantasie- und Rollenspiele
4.4 Kam man und soll man Phantasie- und Rollenspiele trainieren?
5. Kapitel: Die Bauspiele
5.1 Begriff und Formen
5.2 Die Entwicklung der Bauspiele
5.3 Konstruktionsspiel und Problemlösen
5.4 Konstruktionsspiel und Förderung des technischen Verständnisses
6. Kapitel: Die Regelspiele
6.1 Begriff und Formen
6.2 Die Entwicklung des Spielens mit Regelspielen
6.3 Gehen die Vielfalt der Regelspiele und die Spielmöglichkeiten der Kinder zurück?
6.4 Regelspiele und sozial-moralische Entwicklung
6.5 Konkurrenz und Kooperation in Regelspielen
7. Kapitel: Spielfördeurng
7.1 Prinzipielle Überlegungen zur Spielförderung
7.2 Spielförderung im Kleinkindalter
7.3 Spielförderung im Kindergarten und in Spielgruppen
7.4 Spielförderung in der Schule
8. Kapitel: Spielzeugbeurteilung
8.1 Probleme und Ansätze der Spielzeugbeurteilung
8.2 Entwicklungspädagogische Spielzeugbeurteilung
8.3 Praktische Beispiele der Spielzeugbeurteilung
8.4 Kriterien der Beurteilung von Spiel- und Arbeitsmitteln für offene Lernformen
Zitat:
"In diesem Buch wird ... keine einseitige Übungsfunktion des Kinderspiels vertreten, sondern eine doppelperspektivische Theorie des Kinderspiels entworfen: Das Kinderspiel ist höchst entwicklungsbedeutsam und es hat einen kulturellen Eigenwert." (s. S. 7)
Wikipedia:
Wolfgang Einsiedler (1945-2019)
Nachruf auf Prof. Dr. Wolfgang Einsiedler aus Heft "Erziehungswissenschaft" Nr. 58, 30. Jg., 2019 von Sabine Martschinke und Susanne Miller (Vorstand Kommission Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe) als PDF: Hier.
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Elkonin, Daniil Borissowitsch (1904-1984)
Russischer Pädagoge und Psychologe
"Psychologie des Spiels" (1977)
Ausgabe Lehmanns Media, Berlin, 2010, mit 472 Seiten:
Inhalt
Zur Geschichte der Untersuchungen
1. Untersuchungsgegenstand - entfaltete Form der Spieltätigkeit des Kindes
1.1. Das Wort "Spiel". Das Spiel und die Urformen der Kunst
1.2. Zur Grundeinheit der entfalteten Form des Spielens und zum sozialen Wesen des Rollenspiels
2. Zur Entstehungsgeschichte des Rollenspiels
2.1. Aus der Geschichte des Spielzeugs
2.2. Zur Entstehungsgeschichte der entfalteten Form der Spieltätigkeit
3. Theorien des Spiels
3.1. Allgemeine Theorien des Spiels: K. Groos und F.J.J. Buytendijk
3.2. Theorien und Forschungsprobleme des Kinderspiels
3.3. Probleme der Psychologie des Spiels in der sowjetischen psychologischen Wissenschaft
4. Die Entstehung des Spiels in der Ontogenese
4.1. Die Entwicklung der Bewegungen, der Handliungen und des Umgangs mit den Erwachsenen im ersten Lebensjahr
4.2. Die Besonderheiten des Umgangs zwischen Kind und Erwachsenen im Entwicklungsverlauf der gegenständlichen Handlungen und die Enstehung der Voraussetzungen für das Rollenspiel
5. Die Entwicklung des Spiels im Vorschulalter
5.1. Gesamtcharakteristik der Spielentwicklung
5.2. Die Rolle und die eingebildete Situation - ihre Bedeutung in der Motivation des Spielens
5.3. Die experimentelle Ausbildung der Voraussetzungen für das Rollenspiel
5.4. Die Entwicklung der Rolle im Spiel
5.5. Gegenstand - Handlung - Wort
5.6. Wie sich die Beziehung des Kindes zu den Spielregeln entwickelt
6. Spiel und psychische Entwicklung
6.1. Das Spiel und die Entwicklung der Motive und Bedürfnisse
6.2. Das Spiel und die Überwindung des "intellektuellen Egozentrismus"
6.3. Das Spiel und die Entwicklung gesitiger Handlungen
6.4. Das Spiel und die Entwicklung des willkürlichen Verhaltens
7. Anhang
7.1. Aus den Vorlesungeskripten Wygotskis zur Psychologie des Vorschulalters
7.2. Wygotski: Das Spiel und seine Bedeutung in der Entwicklung des Kindes
Literaturverzeichnis
Zitat:
"Dennoch wollen wir die Hauptgedanken Groos' einer genaueren Betrachtung unterziehen. Seine Ausgangsposition kann als richtig angesehen werden. Es verhält sich in der Tat so, daß in einem gewissen Stadium der phylogenetischen Entwicklung der Tiere die Arterfahrung, die in verschiedenen Erbformen des Verhaltens fixiert ist, nicht ausreicht, um sich an die komplizierter gewordenen und, vor allen Dingen, sich ständig ändernden Existenzbedingungen anzupassen. Es wird individuelle, im individuellen Leben gesammelte Erfahrung benötigt. ... Das Spiel eben ist seiner Meinung nach jene Tätigkeit, in der sich die erforderlichen Ergänzungen zu den angeborenen Reaktionen bilden, sich erworbene Fertigkeiten und vor allem neue Gewohnheitsreaktionen entwickeln." (s. S. 103)
Klappentext:
"Daniil Borisovic El'konin (1904-1984) legte Ende der 70er Jahre mit seiner "Psychologie des Spiels" eine umfassende Arbeit zu einer Theorie des Kinderspiels und zur Spielentwicklung vor, die die Sichtweise der kultur-historischen Psychologie auf die Thematik entwickelt und zusammenfasst. Spiel wird dabei sowohl als Ausdruck sozialer und historischer Lebensbedingungen verstanden als auch als zentraler Ort der sozialen Entwicklung der Psyche und Persönlichkeit.
El'konin war Assistent von Lev Vygotskij und verstand seine wissenschaftlichen Tätigkeiten als Fortführung des von Vygotskij begründeten psychologischen und pädagogischen Denkens. Er befasste sich neben der Theorie des Spiels u.a. auch mit der Pädagogik des Vor- und Grundschulalters und erarbeitete zusammen mit Vasilij Davydov die Theorie des entwickelnden Unterrichts."
Wikipedia:
Daniil Borissowitsch Elkonin (1904-1984)
Lew S. Wygotski (auch Lev Vygotskij) (1896-1934)
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Elm, Hugo (1874)
Deutscher Lehrer in Gera
"Spiel und Arbeit." (Langtitel: "Unterhaltende Beschäftigungen und anregende Spiele für die Kinderstube. Zur Förderung des Schönheits- Thätigkeits- Ordnungssinnes sowie zur Gewöhnung an Arbeit und Ausdauer deutscher Kinder nach Fröbel'schen Grundsätzen bearbeitet von Hugo Elm, Lehrer an der höheren Töchterschule zu Gera.") (1874)
Ausgabe Verlag von Otto Spamer, 1874, mit 178 Seiten und 83 Buntdrucktafeln (Spielmaterial)
Inhalt:
Sendschreiben an die Eltern meiner Lieblinge
Der Geburtstag der Tante
Ein Arbeitsabend
und weitere 17 aktivierende Spielvorschläge
Zitat:
"Der Spielstoff muss gestaltungsfähig sein! ... "Spielmeister der Kleinen" Friedrich Fröbel ... Von dem Rousseau'schen Grundsatz "Kostbares Spielzeug ist Überfluß; einfaches thut dasselbe!" ging Fröbel aus..." (s. S. 4 f.)
Wikipedia:
Friedrich Fröbel (1782-1852)
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Fink, Eugen (1905-1975)
Deutscher Philosoph
"Spiel als Weltsymbol" (1960)
Ausgabe vom Verlag Karl Alber, Eugen Fink Gesamtausgabe 7, Freiburg im Breisgau, 2010, mit 343 Seiten:
Inhalt
Oase des Glücks (1957)
Spiel als Weltsymbol (1960)
Erstes Kapitel: Das Spiel als philosophisches Problem
1. Das Spiel als möglicher und würdiger Gegenstand der Philosophie
2. Die Weltbedeutung des Menschenspiels
3. Methodologische Überlegungen
4. Die Stellung des Menschen in der kentaurischen Metaphysik des Abendlands
5. Welt als Spiel? Ansatz beim Spielwelt-Schein
Zweites Kapitel: Die Spiedeutung der Metaphysik
6. Der Unwirklichkeitscharakter des Spiels
7. Das Spiel und die anderen menschlichen Lebensfelder
8. Platons Spieldeutung am Leitfaden des Spiegels, seine Dichterkritik
9. Die Optik des Entzauberten. Kritik des Platonischen Spiegel-Modells
10. Ontologische Abwertung des Spiels in der beginnenden Metaphysik. Das Symbol-Problem
Drittes Kapitel: Die Spieldeutung des Mythos
11. Grundzüge des mythischen Kultspiels
12. Das kultische Sinnbild und seine verhüllte Weltverweisung. Der Umgang mit Dämonen
13. Kosmischer Rang der Spielsymbolik - Dämonenglaube der archaischen Zeit. Der Maskenzauber
14. Sakraltechnik, kosmische Gleichung, Initialzauber. Übergang zum Kult-Spiel
15. Das Kultspiel als Verstellung des Weltbezugs. Götterspiel und Spiel der Welt
16. Spiel und Weihe - Kultspiel und Religion. Das Spiel der Götter selbst kein Kultspiel
17. Die Natur "voll von Göttern" im Mythos, leer von Göttern in der Spätkultur. Religionskritik am Modell der "Selbstentfremdung". Die Frage nach der Weltlichkeit des Spiels weder sakral noch profan
Viertes Kapitel: Die Weltlichkeit des Menschenspiels
18. Vieldeutigkeit des Begriffs "weltlich"
19. Die Weltlichkeit des Spiels - im Gegenzug gegen die metaphysische und mythologische Deutung
20. Spiel als Ekstase des Menschen zur Welt und als Rückschein der Welt in das weltoffene Seiende. Die Welt als Spiel ohne Spieler
Spiel und Feier (1975)
Ergänzende Texte
Das kindliche Spiel (1959)
Spiel und Philosophie (1966)
Die Weltbedeutung des Spiels (1973)
Spiel und Kult (1972-1973?)
Notizen
Das philosophische-pädagogische Problem des Spiels (1954)
Sport-Seminar (1961)
Spiel und Sport (1962)
Notizen zu "Spiel und Philosophie" (1966)
Notizen zu "Die Weltbedeutung des Spiels" (1973)
Anhang
Textkritischer Apparat
I. Der Aufbau des Bandes
II. Beschreibung der Texte und textkritische Anmerkungen
Verzeichnis der von Fink zitierten Texte
Nachwort der Herausgeber Cathrin Nielsen und Hans Rainer Sepp
Zitat, Nachwort der Herausgeber:
"Faßt man die Hauptzüge des Spiels zusammen: das Hervorbringen des spielweltlichen Scheins, die Selbstanschauung des menschlichen Daseins im Spiel als dem Spiegel des Lebens, die Freiheit und Widerrufbarkeit seiner Gestalten, seine Fähigkeit, alle anderen Grundphänomene der menschlichen Existenz - Arbeit, Kampf, Liebe und Tod - zu umfassen sowie sichh selber noch als Spiel zu spielen, tritt, so Fink, zuletzt der festliche Charakter des Spiels zutage. Der Mensch spielt, wo er das Dasein feiert." (s. S. 343)
Wikipedia:
Eugen Fink (1905-1975)
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Flitner, Andreas (1922-2016)
Deutscher Pädagoge
"Spielen - Lernen, Praxis und Deutung des Kinderspiels" (1972)
Ausgabe R. Piper & Co. Verlag, München, 1972, mit 137 Seiten:
Inhalt
Vorwort
1. Hauptrichtungen der Spieltheorie
2. Beschreiung und Beobachtung - Phänomenologie des Spiels
3. Entwicklungspsychologie und Lernforschung
4. Psychoanalytische Spieldeutung und Spieltherapie
5. Sozialpsychologische Aspekte - Rollenspiel und Kindertheater
6. Spielen - Lernen
Literatur
Klappentext:
"Die Kindererziehung stand in den letzten Jahren im Zeichen Leistungs- und Intelligenzförderung. Das eigentliche Feld kindlicher Tätigkeit, das Spiel, trat dabei in den Hintergrund. Andreas Flitner zeigt in diesem Buch, welche hochinteressante, intelligente und psychisch wichtige Aktivität im Kinderspiel vor uns liegt. Er schildert die Hauptrichtungen der neueren Spielforschung und zeigt Wege zum Verständnis und zur Förderung des Kinderspiels. Eltern, Erziehern und Lehrern werden damit zentrale Lebensäußererungen des Kindes erschlossen."
Zitat:
"Was wird nun eigentlich gelernt im Spiel? Schon die Interpretation des Symbolischen sollte deutlich machen, daß man nicht einen zu kurzschlüssigen Zusammenhang zwischen Spielen und Lernen herstellen darf und daß die Kataloge von Lernwirkungen, die von der Kameradschaft bis zur Leistungshaltung reichen, mehr dem Reich der Wünsche und Spekulationen als dem gesicherter Tatsachen oder auch nur des Wahrscheinlichen angehören. Durch vieles und intensives Spielen wird man nicht schon von selbst ein fleißiger Mensch, ein redlicher Spieler oder ein guter Verlierer. Vollends zweifelhaft ist die Übertragung von Spieltugenden auf andere Lebensbereiche. ... Beim Spielen lernt das Kind in erster Linie - spielen. Es erlernt die Geschicklichkeit, die Verhaltensweisen, die Techniken, die Improvisationen, die Sozialsysteme, die für die jeweiligen Spielweisen erforderlich sind. Es wird heimisch in einer Lebensform, die für die Humanität, für die Behauptung des Menschen innerhalb von Systemzwängen unentbehrlich ist und die ihm in der Welt der Leistung und der Zweckhaftigkeit Räume der Freiheit und des Glücks zu erhalten mag." (s. S. 119 f.)
Ausgabe R. Piper GmbH & Co. KG, München, 10., überarbeitete Auflage, 1996, mit 209 Seiten:
Inhalt
Vorwort
1. Spiel und Spieltheorie in der Vergangenheit
Rousseau, Fröbel, Funktionstheorien der frühen Psychologie, Ausblick
2. Beschreibung und Beobachtung - Phänomenologie des Spiels
Grundlegungen, Historische Überlieferung und Rechtsbräuche im Kinderspiel, Traditionsspiele im Wandel, Untersuchungen über das Spielmilieu
3. Entwicklungspsychologie und Lernforschung
Spielen als Form des Lernens, Spiel und Exploration, Spiel und kognitive Entwicklung, Jean Piagets Spieltheorie, Kritik, Neuere Ansätze zu einer Psychologie des Spielens
4. Psychoanalytische Spieldeutung und Spieltherapie
Ansätze bei Sigmund Freud, Spieldeutung, Spieltherapie, Empirische Arbeiten auf der Basis der psychoanalytischen Spieltheorie, Die Welt-Technik
5. Sozialpsychologische Aspekte - Rollenspiel und Kindertheater
Entwicklung des kindlichen Sozialverhaltens, Untersuchungen über das soziodramatische Spiel, Rollentheorie und Rollenspiel, Kindertheater
6. Synthesen - "Ökologie" und "Modernität" des Spiels
Umfeldsysteme des Kinderspiels, Phantasie als Gestaltung der Umwelt, Spiel als zentrale Kulturerscheinung der Moderne
7. Spielen - Lernen: Pädagogische Streitfragen zum heutigen Kinderspiel
"Stimulieren" oder "Wachsenlassen"?, Elternspiele: "Guckguck" und "Verstecken", Spielzeug - schlechtes und gutes, Sandspiele, Bauspiele, Technik, Kampf- und Kriegsspiele, Mädchenspiele - Jungenspiele, Spielen in der Schule, Spiele ohne Sieger, Spiele mit dem Computer
Schlußbetrachtungen, Literatur, Namenregister
Klappentext:
"Das Kinderspiel als eigene Aktivität und als Welterfahrung des Kindes verdient heute besonderes Interesse: Es ist die entscheidende Alternative zur "Medienkindheit", zur passiven Hinnahme von eiligen Bildern, zur Überflutung mit visuellen Reizen. Das Spiel muß - behutsam gefördert - freien Raum geben, darf nicht verzweckt und veranstaltet werden.
Das Standardwerk für Pädagogen und interessierte Laien in einer überarbeiteten Neuauflage, in der Andreas Flitner neue Erkenntnisse der Spielpädagogik und Spielforschung verarbeitet hat."
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"Das Kinderspiel" (1973)
Ausgabe R. Piper & Co., München, 1974, 2. Auflage mit 318 Seiten:
Inhalt
I. Einführung
1. Barbara Biber: Wachsen im Spiel
2. Hans Scheuerl: Spiel und Bildung
II. Vergleichende Betrachtung und gesellschaftliche Perspektiven
3. Brain Sutton-Smith: Spiel als Mittler des Neuen
4. Michael J. Ellis: Spielpraxis und Spielforschung in den siebziger Jahren
5. Alva Mydral: Chancen und Gefahren für das Kinderspiel in unserer leistungsorientierten Gesellschaft
III. Spiel in psychoanalytischer Deutung
6. Robert Waelder: Die psychoanlytische Theorie des Spieles
7. Lili E. Peller: Modelle des Kinderspiels
8. Klaus Hartmann: Über psychoanalytische "Funktionstheorien" des Spiels
9. Hans Zulliger: Die Entwicklung der Spieltherapie
IV. Lernen - Neugier - Spannungssuche
10. Millie Almy: Das freie Spiel als Weg der gesitigen Entwicklung
11. Brian Sutton-Smith: Das Spiel bei Piaget - eine Kritik
12. Jean Piaget: Antwort an Brian Sutton-Smith
13. Barbara Biber: Spiel und Kreativität
14. Heinz Heckhausen: Entwurf einer Psychologie des Spielens
V. Rollenspiele
15. Sara Smilansky: Wirkungen des sozialen Rollenspiels auf benachteiligte Vorschulkinder
16. Gregory P. Stone: Der soziale Symbolismus des Rollenspiels
VI. Praxis der Spielförderung
17. Lois Barclay Murphy: Kleinkinderspiel und kognitive Entwicklung
18. Millie Almy: Unterstützung des freien Spiels im Kindergarten
19. Martina Schneider: Spielregeln für die Spielplatzplanung
20. Hans Zulliger: Magische Denkformen im Spiel und ihre therapeutische Verwendung
21. Virginia M. Axline: Michael verteidigt sich gegen die Welt. Gesprächsverlauf in nichtdirektiver Spieltherapie
22. Sara Smilansky: Anleitung zum sozialen Rollenspiel
23. Magda Kelber: Die Schwalbacher Spielkartei
24. Benita Daublebsky: Spielen in der Schule
Quellenangaben und Anmerkungen, Literatur, Sachregister, Personenregister
Zitate:
"Man braucht das freie Spiel kleiner Kinder nur mit den Augen eines Psychoanalytikers zu betrachten, um zu sehen, daß darin einige der elementarsten menschlichen Emotionen bloßgelegt werden. Liebe und Feindseligkeit, Ängstlichkeit und Aggressivität, Freundlichkeit und Eifersucht treffen hier zusammen und sind von einer Vielfalt an Phantasien und Abwehrmanövern begleitet." (Millie Corinne Almy, 1915-2001, s. S. 104)
"Die höchsten und sublimste Spielformen, die man sich denken kann, nimmt sich dagegen [Anm.: F.J.J. Buytendijk)] sein Landsmann Johan Huizinga (1938) als Kulturhistoriker und Philosoph an. Er verfolgt das Spielelement aller Kulturen, indem er die Bräuche des Rechts und Krieges, indem er Wissenschaft und Dichtung, Philosophie und Kunst durch die kulturhistorischen Epochen hindurch "sub specie ludi" betrachtet. Das Festliche, Hochgestimmte, die Nähe zum Kult, das Bewußtsein des Andersseins als das "gewöhnliche Leben" steht im Zentrum seines Selbstbegriffs. Die "Ordnung", gegen die es keine Auflehnung gibt, die "Geschlossenheit", die sich aus der verworrenen Welt als eine zeitweilige Welt mit eigener "Vollkommenheit" ausgrenzt, sind für ihn wesentliche Erkenntnismerkmale." (Hans Scheuerl, 1919-2004, s. S. 22)
Klappentext:
"Dieser Textband, in dem Äußerungen aus verschiedenen Wissenschaften und Praxisberichten zur Deutung und Erforschung des Kinderspies zusammengestellt sind, soll dazu beitragen, das Spiel als einen Interessenschwerpunkt der Erzieher und als einen Gegenstand der Ausbildung wieder zu beleben. In der gegenwärtigen Erneuerung des wissenschaftlichen Interesses für die Vorschulerziehung ist das Spiel noch nicht zu seinem Recht gekommen. Die Beiträge dieses Bandes, deren Spannweite von allgemeinen und gesellschaftlichen Perspektiven über einzelwissenschaftliche Fragestellungen zu pädagogischen Problemen und zur Spielpraxis reicht, sollen den Leser zur Beschäftigung mit den Spielerscheinungen anregen und ihm eigene Perspektiven und Möglichkeiten der Erfahrung eröffnen."
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"Das Kinderspiel" (1988)
Ausgabe R. Piper & Co. Verlag, München, Neuausgabe 1988, mit 310 Seiten:
Inhalt
I. Einführung
1. Beobachtetes und erinnerstes Spiel - Szenen zum Nachdenken
2. Barbara Biber: Wachsen im Spiel
3. Hans Scheuerl: Alte und neue Spieltheorien
II. Vergleichende Betrachtungen und gesellschaftliche Perspektiven
Einleitung
4. Adolf Portmann: Das Spiel als gestaltete Zeit
5. Brian Sutton-Smith: Spiel und Sport als Potential der Erneuerung
6. Alva Myrdal: Chancen und Gefahren für das Kinderspiel in unserer leistungsoriengtierten Gesellschaft
III. Spiel in tiefenpsychologischer Bedeutung
Einleitung
7. Robert Waelder: Die psychoanalytische Theorie des Spiels
8. Lili E. Peller: Modelle des Kinderspiels
9. D. W. Winnicott: Warum Kinder spielen
10. Hans Zulliger: Die Entwicklung der Spieltherapie
IV. Spiel in der kognitiven Entwicklung
Einleitung
12. Jean Piaget / Bärbel Inhelder: Das symbolische Spiel
13. Alexejew Nikolajew Leontjew: Realistik und Phantasie im Spiel
14. Heinz Heckhausen: Entwurf einer Psychologie des Spielens
V. Soziales Lernen - Rollenspiele
Einleitung
15. Jerome S. Bruner / V. Sherwood: Das Erkennen von Regelstrukturen in den frühesten Spielen von Mutter und Kind (Guckuck-da)
16. Lothar Krappmann: Entwicklung und soziales Lernen im Spiel
17. Sara Smilansky: Wirkung des sozialen Rollenspiels auf benachteiligte Vorschulkinder
VI. Zur Pädagogik des Spiels
Einleitung
18. Millie Almy: Das freie Spiel als Weg der geistigen Entwicklung
19. Hans Scheuerl: Kreisel, Ball, Puppentheater - Bildung im Spiel
20. Günther Bittner: Zur pädagogischen Theorie des Spielzeugs
21. Georg Schottmayer / Renate Christmanns: Spielplatzpädagogik - Überlegungen zur Gestaltung einer pädagogischen Umwelt
22. Benita Daublesky: Spielen in der Schule
Nachwort zur Neuausgabe
Quellenangaben und Anmerkungen, Literartur, Register
Klappentext:
"Mit aller Verzweckung wird das Spiel seines Wesens beraubt. Das ist eine Gefahr aller Pädagogik, daß sie durch Planmäßigkeit das Leben, das sie fördern will, irritiert; aber die Spielpädagogik ist da besonders gefährdet, und auch wo sie der technischen und kommerziellen Vereinnahmung entgegenwirkt, läuft sie Gefahr, weniger den Kindern zu helfen als den Erwachsenenwünschen nach einer heilen, nichtentfremdeten, märchenhaften Welt. Inmitten dieser "Dialektik des Spiels" (Sutton-Smith) mit meinen Analysen den Kindern nahe zubleiben - bei ihrer Spiellust und Spielgesinnung, bei der Fähigkeit und Freude zum Spiel - und es selber erkennend zu verteidigen gegen die Entfremdungen und Nutzungen: Das ist die Aufgabe, die ich mir meinen eigenen Arbeiten über das Spiel und auch mit dieser Textauswahl zur Spieltheorie und Spielforschung gestellt habe. - Andreas Flitner"
Wikipedia:
Andreas Flitner (1922-2016)
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Fritz, Jürgen (*1944)
Deutscher Sozial- und Spielpädagoge
"Theorie und Pädagogik des Spiels - Eine praxisorientierte Einführung" (1991)
Ausgabe Juventa Verlag, Weinheim und München, 1991, mit 189 Seiten:
Inhalt
Einführung
Teil I: Was ist Spiel?
1. Aus welchen Blickwinkeln läßt sich das Spiel betrachten?
Zum Gedanken der Nützlichkeit des Spiels
Spiel als gegenwärtige Lebendigkeit
Spiel als Übertragung konflikthafter Situationen
Spiel als Spiegel der Gesellschaft
2. Wie entwickelt sich das Spielverhalten von Kindern?
Spiel als intermediärer Raum
Übungsspiel, Symbolspiel, Regelspiel
Bedeutung des Fangspiels für das Spielverhalten
Bedeutung des Spiels für die Entwicklung der Kinder
3. Was spielen Kinder?
Klassifizierung von Spielen
Ursprung und Entwicklung des Spiele
Randbereiche des Spiels
Einflüsse der Umgebung auf das Spiel
Andere Einflußfaktoren auf das Spiel
Lieblingsspiele als Verständnisbrücken
Von der Kategorisierung des Spiels zu einem Faktorenmodell
4.Wie organisieren Kinder ihr Spiel?
Entwicklung der Sozialformen des Spiels
Entwickeln und Handhaben von Regeln
Prozesse und Strukturen in der Spielgruppe
Spielraum, "Regieraum", Realität
5. Was ist das Wesen des Spiels?
Zum Phänomen des Spiels
Verwandlung und Spiel
Spiel und Wirklichkeit
Teil II: Was ist Spielpädagogik?
6. Welches sind die Aufgaben und Bereiche der Spielpädagogik?
Nachdenken über das eigene Selbstverständnis
Erforschung des Spiels
Beurteilung von Spielmitteln
Schaffung von Spielräumen und Spielgelegenheiten
Praxis des Gruppenspiels
7. In welchem Verhältnis stehen Spielen und Lernen?
Historische Entwicklung
Unterschiede zwischen Spielen und Lernen
Zur Problematik der Lernspiele
Lernspiele zwischen spielen und lernen
8. Wie kann man Spielaktivitäten planen?
Spielen in Gruppen
Gesichtspunkte der Planung
Verwandlung im Spiel
Leitung von Spielgruppen
Nachdenken über Spiel
Zitat:
"Spielentwicklung des Kindes bedeutet Aufbau und Entfaltung dieser "lebendigen Hüllschicht", dieses Zwischenbereiches zwischen innerer und äußerer Wirklichkeit. ... Im Symbolspiel geht es um fiktive Darstellungen und Handlungen, um die "Verwandlung" von Gegenständen und Personen." (s. S. 35 f.)
Klappentext:
"Der Text will Mut machen, sich mit Spiel auseinanderzusetzen, Spiel als eine dem Menschen wesentliche Lebensäußerung zu verstehen und dieser Erkenntnis gemäß zu handeln: Selbst zu spielen, Spaß am Spiel zu haben, Spiele in der pädagogischen Praxis anzubieten."
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"Das Spiel verstehen - Eine Einführung in Theorie und Bedeutung" (2004)
Ausgabe Juventa Verlag, Weinheim und München, 2004, mit 271 Seiten:
Inhalt
Teil I: Was wir über das Spiel wissen
1. Wie sich das Spiel begrifflich fassen lässt
1.1. Problemaufriss
1.2. Verhaltensdimension: Spiel als "spielerisches Verhalten"
1.3. Rahmendimension: Spiel als Spielwelt
1.4. Konstruktionsdimension: Spiel als Konstrukt aus Verabredung, Regeln und Materialien
1.5. Metaphorischer Sprachgebrauch
1.6. Zusammenfassung
2. Wie man Spielkonstrukte unterscheiden kann
2.1. Reizkonfiguration von Spielkonstrukten
2.2. Orientierungsbereiche von Spielkonstrukten
2.3. Spielkonstrukte und Körperbewegungen
2.4. Spielkonstrukte und Symbole
2.5. Spielkonstrukte und Regeln
2.6. Spielkonstrukte und Denkprozesse
2.7. Konstruktionsspiele als besondere Kategorie
3. Wie Spieler ihre Spielwelten organisieren
3.1. Entwicklung sozialer Kompetenzen
3.2. Rituale und Skripts als Stützen der Spielwelten
3.3. Spielwünsche in der Gruppe aushandeln
3.4. Mit Regeln die Spielwelt regeln
3.5. Rahmungssignale geben
3.6. Spielprozesse steuern
3.7. Spielbalance und Aggressivität
4. Was über Spielprozesse gedacht wird
4.1. Schwerpunkte der Diskurse
4.2. Nützlichkeit
4.3. Gegenwärtigkeit und Lebendigkeit
4.4. Übertragung von Konflikten
4.5. Daseinsthematiken
4.6. Entwicklung des Spielverhaltens
4.7. Spielprozesse im Spiegel gesellschaftlicher Strukturen
4.8. Innovative Kraft
4.9. Erklärungswert der Diskurslandschaft für Spielprozesse
Teil II: Wie sich Spiel und Lebenswelt verweben
5. Was Wirklichkeit ist und wie sie wirksam wird
5.1. Wirklichkeit
5.2. Netzwerk der Lebenswelt
5.3. Ausfaltung der Lebenswelt
5.4. Rahmungskompetenz und Überstiege
6. Wie sich Spielwelt und reale Welt verschränken
6.1. Merkmale der realen Welt
6.2. Beziehungen zwischen Spielwelten und realer Welt
6.3. Randbereiche von Spielwelten
6.4. Action spielt mit
6.5. Realitätsbewältigung in Spielwelten
7. Wie Traumwelten ins Spiel kommen
7.1. Merkmale von Traumwelten
7.2. Spielwelt und Traumwelt im Vergleich
7.3. Mit Träumen spielen
8. Was sich in der mentalen Welt abspielt
8.1. Mentale Welt und ihre Grenzen
8.2. Motivation, Vorstellungsvermögen und Phantasie
8.3. Landkarte der mentalen Welt
8.4. Tagträume
8.5. Mediales als Objektivation des Mentalen
9. Wie mediale Welten die Spielewelten beeinflussen
9.1. Symbole, Medien, Medienwelten
9.2. Weltverständnis durch medial Welten
9.3. Mediale Welten im Spiegel von Spielprozessen
9.4. Transferprozesse
9.5. Unterhaltung in der medialen Welt
10. Wie in virtuellen Welten gespielt wird
10.1. Cyberspace und virtuelle Welt
10.2. Landkarte der virtuellen Welt
10.3. Virtuelle Spielwelten
10.4. Märchenwelten und virtuelle Spielwelten
10.5. "Traditionelle" und virtuelle Spielkonstrukte
10.6. Mediale Welt des Films und virtuelle Spielwelten
10.7. Virtuelle Spielgemeinschaften
10.8. Cybernauten und ihre Avatare
10.9. Schemata in virtuellen Spielwelten
10.10. Bedeutung und Funktion virtueller Spielwelten
Ausblick, Zum Weiterlesen empfohlen, Personenregister, Sachregister
Interview von Jürgen Fritz bei Deutschlandfunk Kultur:
"Spiele sind Kulturgut" vom 27.08.2007
Kölner Wissenschaftler (TH Köln) fordert mehr öffentliches Engagement für Computerspiele
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Fröbel, Friedrich (1782-1852)
Deutscher Reformpädagoge
"Theorie des Spiels I, II, III" (1839/1840/1844)
Ausgabe Thüringer Verlagsanstalt, Weimar, Abteilung Julius Beltz, Langensalza (Sowjetische Besatzungszone), 1947, in drei Bänden:
Titel I:
"Ein Ganzes von Spiel- und Beschäftigungskästen für Kindheit und Jugend. Zur Pflege des Familienlebens durch Pflege des Kindertums und des Beschäftigungstriebes der Jugend.
In zusammenhängenden ... Folgen, Stufen und Gaben, verbunden mit erläuterndem Text und Zeichnungen.
ERSTE GABE: Der Ball als erstes Spielzeug des Kindes.
Blankenburg und Keilhau am Thüringer Wald, Burghof (Kanton Bern), Columbus (Staat Ohio).
Die Anstalt zur Pflege des Beschäftigungstriebes der Kindheit und Jugend."
Zitat:
"Darum wird der Grund zum wahren Verständnis der Welt und des Lebens in den einfachen Erfahrungen des Alltags gelegt, und die schlichten Dinge werden zum Spiegel der Welt und zu Symbolen der höchsten Wahrheit." (s. S. 3, Elisabeth Blochmann (1892-1972) im Vorwort)
"Das Spiel ist ein Spiegel des Lebens, des eigenen und des Fremdlebens, des Innen- und des Umlebens; aber in Freiheit der Darstellung und doch getragen vom inneren Gesetze und deshalb das Leben - wie ein heller Spiegel diem ihm gegenüberstehdenden Gegenstände und wie ein klarer See seine Umgebung - verschönt und geklärt zurückgebend. Das Spiel zeigt verschleiert die Gesetze des Lebens wie die Natur; darum eben hat auch das Spiel wie die Natur, so unendlichen, nie alternden Reiz für jung und alt." (s. S. 16, Teil I)
"Das Spiel recht erkannt und recht gepflegt einigt das keimende Kinderleben achtend und anerkennend mit dem reifen Erfahrungsleben der Erwachsenen, und fördert so eines durch das andere, wie es beide ehrend, jedem seine Pflichten gibt, seine Rechte sichert. ... das Spiel recht erkannt und recht gepflegt, öffnet dem Kinde den Blick in die Welten, für die es erzogen werden soll und entwickelt es dafür." (s. S. 17, Teil I)
Titel II:
"ZWEITE GABE: Die Kugel und der Würfel als zweites Spielzeug des Kindes."
Zitat:
"Friede und Freude, allseitiger Lebenseinklang (Harmonie) und so Kundmachung und Darstellung des Innenlebens in Gesundheit des Leibes und der Seele, des Gemütes und Geistes, das prägt sich früh in allen Erscheinungen des Menschenlebens als Zweck aus und tritt selbst schon in dem Leben des Kindes als Ziel desselben entgegen." (s. S. 9, Teil II)
"Darum nun so erscheine denn auch dem Kinde im Spiele und durch dasselbe zuerst das Allgemeine, das in vielen Beziehungen Unbestimmte, dann das im Raum mehr bestimmte, Festgestaltete, weiter das Gegleiderte und so schon Lebensausdruck an sich tragende, endlich der Mensch selbst." (s. S. 11), Teil II)
Teil III:
"Anleitung zum Gebrauche der in dem Kindergarten zu Blankenburg bei Rudolstadt ausgeführten dritten Gabe eines Spiel- und Beschäftigungsganzen, des einmal allseitig geteilten Würfels: "die Freude der Kinder" in Zweihundert Sachdarstellungen und ebensovielen Reimliedchen..."
Zitat:
"Ja sieh, liebe Mutter, dieser Name schon zeigt und sagt uns bestimmt, daß das kinder- und kindheitspflegende Geschäft, daß das Geschäft der Kindererziehung und Bildung keineswegs ein bloß äußeres, sondern im Gegenteil ein überwiegend inneres ist, dessen Wirkung aus der Bildung des Herzens und Geistes, also aus den Gesinnungen, aus der Sicherheit des Erziehungszieles und Zweckes, aus der Lebensfülle der Erziehungsmittel und Erzeihungswege hervorgeht, welche der Erziehende überhaupt, im Allgemeinen die Kindermutter in sich trägt." (s. S. 19, Teil III)
Zitat:
"Gar hoher Sinn liegt oft im kindlichen Spiel." (s. S. 15, Teil I)
Friedrich Fröbel ist ein Schüler von Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) und Bergünder des Kindergartens.
Wikipedia:
Friedrich Fröbel (1782-1852)
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Hans Georg Gadamer (1900-2002)
Deutscher Philosoph
"Die Aktualität des Schönen - Kunst als Spiel, Symbol und Fest" (1974)
Ausgabe des Reclam-Verlages, Stuttgart, 1977, mit 77 Seiten.
Während der Salzburger Hochschulwochen vom 29. Juli bis zum 10. August 1974 hielt Gadamer diese Vorlesungen. Er stellt dabei drei Kernbegriffe heraus, die für ihn im Zusammenhang mit Kunst grundlegend sind: Kunst ist ein freies Spiel, das Mitspielenverlangt. Jedes Kunstwerk ist für jeden, der es aufnimmt, ein Spielraum, den er ausfüllen kann. Die Kunst hat gleichzeitig einen Symbolcharakter, kann so Dauer geben. Und schließlich hat Kunst einen starken kommunikativen Zug, ist Fest. Gadamer wehrt sich dabei gegen eine Einteilung in hohe und niedere Kunst, sondern feiert die Kunst als etwas, das das eigentliche Menschsein ausmacht.
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Groos, Karl (1861-1946)
Deutscher Philosoph und Psychologe
"Die Spiele der Tiere" (1896)
Ausgabe vom Gustav Fischer Verlag, Jena, 1907, mit 341 Seiten; Zweite umgearbeitete Auflage:
Inhalt.
Vorwort (zur zweiten Auflage)
Erstes Kapitel. Die Erklärung des Spiels durch Kraftüberschuß
Zweites Kapitel. Das Spiel und die ererbten Dispositionen
Drittes Kapitel. Die Spiele der Tiere
Das Experimentieren
Spiele der Ortsveränderung
Jagdspiele
a) mit der lebenden wirklichen Beute
b) mit der lebenden Scheinbeute
c) mit der leblosen Scheinbeute
Kampfspiele
a) Neckerei
b) Balgerei unter jungen Tieren
c) Spielende Kämpfe un erwachsenen Tieren
Baukünste
Pflegespiele
Nachahmungsspiele und soziale Spiele
Neugier
Viertes Kapitel. Die Spiele der Tiere. (Fortsetzung: die Liebesspiele)
Liebesspiele unter jungen Tieren
Bewerbung durch Bewegungskünste
Bewerbung durch das Zeigen auffallender oder schöner Farben und Formen
Bewerbung durch Geräusche und Töne
Das Kokettieren der Weibchen
Schlußbetrachtungen
"1. Für meine Versuch ist in erster Linie eine Auffassung des Spiels maßgebend gewesen, die weniger psychologisch als biologisch orientiert war. Wir treffen bei erwachsenen und ganz besonders bei jungen, noch in der Entwicklung begriffenen Tieren ein Verhalten (s. Lloyd Morgan 'Animal Behaviour') an, das sich negativ so kennzeichnen läßt: es gehört nicht zu den Tätigkeiten, die 'direkt erhaltungsmäßig' sind oder 'direkten biologischen Wert' besitzen. ... drängt uns die Frage auf, ob vielleicht jenen Tätigkeiten ebenfalls ein biologischer Wert zukommt, obwohl sie nicht unmittelbar der Erhaltung dienen. Diesen Wert erblicke ich nun in dem indirekten Nutzen, der ihnen als Einübung und Vorübungen nicht nur physisch, sondern auch psychisch zugeschrieben werden muß." (s. S. 310)
"2. Diesem psychologischen Merkmal haben wir uns nun zuzuwenden. Wenn das Spiel objektiv betrachtet als eine Tätigkeit ohne direkten biologischen Wert erscheint, so fragt es sich, ob die Ausführung einer solchen nicht unmittelbar nützlichen Tätigkeit von psychologischen Bedingungen abhängig ist. ... Trotzdem wird der Biologe nicht übersehen dürfen, daß in weitaus den meisten Fällen ein seelisches Motiv die Einübung und Vorübung anregt und begünstigt, nämlich die mit der Tätigkeit slebst verbundene Lust." (s. S. 312)
Karl Groos zitiert zur Bestärkung den britischen Zoologen und Psychologen Lloyd Morgan (1852-1936), "Animal Behaviour" (1890), S. 315 f.:
"Bei den Tieren könnte die Übung und Vorbereitung für die Lebensarbeit nicht eintreten, wenn nicht der letzte biologische Zweck all dieser Fähigkeiten durch die Freude ergänzt würde, die sich um ihrer selbst willen mit ihnen verknüpft."
Ausgabe vom Gustav Fischer Verlag, Jena, 1930, mit 214 Seiten; Dritte, durch den Autor selbst überarbeitete Auflage:
Inhalt
Vorwort (zur dritten Auflage)
Erstes Kapitel. Die Begriffsbestimmung des Spiels
Zweites Kapitel. Die Ursachen des Spiels
Drittes Kapitel. Der Lebenswert des Spiels
A. Der Einübungs- und Selbstausbildungswert des Spiels
B. Der Wert der Wachstumsförderung
C. Der Übungswert bei dem Spiel erwachsener Tiere
D. Der Gedanke der Abschwächung
E. Das Spiel als Katharsis
F. Der Erholungswert
G. Der Ergänzungswert
Viertes Kapitel. Bewegungs-, Jagd- und Kampfspiele
A. Bewegungsspiele
1. Die Gehbewegung
2. Rennen, Hüpfen und Springen
3. Klettern
4. Schaukeln
5. Schwimmen
6. Fliegen
7. Gleiten
8. Tanzen
B. Jagdspiele
1. Das Spielen mit der lebenden wirklichen Beute
2. Die lebende Scheinbeute
3. Leblose Objekte als Scheinbeute
C. Kampfspiele
1. Balgereien
2. Das Necken
Fünftes Kapitel. Bewerbungs-, Bau- und Pflegespiele
A. Bewerbungsspiele
1. Theoretische Vorbemerkungen
2. Liebesspiele unter Tieren
3. Sexuell bedingte Bewegungskünste
4. Sexuell bedingte aktustische Darbietungen
5. Das Kokettieren der Weibchen
B. Bauspiele
C. Pflegespiele
Sechstes Kapitel. Nachahmungsspiele und soziale Spiele
A. Die Nachahmung und das Nachahmungsspiel
B. Soziale Spiele
Siebtes Kapitel. Das spielende Experimentieren
Einleitung
"Dieses ganze Buch dient in allen seinen Ausführungen der Absicht, den Begriff des Tierspiels möglichst vollständig zu entfalten. ... Suchen wir, der Vorschrift der Schullogik gehorchend, nach einem genus proximum, d.h. nach einem nicht zu weit entfernten übergeordneten Begriff, der den des Spielens umfasst, so liegt es nahe zu sagen, es handle sich dabei um eine "Tätigkeit"; die Sonderart der Spieltätigkeit wäre dann durch Angabe von unterschiedenen Merkmalen zu bestimmen. Auf den ersten Blick will das fast als selbstverständlich erscheinen. Sieht man näher zu, so findet man, daß der vorgeschlagene Ausdruck für die Psychologie des Tierspiels trotzdem nicht ohne genauere Bestimmung brauchbar ist. ... Wollen wir also an unserem Vorschlag festhalten, so wird es nötig sein, den Begriff der Tätigkeit in dem recht weiten Sinne einer seelisch erlebten Reaktion zu gebrauchen und die Frage offen zu lassen, wie weit dabei ein bewußtes, von einem Ich getragenes Wollen auftritt." (s. S. 1-2)
Vertreter der "Einübungstheorie"
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung:
Hier auf ludologie.de: Karl Groos (1861-1946)
Wikipedia:
Karl Groos (1861-1946)
"Die Spiele der Menschen" (1899)
Ausgabe vom Gustav Fischer Verlag, Jena, 1899, mit 526 Seiten:
Inhalt.
Erste Abtheilung. Das System der Spiele.
Einleitung.
Erster Abschnitt.
Das spielende Experimentieren.
I. Die spielende Bethätigung der sensorischen Apparate.
1. Die Berührungsempfindung
2. Die Temperaturempfindung
3. Die Geschmacksempfindung
4. Die Geruchsempfindung
5. Die Gehörsempfindung
a) Receptive Hör-Spiele
b) Productive Hör-Spiele
II. Die spielende Uebung der motorischen Apparate
A) Die spielende Bewegung der eigenen Körperorgane
B) Die spielende Bewegung fremder Objecte
1. Das Hermumhantieren
2. Destructive (analytische) Bewegungsspiele
3. Constructive (synthetische) Bewegungsspiele
4. Geduldsspiele
5. Wurfspiele
a) Das einfache Werfen
b) Das Werfen durch Schlag und Stoss
c) Die Erzeugung des Rollens, Drehens, Gleitens und Hüpfens
d) Das Werfen nach einem Ziel
6. Das Auffangen bewegter Objecte
III. Die spielende Uebung der höheren seelischen Anlagen
A) Das Experimentiren mit intellectuellen Fähigkeiten
1. Die Reproduction
a) Das Wiedererkennen
b) Das Gedächtsniss
2. Die Phantasie
a) Die spielende Illusion
b) Die spielende Umwandlung des Gedächtnissmaterials
3. Die Aufmerksamkeit
4. Der Verstand
B) Das Experimentiren mit den Gefühlen
1. Die körperliche Unlust
2. Die geistige Unlust
3. Die Ueberraschung
4. Die Furcht
C) Das Experimentiren mit dem Willen
Zweiter Abschnitt.
Die spielende Bethätigung der Triebe zweiter Ordnung
I. Kampfspiele
1. Directe körperliche Kampfspiele
2. Directe geistige Kampfspiele
3. Körperliche Wettkämpfe
4. Geistige Wettkämpfe
5. Der Zerstörungstrieb
6. Das Necken
7. Die Freude am Komischen
8. Die Jagdspiele
9. Das Anschauen von Kämpfen und Kampfspielen. Das Tragische
II. Liebesspiele
1. Natürliche Bewegungsspiele
2. Das Liebesspiel in der Kunst
3. Das Sexuell-Komische
III. Nachahmungsspiele
1. Die spielende Nachahmung einzelner Bewegungsvorgänge
a) Spielende Nachahmung optischer Wahrnehmungen
b) Spielende Nachahmung akustischer Wahrnehmungen
2. Dramatische Nachahmungsspiele
3. Plastische oder bildende Nachahmungsspiele
4. Die innere Nachahmung
IV. Sociale Spiele
Zweite Abtheilung. Theorie des Spiels.
1. Der physiologische Standpunkt
2. Der biologische Standpunkt
3. Der psychologische Standpunkt
4. Der ästhetische Standpunkt
5. Der sociologische Standpunkt
6. Der pädagogische Standpunkt
Einleitung
"Es ist schon von Vielen auf vielfältige Weise unternommen worden, eine befriedigende Eintheilung der menschlichen Spiele durchzuführen; aber der Versuch ist noch keinem Einzigen vollständig geglückt. Grasberger bezeichnete es vor einem Vierteljahrhundert als eine bekannte Thatsache, dass eine strenge Eintheilung der Spiele "bisher eigentlich nirgends erreicht worden sei", und es ist, wie ich meine, auch in den letzen Jahrzehnten darin nicht wesentlich anders geworden. Unter diesen Umständen darf ich mich kaum der Hoffnung hingeben, dass nun meine Klassifikation alllen Ansprüchen genügen könne; ich werde mich vielmehr darauf berufen müssen, dass eine vollkommene Systematisierung fast überall nur ein logisches Ideal ist und bleiben wird. Aber auch eine mangelhafte Eintheilung kann sich nach zwei Richtungen hin auszeichnen: sie kann sehr übersichtlich und praktisch sein, oder sie kann durch die Art des Eintheilungsgrundes geeignet sein, dem Leser gleich einen Blick in das innere Wesen der zu besprechenden Gegenstände zu eröffnen. Ich habe mich nun vor allem bemüht, die zweite Forderung zu erfüllen, indem ich von dem Begriff des menschlichen Trieblebens ausgegangen bin: wie weit es mir gelungen ist, auch der ersten Forderung nachzukommen, wage ich nicht zu beurtheilen." (s. S. 1)
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung:
Hier auf ludologie.de: Karl Groos (1861-1961)
"Das Spiel - Zwei Vorträge" (1922)
Ausgabe vom Gustav Fischer Verlag, Jena, 1922, mit 37 Seiten
Inhalt
I. Der Lebenswert des Spiels (2. Aufl.)
II. Das Spiel als Katharsis
Vorwort.
"Von den in der vorliegenden Schrift vereinigten Untersuchungen besteht die erste in der durchgesehenen Neuauflage eines 1910 bei Gustav Fischer erschienenen Vortrages, den ich im März desselben Jahres in Hamburg gehalten hatte. In diesem Vortrag, der das Spiel unter den drei Gesichtspunkten der Einübung, der Lebensergänzung und der Erholung erörtere, war schon damals betont worden, daß bei der Teleologie des Spiels auch auf die erleichternde Entladung von Trieben (Katharsis) hingewiesen werden müsse. Infolgedessen bietet der als zweiter Teil hinzugefügte Aufsatz "Das Spiel als Katharsis", der zuerst 1911 in der Zeitschrift für pädagogische Psychologie (Verlag von Quelle & Meyer) veröffentlicht worden ist, eine nicht unwesentliche Ergänzung zu den Ausführungen des Hamburger Vortrages. Da er zugleich eine Studie zur Psychologie der Reifezeit darstellt, deren Probleme gegenwärtig wachsende Beachtung finden, so wird man, wir ich hoffe, diese Ergänzung als gerechtfertigt bezeichnen können.
Tübingen, im Herbst 1922.
Karl Groos."
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung:
Hier auf ludologie.de: Karl Groos (1861-1961)
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Grupe, Ommo (1930-2015)
Deutscher (Friesischer) Sportwissenschaftler
"Bewegung, Spiel und Leistung im Sport" (1982)
Ausgabe Verlag Karl Hoffmann, Schorndorf, 1982, mit 224 Seiten:
Inhalt
Vorwort
1. Sportanthropologie. Einige einleitende Bemerkungen zu ihrer Vorgehensweise und ihren Themen
Warum befasst sich die Sportpädagogik mit anthropologischen Fragen?
Was ist das Besondere an einer anthropologischen Betrachtungsweise?
Einige anthropologische Grundannahmen und Grundaussagen
2. Körper und Leib in sportanthropologischer bzw. sportwissenschaftlichen Sicht
Körper und Leib in vergangenen und gegenwärtigen Diskussionen
Neuansätze zum Verständnis menschlicher Leiblichkeit
Der Leib als Teil der (Lebens-)Wirklichkeit des Menschen
Der "gelebte" und der "erlebte" Leib. Die "Aktnatur" des Leibverhältnisses
Leibverhältnis und Weltverhältnis Der Vermittlungscharakter des Leiblichen
3. Was ist und was bedeutet Bewegung?
Die menschliche Bewegung im Zusammenhang von Person und "Welt"
Die Bewegung im Sport
Bedeutungsaspekte menschlicher Bewegungshandlungen
Ausgang von der Alltagswirklichkeit
Die (vier) "Bedeutungen" der Bewegung
3.1. Die instrumentelle Bedeutung
3.2. Die explorierdend-erkundende Bedeutung
3.3. Die soziale Bedeutung der Bewegung
3.4. Die personale Bedeutung der Bewegung
Die Bedeutung der Bewegung, Zusammenfassung
4. Das Spiel und das Spielen
Das Spiel in Sport und Leibeserziehung
Theorien des Spiels und Versuche, es zu erklären
Vier unterschiedliche Deutungen des Spiels
Allgemeine Merkmale des Spiels
Das Spiel und die "Spielfreiheit" des Menschen
5. Leistung und Leisten im Sport
Die Frage nach der Leistung im Sport
Sport als auffällige Sozialerscheinung
Kritik am Leistungshandeln im Sport
Leistung als Erklärungsmotiv des Sports
Die Ungeklärtheit des Leistungsbegriffs im Sport
Allgemeine Merkmale von sportlichen (Spitzen-)Leistungen
Leistung im Breitensport und im Schulsport
Das Leistungsprinzip - ein Prinzip unter anderen im individuellen und sozialen Leben
6.Wohlbefinden und Bewegung im Sport
Wohlbefinden - ein neues Motiv des Sports?
Wohlbefinden ist vielschichtig
Wohlbefinden als existentielles uind privates (anthropologisches) Grundphänomen
Die sozialen und historischen Dimensionen des Befindens
Wohlbefinden als Ziel der Erziehung im Sport
Leibeserziehung, Bewegung und Sport als "Quellen" des aktiven Wohlbefindens
Soziale Erfahrungen und kommunikative Möglichkeiten im Sport
Selbstaktualisierung in Bewegung und Sport
Aktives Wohlbefinden im Sport
Literatur
Klappentext:
"Ommo Grupe ist Professor für Sportwissenschaft an der Universität Tübingen. Sein besonderes Intresse gilt Fragen der Bewegung, des Spiels und des Sports in ihren vielfältigen anthropologischen, pädagogischen, psychologischen und soziologischen Beziehungen und Verflechtungen."
Zitat:
"Spielkonzepte werden zur Erklärung des Sports selbst benutzt: Sport ist als Spiel anzusehen, er gehört zum Lebensbereich des Spiels; im Unterschied zur existenzsichernden Arbeit gilt er als zweckfreies Tun, geschieht um seiner selbst willen, nicht aufgrund materieller Zwecke." (s. S. 109)
Zitat:
„Nur ein Leistungssport, der nicht den Maximen der Unterhaltungsbranche und politischen Vorgaben folgt, sondern seine eigenen Erlebnis- und Erfahrungsformen entwickelt, bleibt seiner pädagogischen Idee treu.“ (s. Nachruf von 2015, Deutschlandfunk)
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"Spiel - Spiele - Spielen" (1983)
Bericht über den 5. Sportwissenschaftlichen Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft in Tübingen 1982
Ausgabe Verlag Karl Hoffmann, Schorndorf, 1983, mit 285 Seiten:
Inhalt
August Kirsch, Vorwort
Klaus Willimczik, Vorwort
Ommo Grupe, Einführung
I. Spieltheorien im Wandel
Ommo Grupe: Das Spiel im Sport - der Sport als Spiel?
Hermann Bausinger: Spiel unter Dummen, Anmerkungen zur Kulturgeschichte von Spiel und Sport
Brain Sutton-Smith: Die Idealisierung des Spiels
Hans Scheuerl: Spieltheorien im Wandel
II. Fachwissenschaftliche Zugänge zu Spiel und Spielen
Gerhard Kaminski: Theoretische und methodische Aspekte des Verhältnisses von Spiel und Handlung
Lothar Krappmann: Sozialisation durch Symbol- und Regelspiele
Günther Bittner: Psychoanalytische Aspekte des Spiels
Henning Eichberg: Einheit oder Vielfalt am Ball? Zur Kulturgeschichte des Spiels am Beispiel der Inuit und der Altisländer
Gunter Gebauer: Wie regeln Spielregeln das Spiel?
Karlheinz Scherler: Spiel und Umwelt
III. Spiel und Sportspiel. Psychologische Aspekte, Strukturen und Vermittlungsfragen
Hans Eberspächer: Psychologische Aspekte im Sportspiel
Günter Hagedorn: Sportspielbeobachtung, Standortbestimmung und Praxis der Forschung
Wolf-Dieter Brettschneider: Integrative Spielvermittlung in der Sportlehrerausbildung
Knut Dietrich: Sportspezifische Vermittlungsmodelle bzw. -konzepte
IV. Spiel und Freizeit. Auf dem Weg zu einem neuen Spielverständnis?
Gerd Eichler: Spiel und Freizeit, das Spiel - eine Welt für sich
Peter Kapustin: New Games und die Spielbewegung des Deutschen Sportbundes
Werner Platzek: New Games und die Spielbewegung des Deutschen Sportbundes
V. Anhang
Kurzreferate (Zusammenfassungen), Literatur, Kongreßprogramm, Sachregister
Klappentext:
"Diese "Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft" will in der Vielfalt der Fragestellung und des methodischen Zugangs die Einheit des Gegenstandes "Sport" ermöglichen. Sie soll damit ihren Beitrag zur Konstitution einer eigenständigen Sportwissenschaft leisten."
Link:
Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Wikipedia:
Ommo Grupe (1930-2015)
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GutsMuths, Johann Christoph Friedrich (1759-1839)
Deutscher Pädagoge, Mitbegründer des Turnens
"Spiele zur Uebung und Erholung des Körpers und des Geistes" (1796)
Ausgabe vom Verlag von G. A, Grau & Cie. (Rud. Lion) in Hof, 5. Auflage, 1878, mit 395 Seiten:
Inhalt
Vorbemerkungen zur 5. Auflage von O. Schettler
Einleitung. Über den Begriff des Spieles und über den moralischen, politischen und pädagogischen Werth der Spiele; über ihre Wahl, Classifikation und ihre Eigenschaften.
Erste Klasse: Bewegungsspiele
I. Spiele zur Schärfung der Beobachtung und der sinnlichen Beurtheilung
A. Ballspiele.
B. Kugelspiele.
C. Kegelspiele.
D. Scheibenspiele.
E. Pfahl-, Ring- und andere Spiele.
F. Winterspiele.
G. Ringelspiele
H. Nachahmungsspiele
I. Blindlingsspiele
K. Lauf- und Haschespiele
L. Nachtspiele
M. Spiele mit Wechseln der Plätze
N. Hinkspiele
O. Ziehspiele
II. Spiele zur Erregung des darstellenden Witzes
Zweite Klasse: Ruhespiele
I. Spiele zur Schärfung der Beobachtung und der sinnlichen Beurtheilung
II. Spiele zur Förderung der Aufmerksamkeit
III. Spiele zur Stärkung des Gedächtnisses
IV. Spiele zur Erregung der Phantasie und des Witzes
V. Spiele zur Bildung des Geschmackes
VI. Spiele zur Bethätigung und Entfaltung Entfaltung des reiferen Verstandes
(z.B. Schach)
"Schmutztitel" zur 5. Auflage 1878:
Vorrede des Verfassers
"Erholung ist dem Menschen, besonders im jugendlichen Alter, durchaus nothwendig. Wenn demnach die Jugend, deren Zahl allein in unserem Vaterlande Millionen beträgt, täglich nur zwei Stunden spielt, so beträgt dies viele Millionen Stunden menschlicher Existenz. Sollte es denn da einer großen Nation wohl gleichgültig sein, ob ein so beträchtlicher Theil der Zeit, ja was noch mehr sagen will, der Bildungszeit, verloren geht, oder genutzt wird, ob man ihn zum Zeitvertrieb, oder zur nöthigen Ausbildung der Kräfte, unsittlich, geschmacklos und schädlich oder unschuldig, anständig und nützlich verwendet? Dies ist der ernsthafte Gesichtspunkt, aus dem ich dieses Buch zu betrachten bitte. Wahrlich, ich wollte mit diesen mühsam geschriebenen Tändeleien nicht tändeln. ... In pädagogischer Hinsicht aber ist noch gar keine Sammlung von Spielen veranstaltet. Dieses Buch enthält deswegen Spiele für die Jugend, aber es ist nicht für Jugend geschrieben, sondern für ihre Eltern, Erzieher und Freunde; daher nicht nur Beschreibungen, sondern auch Beurtheilungen der einzelnen Spiele; ... Von jedem Spiele findet man im vorliegenden Buche eine möglichst genaue und umständliche Beschreibung, ... Ich hoffe, man wird damit zufrieden sein - bezahlt man doch einzeln herausgenommene Spiele häufig fast eben so theuer.
Schnepfenthal bei Gotha, 6. April 1796.
GutsMuths."
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung
Hier auf ludologie.de: Johann Christoph Friedrich GutsMuths (1759-1839): "Spiele"
Wikipedia:
Johann Christoph Friedrich GutsMuths (1759-1839)
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Hassenstein, Bernhard (1922-2016)
Deutscher Verhaltensbiologe
"Instinkt, Lernen, Spielen, Einsicht - Einführung in die Verhaltensbiologie" (1980)
Ausgabe R. Piper & Co. Verlag, München, 1980, mit 259 Seiten:
Inhalt
Einleitung
I. Verhaltensweisen des Individuums
A. Angeborenes Verhalten
A 1. Reaktion und spontane Aktion
A 2. Schnelle Schutzreflexe
A 3. Verhaltenssteuerung durch äußere Reize und innere Bedingungen
A 4. Auslösende Reize, angeborener auslösender Mechanismus
A 5. Appetenzverhalten
A 6. Endhandlung, Erbkoordination, antriebsbedingter Ruhestand
A 7. Versorgungszustand und Bereitschaft (Antrieb)
A 8. Rückwirkung der Endhandlung auf die Bereitschaft
A 9. Höchstwertdurchlaß
A 10. Antriebssenkende und antriebssteigernde Außenreize
A 11. Sonderformen angeborenen Verhaltens
A 12. Aktivitätsperiodik, innere Uhr
B. Erfahrungsbedingtes Verhalten (Lernen)
B 1. Bedingte Reflexe
B 2. Auf Wahrnehmung folgt gute Erfahrung: Bedingte Appetenz
B 3. Auf ein Verhaltenselement folgt gute Erfahrung: Bedingte Aktion
B 4. Auf eine Wahrnehmung folgt schlechte Erfahrung: Bedingte Aversion
B 5. Auf ein Verhaltenselement folgt schlechte Erfahrung: Bedingte Hemmung
B 6. Lernen aus guter und schlechter Erfahrung: Kombinierte Lernformen
B 7. Lerner aus Erfahrung: Bedingungen des Lernerfolgs
B 8. Umgang mit Symbolen
B 9. Prägung
B 10. Motorisches Lernen
B 11. Soziale Anregung und Nachahmung
B 12. Grenzen des Lernvermögens
B 13. Gedächtnis und Vergessen
C. Erkunden, Neugierde, Spielen
C 1. Erkunden
C 2. Neugierverhalten
C 3. Spielen
C 4. Verhaltensweisen des Spielbereichs: Zusammenfassende Betrachtung
D. Engramm-Wirkungen in nicht gelernten Zusammenhängen
D 1. Anwendung von Orts- und Geländekenntnis
D 2. Vergleich von Engramm und Wahrnehmung
D 3. Zielbedingt neukombiniertes Verhalten
D 4. Verhaltenswirksames Engramm vom eigenen Körper
D 5. Grenze der Fähigkeit zur Problemlösung
II. Verhaltensbeziehungen zwischen Artgenossen (Tiersoziologie)
III. Entwicklung des Verhaltens (Verhaltens-Ontogenie)
IV. Verhaltensstörungen bei Tieren (Verhaltens-Pathologie)
Zitat:
"Das Spielen umschließt angeborenes und erlerntes Verhalten. Es umfaßt so viele Handlungsvariationen wie sonst keine Verhaltensweise, und es kann Elemente aus allen übrigen Verhaltensbereichen enthalten." (s. S. 114)
Wikipedia:
Bernhard Hassenstein (1922-2016)
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Heidemann, Ingeborg (1915-1987)
Deutsche Philosophin
"Der Begriff des Spieles - und das ästhetische Weltbild in der Philosophie der Gegenwart" (1968)
Ausgabe vom Verlag Walter de Gruyter & Co, Berlin, 1968, mit 378 Seiten:
Inhaltsverzeichnis
Erstes Buch: Die ontologische Bestimmung des Spieles
1. Die ontologische Ambivalenz des Spieles
Spiel und reale Welt
Der Spielbegriff in der Ästhetik
Der Spielbegriff in der Metaphysik
2. Raumzeitlichkeit als Erreichbarkeit und Wiederholbarkeit
Der Spielraum
Die Spielzeit
Die Wiederkehr des Immer-Gleichen
3. Gesetzlichkeit als kategoriale Unbestimmtheit
Die Spielregeln
Die Spielhandlung und die die Spielzwecke
Die Spielidee
4. Subjektivität und Objektivität des Spieles
Der Ursprung des Spieles
Das Spielbewußtsein und das Spiellphänomen
Zweites Buch: Die erkenntnistheoretische Funktion des Spielbegriffs
5. Einleitende Problemstellung
Erstes Kapitel: Der Spielbegriff bei Kant
6. Spiel und Erkenntnis
Spiel und Wissenschaft
Spiel und Erfahrung
Spiel und Geschehen
7. Dir vierfache Bestimmung des Spielbegriffs
8. Das Spiel und das Schöne
Die Spontaneität des Spieles und der ästhetische Gegenstand
Spiel als Relation der Gunst
Spiel als Darstellung und Erweiterung des Begriffs
9. Spiel und Gestalt
Zum Problem von Reihe und Spiel
Spiel als dynamisches Koordinationsprinzip
Spiel als erweiterte Denkungsart
Zweites Kapitel: Die Umkehr der Spielthematik in der Gegenwart
10. Spiel im Aspekt der Wahrheit
Die erkenntnistheoretische Bedeutung des Spielbegriffs in den Theorien der Gegenwart
Der Spielbegriff in der Phänomenologie, der Philosophie des Als-Ob und der Metaphysik des Erlebens
11. Spiel im Aspekt von Funktion und Form
Die Diskussion des Spieles in der Theorien der zwanziger Jahre
Zur Theorie der guten Verbindung un der guten Form
12. Bestimmungsfunktion und Modellfunktion
Der transzendierende Begriff
Zum Problem der Stabilisierung des Spielbegriffs am Modell
Drittes Kapitel: Die Problematik des Spielbegriffs bei Heidegger
13. Das künftige Denken
14. Die Urbewegung der Freiheit
15. Die kategoriale Funktion des Spielbegriffs
16. Die hermeneutische Funktion des Spielbegriffs
17. Die existentiale Funktion des Spielbegriffs
18. Spiel als Umgrenzung
Zitat:
"Die Form der Gegenstände der Sinne ist entweder Gestalt oder Spiel." (s. S. 184)
Wikipedia:
Ingeborg Heidemann (1915-1987)
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Hirzel, Stephan (1899-1970)
Deutscher Grafiker, Kunsthistoriker, Architekt
"Spielzeug und Spielware" (1956)
Ausgabe vom Otto Maier Verlag, Ravensburg, 1956, mit 48 Seiten (zzgl. zahlreiche unnumerierte Bilderseiten):
Inhalt
Vorwort
1. Von der Unvollkommenheit des Spielzeugs
2. Also fangen wir getrost von vorne an
3. Spielzeug und Formspiel
4. Vom Spielzeug zur Spielware
5. Die Würde der Tiere - auch im Spielzeug
6. Spielware im Tempo des Fortschritts
7. Alles dreht sich, alles bewegt sich
8. Bauordnung in der Puppenwelt
9. Spiel mit Glück und Verstand
10. Puppenstube - Kinderstube - Spielraum
Nachwort
Zitat:
"Was ist uns heute Spielzeug? Da jetzt so gut wie alles seinen Geldwert hat, ist es, ganz nüchtern betrachtet, zunächst nicht viel mehr als Handelsware, die man kaufen kann. Dennoch ruft Spielzeug in uns immer noch unterbewußte Erinnerungen an seinen einstigen Sinngehalt wach, der so gar nichts mit Geschäft und Geld zu tun hat. Doch gleichgültig ob Spielzeug oder Spielware und wie sie beschaffen sein mögen, beiden haftet unentwegt der freundliche Glanz des Gebens an, von dem es doch heißt, es sei seliger denn Nehmen." (s. S. 7)
Stephan Hirzel wurde 1953 in die Findungskommission der documenta 1 (1955) in Kassel berufen (erste umfassende Ausstellung von moderner Kunst in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg).
Wikipedia:
Stephan Hirzel (1899-1970)
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Huizinga, Johan (1872-1945)
Niederländischer Kulturhistoriker, Kulturphilosoph, Anthropologe
"Homo ludens - Vom Ursprung der Kultur im Spiel" (1938)
Ausgabe von Rowohlts Deutsche Enzyklopädie, Reinbeck, 1961, 4. Auflage, mit 220 Seiten:
Ausgabe vom Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2011, 22. Auflage, mit 230 Seiten:
Inhalt
Vorrede - Einführung
1. Wesen und Bedeutung des Spiels als Kulturerscheinung
2. Konzeption des Spielbegriffs und die Ausdrücke für ihn in der Sprache
3. Spiel und Wetteifer als kulturschaffende Funktion
4. Spiel und Recht
5. Spiel und Krieg
6. Spiel und Wissen
7. Spiel und Dichtung
8. Die Funktion der poetischen Formgebung
9. Spielformen der Philosophie
10. Spielformen der Kunst
11. Kulturen und Perioden "sub specie ludi"
12. Das Spielelement in der heutigen Kultur
Nachwort von Andreas Flitner
Klappentext:
"Ein grundlegendes Element unserer Kultur ist das Spiel. Der Mensch ist ein Spieler - und ohne seine Lust und Fähigkeit zum Spielen hätten sich ganze Bereiche seiner Kultur nicht entwickelt: die Dichtung, das Recht, die Wissenschaft, die bildende Kunst, die Philosophie und viele andere. Johan Huizinga, der große holländische Historiker und Kulturphilosoph, hat in diesem Buch eine Theorie der Kulur entworfen (Kulturschaffungstheorie), in der er dem Denker (homo sapiens) und dem Tätigen (homo faber) den Menschen als Spieler (homo ludens) an die Seite stellt."
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung:
Hier auf ludololgie.de: Huizinga, Johan (1938): Homo ludens - Vom Ursprung der Kultur im Spiel
Auf spielen.de: Homo ludens - der spielende Mensch
Begründer und Vertreter der "Kulturschaffungstheorie"
Wikipedia:
Johan Huizinga und Homo ludens
Niederländische Originalausgabe 1938:
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Klaus, Georg (1912-1974)
Ost-Deutscher Philosoph
"Spieltheorie in philosophischer Sicht" (1968)
Ausgabe vom VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Ost-Berlin, 1968, 1. Auflage mit 338 Seiten:
Inhalt
Vorwort
1. Der Begriff des Spiels
1.1. Der homo ludens als Glasperlenspieler
1.2. Wert und Gefahr des Spiels
1.3. Der allgemeine Spielbegriff
1.4. Grundbegriffe der Theorie der strategischen Spiele
1.4.1. Spieler, Spielregeln, Nutzenfunktion
1.4.2. Zum Strategiebegriff
1.5. Spiel und Freiheit
2. Zur Geschichte der Spieltheorie
2.1. Vorläufer der Spieltheorie
2.2. Die systematische Begründiung der Spieltheorie
3. Mathematische Theorie
3.1. Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Zur Dialektik von Notwendigkeit und Zufall, Möglichkeit und Wirklichkeit
3.2. Zwei-Personen-Nullsummenspiele
3.3. Exkurs über Spiele gegen die Natur
3.4. Zur Theorie des Nutzens und der Nutzenfunktion
3.5. Nicht-Nullsummenspiele
3.6. Über das Verhältnis von semantischen und pragmatischen Aspekten in der Theorie der Nicht-Summenspiele
3.7. Zweipersonenspiele auf der Grundlage teilweiser Kooperation
3.8. Probleme des Strategievergleichs
3.9. Das Nashsche Modell
3.10. Mehrpersonenspiele
3.11. Die charakteristische Funktion
3.12. Strategische Äquivalenz
3.13. Über Verteilung
3.14. Verteilungen und "Gesellschaftsordnung"
3.15. Die Lösung des Dreipersonenspiels
3.16. Vierpersonenspiele
3.17. Wichtige methodische Probleme, die bei Lösungen des Mehrpersonenspiels auftreten
4. Spieltheorie und Gesellschaft (Anwendung)
4.1. Spieltheorie und Wirklichkeit
4.2. Spieltheorie und Planspiele
4.3. Über Optimismus und Pessimismus bei der Anwendung der Spieltheorie
4.4. Militärstrategische Darstellung in Normalform und extremer Form
4.5. Zum Problem des Eskalationsmodells
4.6. Krieg oder Frieden - Schicksal?
4.7. Panzerkolonnen und Strategie
4.8. Strategie und lineare Optimierung
4.9. Einheit von Politik und Ökonomie unter dem Gesichtspunkt der Theorie der Komitee-Entscheidungen
4.10. Der einfache Dreipersonenmarkt
4.11. Spieltheoretische Analyse von Verhandlungen
4.12. Spieltheoretische Fassung des Begriffs der gesellschaftlichen Macht
4.13. Macht und Kontrolle
4.14. Exkurs über Atomstrategie
4.15. Wert und Bewertung
4.16. Kritiker der Spieltheorie
5. Maschinelle Strategie
Personenregister, Sachregister
Zitat
"Von den genannten Aspekten der Kybernetik ist der spieltheoretische Aspekt bisher am wenigsten in das Bewußtsein der Allgemeinheit gedrungen. Tatsächlich aber muß die Spieltheorie heute bereits nicht nur als wertvolles Hilfsmittel militärischer und okonomischer Strategie und der wissenschaftlich betriebenen Politik betrachtet werden, sondern auch in erster Linie als ein neuer Bezirk der allgemeinen Kultur der Menschheit." (s. S. 7)
Wikipedia:
Georg Klaus (1912-1974)
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Kujawa, Gerhard Theodor Georg von (1901-1942)
Deutscher Psychologe, Dr. ing. chem.
"Ursprung und Sinn des Spiels" (1940)
Ausgabe vom Verlag E.A. Seemann, Leipzig, 1940, mit 151 Seiten (121 Seiten mit 30 Seiten Anmerkungen):
Inhalt
Zum Geleit (Worte eines Schildbürgers)
I. Halbes Spiel ist doppelte Wahrheit
II. Die biologische Blickrichtung
III. Beiträge der Philosophen
IV. Spiel und Zahl
V. Vom Schachspiel: Bildung und Gleichnis
VI. Von den Spielkarten
VII. Zusammenfassung
Anmerkungen
Zum Geleit:
"Bekanntlich fingen die Schildbürger eines Tages an, Salz zu säen und ernteteten davon - Brennessel; von ähnlichen Erfahrungen weiß heutigen Tages noch ein jeder Schildbürger zu berichten und auch mir ist derlei nicht erspart geblieben, was ich munter vorweg bekenne; was aber das Salz anbetrifft, so wird dadurch gleichwohl die alte Stelle vom Salz der Erde nicht entkräftet. ... Eine intellektuelle Steuerung des Volksganzen ist notwendig; aber deswegen soll man nicht in den Fehler verfallen, das Steuermannsexamen als Allgemeingut zu fordern." (s. S. 6)
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung:
Hier auf ludologie.de: Gerhard von Kujawa (1940): Ursprung und Sinn des Spiels
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Lange, Konrad (1855-1921)
Deutscher Kunsthistoriker
"Das Wesen der Kunst - Grundzüge einer realistischen Kunstlehre" (1901)
Ausgabe der G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1901, in 2 Bänden, Bd. 2 mit 406 Seiten:
Inhalt
15. Kapitel: Die Kunst als Spiel
Zitat:
"Seitdem Kant und Schiller den Spieltrieb zur Erklärung der Kunst herbeigezogen haben, sind wiederholt Versuche gemacht worden, die psychologische Verwandtschaft der Kunst mit dem Spiel ausführlicher zu begründen. Aber erst der Illusionsästhetik ist es gelungen, das Problem vollkommen zu lösen, und zwar durch eine genaue Analyse des Illusionsspiels und durch den Nachweis, dass die Kunst im Leben genau denselben Zweck hat wie das Spiel. Wenn diese Ähnlichkeit trotzdem nicht von allen Gelehrten zugestanden wird, so liegt dem ein doppelter Irrtum zu Grunde, erstens eine Unterschätzung des Spiels, das man ganz irriger Weise für eine unwichtige und nebensächliche Thätigkeit hält, zweitens eine Überschätzung der Kunst, der man ohne Grund einen sogenannten höheren Zweck, d.h. eine moralische Absicht zuschreibt. Es wird also darauf ankommen, zunächst die Ähnlichkeit des Spiels mit der Kunst im einzelnen nachzuweisen, und dann die Behauptung von der höheren moralischen Absicht der Kunst zu widerlegen." (s. Bd. 2, S. 3)
Wikipedia:
Konrad Lange (1855-1921)
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Lazarus, Moritz (1824-1903)
Deutscher Psychologe
"Über die Reize des Spiels" (1883)
Ausgabe von der Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung, Harrwig und Großmann, Berlin, 177 Seiten, 1883
Inhalt
Vorwort
1. Begründung der Aufgabe
Der Anteil der Spiele an der Lebenszeit, an der Muße und Erholung
Verdeutlicht am Umfang der Litteratur
Vergleichung derselben mit der Litteratur der Diätetik
Leibnitz und Jean Paul
2. Bestimmung der Aufgabe
Wesen und Wirkung der Spiele aus der Ursache des Vergnügens an der denselben zu begreifen
oder genauer an den Reizen desselben
Was ist Spiel? Vieldeutigkeit der Frage
Der Umfang des Begriffes, sein Inhalt und der Sprachgebrauch
Verschiedenheit bei verschiedenen Völkern
Die auf Lust gerichtete Absicht des Spiels; verschieden von Arbeitslust und Belustingung
3. Erklärung der Begriffe an ihren Gegensätzen
Spiel und Arbeit; Kraftaufwand und Anstrengung; Muße und Erholung
Ernst und Spaß; Beruf und Genuß
Zweck und Ziel jenseits der Arbeit und innerhalb des Spiels; Kraftübung in beiden
Schein und Sein; der spielende und der trügende Schein
4. Die ursprüngliche Bedeutung des "Spiel" im Deutschen, Griechischen, Latainischen, Hebräsischen und Indischen
Vorzug des Deutschen
Spiel ist: leichte, schwankende, ziellos schwebende Thätigkeit; der Springbrunneb
Schiller; Spiel und Kunst; Plastik und Vorstellung; Musik
Spiel = in sich zurückkehrende Bewegung
Dagegen Ernst und Beruf und Pflicht gehen auf ein Ziel
Des Kindes Ernst: im Hause, in der Schule
Das Individuum und die Gesamtheit; Zusammen der Person und der Sachen in der Kulturthätigkeit
aber das Spiel ist isoliert
wie der eigentliche Genuß
doch liegt im Genuß nur das Ende, im Spiel auch der Anfang außer dem Zusammenhang aller ernsten Zwecke
Spiel eine Welt für sich; ohne Verantwortung
Wissenschaft ist nicht Spiel
Der subjektive Ernst des Spiels
Spiel und Religion
Aber Analogien zwischen beiden
Religion und ihr Einfluß auf die Bestimmung der Muße
Spiel und Geselligkeit; und Unterhaltung
und Gespräch
5. Die allgemeinen Ursachen des Spiels
Gegen die Annahme eines besonderen Spielttriebes
Spiel = Beschäftigung, gegen die Leerheit des Nichtsthuns
(Pascals Ansicht und ihre Zurückweisung)
als positives Freiheitsgefühl
und Kraftgefühl in der Muße, mit erhebender Erholung
Alle Spiele zeigen mehrere und kombinierte Reize
6. Die drei Gattungen der Spiele und ihre besonderen Reize
A. Die Zufalls- und Verstandesspiele
Ihr Gegenstand ist abstrakt, ihr Interesse haftet an der subjektiven Thätigkeit
ihre Formen konventionell
Reiz des Hazard, ursprünglich nur das Schweben der Vorstellungen und der Ausschlag; verstärkt durch den Einsatz
Verstandesspiele; Erzeugnis edlerer Kultur
Brettspiele, Schach
äußerster Kontrast gegen Hazard; dennoch beide: Quellen des Spielvergnügens; weshalb
vollkommenste Spiele: die Mischung aus beiden
Kartenspiele; ihre eigentümlichen Reize
Spielthätigkeit, Spielprozeß und Spielordnung
Die kontrastierenden Gefühle: der Gegenstand ist abstrakt, formal, zwecklos; macht die Welt vergessen und fordert fast ausschließlich Verstandesoperationen
"ehrlich Spiel" und Pfänder
Mischung aus Glück und Verstand, (Mut und Ruhe)
Die Einrichtung der Spiele; Wahlspiele
Analogieen mit dem ernsten Leben
Spielrecht und Spielordnung
Vergleich mit einer rechtlichen oder natürlichen Ordnung
Symbolik der Spielordnung
Verstandesspiele zugleich abstrakt und symbolisch
Die zusammenwirkenden Gegensätze: Zufall und Geschick
Kampf gegen Zufall und Mitspieler
Drei Interessen: a) gesitige Regsamkeit, der spezifisch logische Charakter der Spieloperation; reich und leicht; einfach und verwickelt; b) der Ehrgeiz: die Ehre des Glückes und der Geschicklichkeit; c) der Einsatz; Erregung und Selbstbeherrschung; gleichartig und mannigfaltig
Zusammenfassung der Reize der Verstandesspiele
B. Die Übungsspiele
Ihre Reize kommen unmittelbar zum Bewusstsein, erheischen weniger Analyse als Zusammenfassung
Erhöhtes Lebensgefühl; Behaben der Kraftentfaltung; mit verantwortungsfreier Thätigkeit erfüllte Muße
Reichtum der Phantasie und pädagogische Vorschrift
Spielvergnügen und Erziehungszweck
(hier gekürzt)
C. Schauspiel
Zusehen überhaupt vergnügt; ist passiv und schafft nur ein inneres Bild des Geschehenen
Das Seltene, Glänzende der Schau
Das Schauen als Zweck
Das Spiel als Inhalt; Schauen als Spiel und Spiel als Schau
Schillers Bestimmung der Kunst als Spiel, zur Kritik seiner Ansicht
Kunst wächst durch Veredlung über das Spiel hinaus
Musik und Dramatik sind nur teilweise Spiele
(hier gekürzt)
Glauben an Wirklichkeit als allgemeine Voraussetzung
Steigerung der Thätigkeit; objektive Vollkommenheit wird zur subjektiven; sowohl durch die realistische wie durch die idealistische Richtung der Kunst
Das Spielvergnügen wird durch die Darstellung erzeugt
Der verkörperte Gegensatz des Scheins un der sinnlich-objektiven Gestaltung macht die geistige Thätigkeit des Zuschauers zum Spiel
7. Moralische Würdigung der Spiele
Ist vollständig nur im ethischen System zu geben
Das Zeitmaß der Spiele
Übungsspiele; Spiele der Kinder
Kartenspiele
Das Spiel der Müßiggänger
Geldeinsatz; Hazard; seine Immoralität mehr im Gewinn als im Verlust
Schau- und Kunstspiele
Rückblick: Spiel als Erholung, Übung und Erhebung der geistigen und sittlichen Kräfte
Vertreter der "Arbeitserholungstheorie"
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung:
Hier auf ludologie.de: Lazarus, Moritz (1883): Über die Reize des Spiels
Wikipedia:
Moritz Lazarus
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Levy, Joseph (*1942)
Kanadischer Sportwissenschaftler
"Play Behavior" (1978)
Ausgabe Robert E. Krieger Publishing Company, Malabar, Florida (USA), 1983, mit 232 Seiten:
Inhalt
1. Toward A Definition of Play Behavior
2. The Scientific Approch to the Study of Play Behavior
3. Why Study Play Behavior?
4. A Conceptual Paradigm for the Study of Play Behavior
5. Classical Theories of Play Behavior
6. Psychoanalytic Theories of Play Behavior
7. Development Theories of Play Behavior
8. Ecological Theories of Play Behavior: Behavior Settings
9. Ecological Theories of Play Behavior: Arousal Properties in the Environment
10. Socialization Theories of Play Behavior
11. Play and the Futur: A Time for Renaissance
12. An Empirical Study of Children's Competive Play
List of Tables, List of Figures, Bibliography, Author Index, Subject Index.
Zitat:
"In a consideration of the definition of play, the basic assumption is "that man ist not born free; he is to become free." In other words, play simply cannot be "freedom from". Indeed, Aristotle's definition of happiness shifts the emphasis from "freedom from" to "freedom for". Man must win his freedom; he must experience his freedom by living every moment to the fullest. To be free, and therefore to know play (know oneself), means to realize simultaneously the supreme importance and utter insignificance of our existence. To play means to accept the paradox of pursuing what is at once essential and inconsequential. Only in play can we totally commit oursevles to a goal that minutes later is forgotten or irrelevant." (s. S. 1)
Artikel zu Joseph Levys Beitrag hier auf ludologie.de.
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Matuschek, Stefan (*1962)
Deutscher Literaturwissenschaftler
"Literarische Spieltheorie" (1998)
Ausgabe Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg, 1998, mit 269 Seiten:
Inhalt
1. Spieltheorie - Ein modischer Passepartout?
2. Müßig, wortgewandt, sokratisch - Platonische und Aristotelische Leitlinien zum literarischen Spiel
3. Zwischentöne im Dichterlob - Der Beginn literarischer Spieltheorie bei Petrarca und Salutati
4. Humanisierung des Heiligen Textes - Sokratscihes Philologenspiel bei Erasmus und Rabelais
5. Dialektik, Manierismus und anthropologische Einsichten - Spieltheorie bei Speroni, Tesauro und Tasso
6. Humanistische Utopie und rituelle Selbsttäuschung - Die Gesprächspiel-Idee bei den Brüdern Bargagli, bei Sorel und Harsdörffer
7. Das Schlüsselantonym vernünftiger Dichtkunst - Vavasseurs Traktat De ludicra dictione und seine Wirkung bis Gottsched
8. Coincidentia oppositorum und transzendentale Muße - Spiel als ästhetische Autonomie bei Kant und Schiller
9. Zwischen kritischer Universalität und Süffisanz - Die frühromantische Spieltheorie und ihre wissenschaftliche Aktualität
10. Schluß
Literaturverzeichnis
Klappentext:
"Wie kein zweites taugt das Wort Spiel zum Schlüsselwort großer Theorieentwürfe: auch in der Ästhetik und Literaturwissenschaft, in der das eine Wort grundsätzlich die Eigengesetzlichkeit der Kunst, die Struktur poetischer Texte erklären soll. Bei der bis heute anhaltenden theoriebildenden Fruchtbarkeit von Spiel zielt die vorliegende Studie auf deren historisch-semantische Genese. Nach einer Einleitung zum suggestiven Universalitätsanspruch der Spieltheorie (Ein modischer Passepartout?) wird in acht Kapiteln von Petrarca bis zu den Brüdern Schlegel nachvollzogen, wie die Literatur mit diesem Wort von ihrer Apologie bis zur umfassenden Theorie ihrer selbst gelangt."
Zitat:
"Die Konzeption des Spiels als grundlegendes ästhetisches Phänomen ergibt sich bei Kant unmittelbar aus der Unabhängigkeit des ästhetischen Bereichs von der wissenschaftlichen Theorie und der Moral, den Bezirken der reinen und der praktischen Vernunft." (s. Behler, Ernst; in Matuschek, S. 183)
Wikipedia:
Stefan Matuschek (*1962)
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Mead, Georg Herbert (1863-1931)
US-amerikanischer Philosoph, Soziologe und Psychologe
"Sozialpsychologie" (1956, posthum)
Ausgabe Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied am Rhein und Berlin, 1969, mit 442 Seiten:
Inhalt
Einleitung
Erster Teil
Kapitel I
Die Idee von der Evolution wird zur herrschenden Vorstellung
Kapitel II
Das Problem der Gesellschaft - Wie der Mensch zum Ich wird
Zweiter Teil
Kapitel III
Das Wesen wissenschaftlicher Erkenntnis
Dirtter Teil
Kapitel IV
Bewußtsein als Verhalten - Ist ein wissenschaftliches Studium des Bewußtseins möglich?
Vierter Teil
Kapitel V
Der Bewußtseinsprozeß in der Natur
...
Fünfter Teil
Kapitel VI
Bewußtsein
...
Sechster Teil
Kapitel VII
Ich
Das Ich und der Organismus
Der Hintergrund für die Genese des Ich
Spielen, das Spiel und der generalisierte Andere
Das Ich und die Subjektivität
Das "Ich an sich" und das "Mich"
Die Verwicklung des Ich in der sozialen Situation
Der Beitrag des "Mich" und des "Ich an sich"
Eine Gegenüberstellung von individualistischen und sozialen Theorien des Ich
Siebter Teil
Kapitel VIII
Gesellschaft
Die Gemeinschaft und die Institutionen
Demokratie, Universalität und Gesellschaft
Konflikt und Integration
Hindernisse und Aussichten für die Entwicklung der idealen Gesellschaft
...
Zitate
"Wichtig für Kommunikation ist also, daß das Symbol bei einem selbst das hervorrufen sollte, was es beim anderen Individuum bewirkt. In diesem Sinne muss das Symbol für jeden, der sich in der gleichen Situation befindet, universal sein. Sprache kann immer dann entstehen, wenn ein Reiz auf den Sprechenden genauso wirkt wie auf sein Gegenüber. ... Spielerische Handlungen dun Spielhandlungen sind andere Hintergrundfaktoren für die Genese des Ich." (s. 276-277)
"Wenn wir dem kindlichen Spielen die Situation in einem Spiel, das nach Regeln stattfindet, gegenüberstellen, finden wir als entscheidenden Unterschied, daß das Kind in einem Spiel nach Regeln bereit sein muß, die Haltung eines jeden Beteiligten zu übernehmen und daß diese verschiedenen Rollen zueindander in einer ganz bestimmten Beziehung stehen müssen." (s. S. 278)
Wikipedia:
Georg Herbert Mead (1863-1931)
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Neumann, John von (1903-1957)
Ungarisch-US-amerikanischer Mathematiker
"Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten" (1943) von John von Neumann und Oskar Morgenstern
Ausgabe Physica-Verlag, Rudolf Liebing KG, Würzburg, 1961, mit 668 Seiten
Inhalt
Kapitel I: Formulierung des ökonomischen Problems
1. Die mathematische Methode in der Ökonomie
2. Qualitative Untersuchung des Problems des rationalen Verhaltens
3. Der Nutzenbegriff
4. Struktur der Theorie: Lösungen und Verhaltensstandards
Kapitel II: Allgemeine formale Beschreibung strategischer Spiele
5. Einleitung
6. Der vereinfachte Begriff eines Spieles
7. Der vollständige Begriff eines Spieles
8. Mengen und Zerlegungen
9. Mengentheoretische Beschreibung eines Spieles
10. Axiomatische Formulierungen
11. Strategien und die endgültige Vereinfachung der Beschreibung eines Spieles
Kapitel III: Zweipersonen-Nullsummenspiele: Theorie
12. Vorläufiger Überblick
13. Funktionenlehre
14. Eindeutig bestimmte Spiele
15. Spiele mit vollständiger Information
16. Linearität und Konvexität
17. Gemischte Strategien. Die Lösung für alle Spiele
Kapitel IV: Zweipersonen-Nullsummenspiele: Beispiele
18. Einige elementare Beispiele
19. Pokern und Bluffen
Kapitel V: Dreipersonen-Nullsummenspiel
20. Vorläufiger Überblick
21. Das einfache Mehrheitsspiel für drei Personen
22. Weitere Beispiele
23. Der allgemeine Fall
24. Diskussion eines Einwandes
Kapitel VI: Formulierung der allgemeinen Theorie: n-Personen-Nullsummenspiele
25. Die charakterische Funktion
26. Konstruktion eines Spieles mit einer vorgegebenen charakteristischen Funktion
27. Strategische Äquivalenz. Unwesentliche und wesentliche Spiele
28. Gruppen, Symmetrie und Fairness
29. Erneute Betrachtung des Dreipersonen-Nullsummenspieles
30. Die exakte Form der allgemeinen Definition
31. Erste Folgerungen
32. Bestimmung aller Lösungen des wesentlichen Dreipersonen-Nullsummenspieles
33. Schlussfolgerungen
Kapitel VII: Vierpersonen-Nullsummenspiele
34. Vorläufiger Überblick
35. Untersuchung einiger spezieller Punkte im Würfel Q
36. Untersuchung der Hauptdiagonalen
37. Der Mittelpunkt und seine Umgebung
38. Eine Lösungsfamilie für eine Umgebung des Mittelpunktes
Kapitel VIII: Einige Bemerkungen für n ≥ 5 Beteiligte
39. Die Anzahl der Parameter in verschiedenen Klassen von Spielen
40. Das symmetrische Fünfpersonenspiel
Kapitel IX: Zusammensetzung und Zerlegung von Spielen
41. Zusammensetzung und Zerlegung
42. Modifikation der Theorie
43. Die Zerlegungspartition
44. Zerlegbare Spiele. Weitere Ausdehnung der Theorie
45. Grenzen für den Exzess. Struktur der erweiterten Theorie
46. Bestimmung aller Lösungen eines zerlegbaren Spieles
47. Das wesentliche Dreipersonenspiel in der neuen Theorie
Kapitel X: Einfache Spiele
48. Gewinnende und verlierende Koalitionen und Spiele, in denen sie auftreten
49. Charakterisierung der einfachen Spiele
50. Die Mehrheitsspiele und die Hauptlösung
51. Methoden für die Angabe aller einfachen Spiele
52. Die einfachen Spiele für kleine n
53. Die neuen Möglichkeiten einfacher Spiele mit n ≥ 6
54. Bestimmung aller Lösungen bei geeigneten Spielen
55. Das einfache Spiel
Kapitel XI: Allgemeine Nicht-Nullsummen-Spiele
56. Erweiterung der Theorie
57. Die charakteristische Funktion und verwandte Themen
58. Interpretation der charakteristischen Funktion
59. Allgemeine Betrachtungen
60. Die Lösungen aller allgemeinen Spiele mit n ≤ 3
61. Ökonomische Interpretation der Resultate für n = 1, 2
62. Ökonomische Interpretation der Resultate für n = 3, Spezialfall
63. Ökonomische Interpretation der Resultate für n = 3, allgemeiner Fall
64. Der allgemeine Markt
Kapitel XII: Erweiterungen des Dominations- und des Lösungsbegriffes
65. Die Erweiterung. Spezialfälle
66. Verallgemeinerung des Nutzenbegriffes
67. Diskussion und Beispiele
Anhang: Die axiomatische Behandlung des Nutzens
Vorwort zur ersten Auflage:
"Dieses Buch enthält eine Darstellung sowie verschiedene Anwendungen einer mathematischen Theorie der Spiele. Die Theorie wurde durch einen von uns seit 1928 entwickelt und wird nun erstmalig in ihrer Gesamtheit veröffentlicht. Die Anwendungen sind zweifacher Art: einerseits auf Spiele im eigentlichen Sinne, anderseits auf ökonomische und soziogische Probleme, die, wie wir zu zeigen hoffen, von dieser Seite am besten behandelt werden können.
Die Anwendungen, die wir auf die Spiele machen werden, dienen wenigstens ebensosehr der Bestätigung der Theorie wie der Erforschung der Spiele selbst. Die Natur dieser wechselseitigen Beziehung wird im Laufe der Untersuchung klar werden. Unser hauptsächliches Interesse liegt natürlich in ökonomischer und soziologischer Richtung. Hier können wir nur die einfachsten Fragen behandeln. Indessen haben diese Fragen grundlegenden Charakter. Überdies besteht unsere Absicht in erster Linie darin, zu zeigen, daß es eine strenge Behandlung dieser Gegenstände gibt, die, wie es tatsächlich der Fall ist, auch Fragen einschließen wie gleichgerichtetes oder entgegengesetztes Interesse, vollständige oder unvollständige Information, freie rationale Entscheidung oder zufällige Einflüsse.
Princeton, N.J., Januar 1943
John von Neumann
Oskar Morgenstern"
Wikipedia:
John von Neumann (1903-1957)
Oskar Morgenstern (1902-1977)
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Oerter, Rolf (*1931)
Deutscher Psychologe
"Psychologie des Spiels" (1993)
Ausgabe der Psychologie Verlags Union (Beltz), Weinheim, 1997, 2. Auflage mit 334 Seiten:
Inhalt
Vorwort
Teil 1: Spiel, ein Handeln ganz besonderer Art
1. Erstes Merkmal: Handlungen um der Handlung willen
1.1 Was sind Handlungen?
1.2 Spiel: eine besondere Art von Handlungen
2. Zweites Merkmal: Wechsel des Realitätsbezuges
2.1 Die "eingebildete" Situation: eine neue Realitätskonstruktion
2.2 Spiel, ein vereinbarter Rahmen
3. Drittes Merkmal: Wiederholung und Ritual
3.1 Arten von Wiederholung im Spiel
3.2 Rituale und Spiel
Teil 2: Spiel und Objekt: Der Gegenstandsbezug im Spiel
4. Zum Gegenstandsbegriff
4.1 Eine kulturökologische Definition
4.2 Komponenten des Gegenstandsbezuges und ihr Wandel im kindlichen Spiel
5. Valenzen des Gegenstandes
5.1 Subjektive Valenz
5.2 Objektive Valenz
5.3 Abstrakte Valenz
5.4 Zur Logik der folgenden Darstellung
6. Der Akteur im Spiel
6.1 Abbau von Egozentrismus (vom Selbstbezug zum Partnerbezug)
6.2 Veränderung der eigenen Person im Spiel
6.3 Soziale Kognition im Umgang mit fiktiven Partnern (Partnersubstitution)
Zusammenfassung
7. Der Umgang mit dem Gegenstand im Spiel
7.1 Erforschung und Nutzung der objektiven Handlungsanreize des Gegenstandes
7.2 Substitution
7.3 Ist der Ersatzgegenstand beliebig?
7.4 Begriffsbildung durch Spiel
8. Die Handlung im Spiel
8.1 Der Bedeutungswandel der Handlung
8.2 Die Entwicklung von Handlungsschemata im Spiel
8.3 Handlungsplanung im Spiel
9. Zur Spielzeugkultur
9.1 Zur historischen Entwicklung und der kulturellen Spezifität des Spielzeugs
9.2 Individualisierung und soziale Vereinzelung durch Spielzeug
9.3 Der Spielzeugmarkt: Unterschiedliche Klassen von Spielzeug
9.4 Gesetze des Spielzeugmarktes
Zusammenfassung
Teil 3: Spiel als soziales Handeln: Der gemeinsame Gegenstandsbezug im Spiel
10. Beschreibung und Begriffsbestimmung
10.1 Beschreibung
10.2 Begriffsbestimmung
11. Der gemeinsame Gegenstandbezug im Spiel: Ein Überblick
11.1 Sensomotorisches Spiel
11.2 Symbolspiel (Als-ob-Spiel)
11.3 Parallelspiel
11.4 Rollenspiel
11.5 Regelspiel
11.6 Die Entwicklung des Sozialspiels: ein Untersuchungsbeispiel
12. Frühe Formen des gemeinsamen Gegenstandsbezuges
12.1 Vorsprachlicher gemeinsamer Gegenstandsbezug
12.2 Eine Handlungsgrammatik des gemeinsamen Gegenstandsbezuges
12.3 Als-ob-Spiel als gemeinsamer Gegenstandsbezug: eine alternative theoretische Erklärung
13. Metakommunikation
13.1 Zur Funktion der Metakommunikation
13.2 Arten sprachlicher Metakommunikation im Spiel
14. Die Entwicklung der Kommunikation im gemeinsamen Spiel
14.1 Frühe Kommunikationsspiele
14.2 Vom Partner als Objekt zum Partner als Subjekt
14.3 Skripts als Stütze für Kommunikation im Spiel
15. Die Bedeutung der Regel beim gemeinsamen Gegenstandsbezug im Spiel
15.1 Ritual und regelmäßige Wiederkehr
15.2 Das Spielthema (Sujet) als Regelwerk
15.3 Regelgeleitetes Handeln im Rollenspiel
15.4 Orientierung an expliziten Regeln im Regelspiel
Zusammenfassung
16. Die Zone nächster Entwicklung im Spiel
16.1 Zum Begriff
16.2 ZNE als Herstellung und Aufrechterhaltung des Spielrahmens
16.3 ZNE beim Buchanschauen
16.4 ZNE beim fiktiven Telefonieren
16.5 Die Konstruktion der ZNE durch Peers
Zusammenfassung
Teil 4: Warum spielen Kinder? Der übergeordnete Gegenstandsbezug
17. Einige wichtige Erklärungsversuche
17.1 Psychoanalytische Erklärungen
17.2 Wygotski und Piaget
18. Eine handlungstheoretische Erklärung: Der übergeordnete Gegenstandsbezug
18.1 Drei Ebenen der Handlung (Leontjew)
18.2 Konstituierende Komponenten der Handlung
19. Sinnstiftende Gegegenstände im Spielhandeln
19.1 Der ÜG am Beispiel des Umgangs mit Wasser
19.2 Der ÜG am Beispiel des erstmaligen Umgangs mit Knetmasse
19.3 Der ÜG beim Bauen und Konstruieren: Aufbauen und Zerstören
19.4 Behausung als Zuflucht, Besitzkontrolle und Selbsterweiterung
19.5 Der ÜG beim Spiel mit Computern
20. Entwicklungsthematiken
20.1 Allmacht und Kontrolle als ÜG
20.2 Selbst und Identität als ÜG
20.3 Sauberkeitserziehung und deren Bewältigung im Spiel
20.4 Der theoretische Gewinn
21. Beziehungsthematiken
21.1 Der Wunsch nach Freundschaft
21.2 Geschwisterrivalität
21.3 Kommunikation und Zärtlichkeit als ÜG im Spiel bei einem schwerhörigen Kind
21.4 Bindungsverlust und Bindungsunsicherheit: Ein Fallbeispiel
22. Kinderspiel im Holocaust
22.1 Spiel als Täuschung
22.2 Spiel als Protest
22.3 Realitätsverarbeitung der extremen Situation
22.4 Die materielle Umwelt als Determinante des Spiels
22.5 Spiel als Rahmen für eine bessere Welt
22.6 Spiele, um zu überleben
23. Warum spielen Kinder? Eine theoretische Erklärung des ÜG
23.1 Was geschieht? Beschreibung und Interpretation
23.2 Wie geschieht es? Ein Erklärungsversuch
23.3 Zur Methodik der Ermittlung des ÜG
Teil 5: Was wird aus dem Spiel im Erwachsenenalter?
24. Regelspiele im Erwachsenenalter
24.1 Die adaptive Funktion des Regelspiels in verschiedenen Kulturen
24.2 Regelspiel und Abenteuerrollen: Ein Beispiel
24.3 Musik: Regelspiel ohne Wettbewerb
25. Spiel und Kunst
25.1 Gegenstandsklassen im Konstruktionsspiel
25.2 Der ÜG im Kunstwerk
Zusammenfassung
26. Spiel und Religion
26.1 Realitätskonstruktion
26.2 Allmacht, Ritual und Magie
26.3 Vergegenständlichung und Aneignung in Religion und Spiel
27. Was wird aus dem Spiel im Erwachsenenalter?
27.1 Die Transformation des Spiels
27.2 Die Institutionalisierung des Spiels
27.3 Privates Spielen, die Fortsetzung des Kinderspiels
27.4 Spielsucht
Schlußfolgerungen und Ausblick
Literatur
Personenregister
Sachregister
Klappentext:
"Rolf Oerter entwirft in diesem Buch eine neue Theorie des kindlichen Spiels. Ausgehend von der psychologischen Handlungstheorie zeigt er, daß der Sinn des Spiels darin besteht, der Lebensbewältigung zu dienen. Die existenzielle Bedeutung des Spiels zeigt sich auch darin, daß es in modifizierter Form im Erwachsenenalter erhalten bleibt."
Zitat:
"In der Literatur gibt es zahlreiche Versuche, Merkmale und Definitionen für das Phänomen Spiel aufzustellen ... Im folgenden soll der Versuch unternommen werden, mit drei Merkmalen zur Kennzeichnung des Spiels auszukommen. Dieser Versuch entspricht dem in der Wissenschaft allgemein üblichen Bemühen, bei der theoretischen Beschreibung mit möglichst sparsamen Mitteln zu arbeiten." (s. S. 1)
Wikipedia:
Rolf Oerter (*1931)
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Paul, Jean (Joahnn Paul Friedrich Richter) (1763-1825)
Deutscher Schriftsteller
"Levana oder Erziehlehre" (1807)
Ausgabe Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen, 1845, 3. aus dem literarischen Nachlaß des Verfassers vermehrte Auflage, mit 371 Seiten:
Kostenfreier Link zu Google Books: Hier.
Ausgabe Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn/Obb., 1963, Nachdruck der 2. Auflage von 1811, mit 263 Seiten:
Inhalt
Widmung an Ihre Königliche Majestät, die Königin Caroline von Bayern
Vorrede zur zweiten Auflage
Vorrede zur ersten Auflage
Erstes Bruchstück
Erstes Kapitel (§ 1-3): Wichtigkeit der Erziehung
...
Zweites Bruchstück
Erstes Kapitel (§ 22-26): Geist und Grundsatz der Erziehung
Zweites Kapitel (§ 27-32): Die Individualität des Idealmenschen
Drittes Kapitel (§ 33-37): Über den Geist der Zeit
Viertes Kapitel (§ 38-40): Bildung und Religion
Drittes Bruchstück
Erstes Kapitel (§ 41-44): Abschweifungen über den Anfang des Menschen und der Erziehung
Zweites Kapitel (§ 45-47): Freudigkeit der Kinder
Drittes Kapitel (§ 48-56): Spiele der Kinder
Viertes Kapitel (§ 57-59): Tanzen der Kinder
Fünftes Kapitel (§ 60-62): Musik
...
Neuntes Kapitel (§ 73-74): Über den Kinderglauben
...
Zitate
"§ 48: Was heiter und selig macht und erhält, ist bloß Tätigkeit. Die gewöhnlichen Spiele der Kinder sind - ungleich den unsrigen - nichts als die Äußerungen ernster Tätigkeit, aber in leichtesten Flügelkleidern; ..." (s. S. 64)
"§ 49: Das Spielen ist anfangs der verarbeitete Überschuß der geistigen und der körperlichen Kräfte zugleich; ... Das Spiel ist die erste Poesie des Menschen; folglich bildet das Spiel alle Kräfte, ohne einer eine siegende Richtung anzuweisen." (s. S. 65) (s. spätere Kraftüberschusstheorie, Herbert Spencer, 1855)
"§ 50: In den allerersten Monaten kennt das Kind noch kein schaffendes Spielen oder Anstrengen, sondern nur empfindendes ... Erst später, wenn ... allmählich ein Wort um das andere den Geist freispricht, hebt die größere Freiheit des Selbstspiels an. Es regt sich die Phantasie, deren Flügelknochen erst die Sprache befiedert. Nur mit Worten erobert das Kind gegen die Außenwelt eine innere Welt, auf der es die äußere in Bewegung setzen kann. Es hat zweierlei Spiele, sehr verschieden in Zweck und Zeit - 1. die mit Spielsachen und 2. die mit und unter Spiel-Menschen." (s. S. 66)
Wikipedia:
Jean Paul (1763-1825)
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Piaget, Jean (1896-1980)
Schweizer Biologe und Entwicklungspsychologe
"Nachahmung, Spiel und Traum - Die Entwicklung der Symbolfunktion beim Kinde" (1945)
Ausgabe Ernst Klett Verlag, Stuttgart, 1. Auflage 1969, mit 367 Seiten:
Inhaltsverzeichnis
Zur Einführung von Hans Aebli
Erster Teil
Die Entstehung der Nachahmung
Kapitel I: Die drei ersten Stadien: Fehlen von Nachahmung, sporadische Nachahmung und Beginn der systematischen Nachahmung
Kapitel II: Die Stadien IV und V: Nachahmung der am eigenen Körper nicht sichtbaren Bewegungen und Nachahmung neuer Modelle
Kaptiel III: Das sechste Stadium: Beginn der Nachahmung durch Vorstellung und die weitere Entwicklung der Nachahmung
Zweiter Teil
Das Spiel
Kapitel IV: Die Entstehung des Spiels
Kapitel V: Die Klassifikation der Spiele und ihre Entwicklung nach Erscheinen der Sprache
1. Kritische Prüfung der geläufigen Klassifikationssysteme des spielerischen Verhaltens
2. Die Übung, das Symbol und die Regel
3. Klassifikation und Entwicklung der einfachen Übungsspiele
4. Klassifikation und Entwicklung der Symbolspiele
5. Die Regelspiele und die Entwicklung der Kinderspiele
Kapitel VI: Die Deutung des Spiels
1. Die Kriterien Spiels
2. Die Theorie der Vorübung
3. Die Theorie der Rekapiulation
4. Die Theorie der "kindlichen Dynamik" von F. J. J. Buytendijk
5. Versuch einer Interpretation des Spiels durch die Denkstruktur des Kindes
Kapitel VII: Der sekundäre Symbolismus des Spiels, der Traum und der "unbewußte" Symbolismus
1. Der sekundäre Symbolismus des Spiels und des Traums beim Kinde
2. Freuds Deutung des Symboldenkens
3. Der Symbolismus nach Silberer, Adler und Jung
4. Versuch einer Erklärung des unbewußten Symbolismus
5. Der unbewußte Symbolismus und die affektiven Schemata
Dritter Teil
Die kognitive Repräsentation
Kapitel VIII: Der Übergang von den sensomotorischen Schemata zu den begrifflichen Schemata
Kapitel IX: Von den praktischen Kategorien zu den Kategorien der Repräsentation
Kapitel X: Schlußbemerkungen: Die allgemeinen Stadien der repräsentativen Aktivität
Zitat:
"Wir werden in diesem Band hauptsächlich zwei Thesen zu entwickeln versuchen. Die erste liegt auf dem Gebiet des Spiels und der Nachahmung: Hier können wir kontinuierlich den Übergang von der sensomotorischen Assimilation [Angleichung an ein vorhandenes Wahrnehmungsschema] und Akkommodation [Anpassung der inneren Welt] - diesen beiden Prozessen, die uns bei der Bildung der ursprünglichen und vorverbalen Formen der Intelligenz als wesentlich erschienen sind - zur geistigen Assimilation und Akkommodation, die die Anfänge Vorstellung charakterisieren, verfolgen. ... Unsere zweite These ist die der Interaktion der verschiedenen Formen der Darstellung. Darstellung ist schon vorhanden, wenn ein nicht anwesendes Modell nachgeahmt wird. Das gibt es im Symbolspiel, in der Phantasie bis hin zum Traum. Schließlich setzen das System der Begriffe die logischen Beziehungsbildungen sowohl in ihren operatorischen wie in ihren anschaulichen Formen eine Darstellung voraus. Was sind nun die gemeinsamen Elemente für diese verschiedenen Formen der Darstellung, kann der Gedanke aufrecht gehalten werden, daß sie alle vergleichbare Mechanismen enthalten?" (s. S. 16-17)
Vertreter der "Kognitionstheorie"
Wikipedia:
Jean Piaget (1896-1980)
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Rahner, Hugo (1900-1968)
Deutscher Theologe
"Der spielende Mensch" (1948)
Ausgabe Johannes Verlag, Einsiedeln, 2008, mit 79 Seiten:
Inhalt
Einführung
Der spielende Gott
Der spielende Mensch
Die spielende Kirche
Das himmlische Tanzspiel
Zitate:
"Wir können das Geheimnis des homo ludens nicht erfassen, wenn wir nicht zuerst in aller Ehrfurcht sprechen vom Deus ludens, von dem schöpferischen Gott, der die Welt der Atome und der Geister wie in einem ungeheuren Spiel ins Dasein rief." (s. S. 13)
"Wer einmal diese im Wesen des geschöpflich teilhabenden Seins liegende Transzendenz begriffen hat, eben der kann "spielen", denn er weiß nun um die Mitte zwischen Ernst und Scherz, zwischen Tragik des Daseins und der heiter vertrauensvollen Hingabe an das Spiel des Lebens, das geheimnisvoll gelenkt wird von der Güte einer spielenden Weisheit." (s. S. 17)
"Der spielende Mensch ist der aus Gott Neugeborene. ... Denn welche andere Betätigung ist für den Weisen und Vollkommenen geziemender als zu spielen - sich mitzufreuen mit der "Geduld" der Guten und der Ausgestaltung des Schönen, um einst zusammen mit Gott ein Fest zu feiern?" (s. S. 43)
"Der tiefste Ernst des christlichen Menschenideals birgt sich darin, daß der Glaubende und Liebende "spielen" kann: denn nur der in Gott geborgene ist heiter." (s. S. 53)
Wikipedia:
Hugo Rahner (1900-1968)
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Retter, Hein (*1937)
Deutscher Pädagoge
"Spielzeug - Handbuch zur Geschichte und Pädagogik der Spielmittel" (1979)
Ausgabe Beltz Verlag, Weinheim und Basel, 1979, mit 477 Seiten:
Inhalt
Einleitung
I. Das Spielmittel in den Theorien des Spiels
Philosophie - Kulturwissenschaften - Tierverhaltensforschung
Psychologie, Kinder- und Entwicklungspsychologie, Psychoanalyse - Psychotherapie
Motivationspsychologie, Sozialpsychologie
Soziologie - kulturvergleichende Forschung
Mathematische Theorie der Spiele
II. Spiel und Spielmittel aus der Sicht geisteswissenschaftlicher Pädagogik
Zum Denkansatz geisteswissenschaftlicher Pädagogik
Beiträge zur Pädagogik des Spiels aus geisteswissenschaftlicher Sicht
Zusammenfassung
III. Pädagogische Erkenntnisse aus der kulturgeschichtlichen Betrachtung der Spielmittel
Ausgangsthesen, Spielmittel als Spielgel zeitüberdauernder Grundmuster kindlichen Spielverhaltens
Urformen des Spielzeugs: Vorzeit und Altertum, Spielzeug im Mittelalter, Die Neuzeit
Spielmittel als Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse
Zur Entwicklung der deutschen Spielzeug-Produktion bis Anfang des 20. Jahrhunderts
Spielmittel als Mittler zwischen Realität und Imagination
IV. Historische Entwicklungslinien einer Pädagogik der Spielmittel
John Locke (1632-1704) und Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)
Erhard Weigel (1625-1699), J.C.F. Gutsmuths (1759-1839)
Jean Paul (1763-1825), Friedrich Fröbel (1782-1852)
Pädagogische Spielmittel-Bewertung unter dem Einfluß der Institutionalisierung der Kleinkindererziehung
Unterhaltsam-belehrende Spielmittel im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert
V. Das Spielmittel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Kunsterzeihungsbewegung, Volkskunstgedanke, Kulturkritik
Die Theorie von den kindlichen Entwicklungsphasen
Naturgemäße Spielmittel in der Waldorfpädagogik
Die Sinnesmaterialien Maria Montessoris
Spiel und Spielmittel in der reformpädagogischen Schule
Das Eindringen pädagogisch-psychologischer Erkenntnisse in die Spielzeugwirtschaft
Spielzeug im Dritten Reich
VI. Grundlagen einer Pädagogik der Spielmittel
Definitions- und Klassifikationsprobleme, Vorbemerkungen, Zum Begriff "Spielmittel"
Einteilung der Spielmittel, Spielmittel als pädagogische Hilfsmittel, Spielen und Lernen
"Didaktische" Spielmittel?, Spielen als mehrperspektivischer Handlungsraum
Vermittlung pädagogischer Normen durch Spielmittel, Geschlechterrolle
Schichtenspezifische Differenzen, Kriegsspielzeug als Träger unerwünschter Verhaltensnormen
Spielmittel im Dienst pädagogishen Handelns
Zur pädagogsichen Bewertung von Spielmitteln, Was ist "gutes" Spielzeug?
Bewertungssysteme und ihre Hintergrundtheorien
Zum gegenwärtigen Stand der Spielmittelforschung
VII. Spielmittel in einzelnen pädagogischen Praxisfeldern
Die Familie, Kindergarten und "Vorklasse"
Spielführung bei verhaltensauffälligen Kindern
Materialien zum Rollenspiel, Regelgebundene Spielformen
Verkehrserziehung, Sprachliche Kommunikation
Mathematische Früherziehung, Bauen und Konstruieren
Spielmittel kaufen, selbst herstellen - oder ganz drauf verzichten?
Exkurs: Spiel und Spielmittel im sozialistischen Kindergarten
Behinderte Kinder in sonderpädagogischen Einrichtungen
Die Grundschule, Spiel in Abhängigkeit von der Zielsetung der Schule
Zur Situation des Spiels in den Fachdidaktiken
Die "gestörte" Kommunikation im Schulleben
"Offene" Spiel- und Lernsituationen, Der Schulhof als Spielzentrum
Sekundarschulen, Spielmittel im Unterricht
Spielmittel in der schulischen Freizeit, Pädagogische Rahmenkonzepte
VIII. Spiel und Spielmittel in der Freizeitgesellschaft
Der spielende Mensch - emanzipierter Bürger oder Opfer der Freizeitindustrie?
Spielmittel als Förderer von Alltagskommunikation
Spielmittelpädagogik und Spielwarenbranche
Literatur, Sachregister, Personenregister
Zitat:
"Wenn die These richtig ist, daß Spiel und Spielmittel in einem Wechselbezug zueinander stehen, dann dürfte zu erwarten sein, daß in den Ansätzen zu einer Theorie des Spiels, die heute in den verschiedenen einzelwissenschaftlichen Bereichen vorliegen, auch dem Spielmittel ein entsprechender Ort im jeweiligen theoretischen Aussagesystem zugewiesen wurde. Die bekannte Fragestellung von Buytendijk, Spielen sei immer Spielen "mit etwas", läßt dasselbe vermuten. Demgegenüber muß überraschen, daß Aussagen über das Spielmittel nur sehr selten und mehr oder weniger am Rande in den überkommenen Spieltheorien zu finden sind." (s. S. 13)
Klappentext:
"Spielen ist eine jedermann wohlbekannte Tätigkeit und bedarf im Alltag keiner weiteren Erklärungen. Aber weder die Faszination, die das Phänomen Spiel schon immer ausstrahlte, noch seine pädagogische Bedeutung haben bisher dazu geführt, den Bereich der "Spiel-Mittel", der in engster Beziehung zum Spiel steht, systematisch aufzuarbeiten. Das vorliegende Werk ist nun die bisher umfassendeste Darstellung des Phänomens "Spielzeug".
Hochschule:
Institut für Erziehungswissenschaften TU Braunschweig: Prof. em. Dr. Hein Retter
Wikipedia:
Hein Retter (*1937)
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Röhrs, Hermann (1915-2012)
Deutscher Pädagoge
"Spiel und Sportspiel - ein Wechselverhältnis" (1980)
Ausgabe Schroedel, 1980, mit 275 Seiten
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Theorie des Spiels. Entwicklung und Problemlage
2. Gibt es eine umfassende Theorie des Spiels?
3. Der Mensch und die Welt des Spiels
4. Das Spiel als Erweiterung der menschlichen Lebensgestaltung
5. Die Spieltechnik als eine psychoanalytische Verfahrensweise
6. Abenteuer-, Kriegs oder Friedensspielplätze - eine Alternative?
7. Das Spiel in der Auslegung von Kindergärtnerinnen - eine explorative Untersuchung
8. Spiel und Sport - ein unvereinbares Verhältnis?
9. Das Wechselverhältnis von Spiel und Sport
10. Sportspiel und Gesellschaft
11. Das Fußballspiel - Theorie einer Praxis
12. Das Sportspiel im Urteil einiger seiner Repräsentanten
13. Fairneß als Lebenspostulat
Personenregister, Sachregister
Zitat:
"Das Spiel wird als lebenslange und -bedingte Grunderscheinung betrachtet; es ist so komplex wie das Lebendige schlechthin und vermag vom Somatischen bis ins Psychische die Kräfte zu wecken und zu entfalten." (s. S. 9)
"Das Spiel - ein Urphänomen des Lebens" (1981)
Ausgabe von der Akademischen Verlagsgesellschaft Wiesbaden, 1981, mit 213 Seiten
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Das Spiel - ein Urphänomen des Lebens (Hermann Röhrs)
I. Theorien des Spiels
Die Entstehung des Spiels (Jean Piaget)
Zur Begriffsbestimmung von "Spiel" und "spielen" (Hans Scheuerl)
II. Das Spielzeug
Zur pädagogischen Theorie des Spielzeugs (Günther Bittner)
Spielen und Spielzeug (Donata Elschenbroich)
III. Psychoanalytische Aspekte des Spiels
Über psychoanalytische Spieltechnik: Ihre Geschichte und Bedeutung (Melanie Klein)
Das Spiel in Zusammenhang der Trieb- und Ichentwicklung (Lili. E. Peller)
Über psychoanalytische "Funktionstheorien" des Spiels (Klaus Hartmann)
IV. Lernen durch Spiel
Das Spiel und seine Rolle für die psychische Entwicklung des Kindes (L. S. Wygotski)
Skizzen zu einer Didaktik des Spiels (Hein Retter)
Spielen in verhaltensbiologischer Sicht (Bernhard Hassenstein)
V. Spiel und Sport
Forschung und Theoriebildung im Bereich von Spiel und Sport (Brian Sutton-Smith)
Fußball: Vorbei, die Eimsbüttler Tage (Walter Jens)
Ansätze zu einer kulturphilosophischen Anthropologie der sportlichen Leistung (Hans Lenk)
Quellenhinweise
Anmerkungen und Literaturhinweise der Autoren zu ihren Beiträgen
Quellennachweis der abgedruckten Abhandlungen
Biographische Angaben über die Autoren
Zitat:
"Einmal ist das Spiel einer der ursächlichen Faktoren für jedliche Entwicklung des Lebens. Zum anderen verkörpert es eine konstitutive Begleiterscheinung alles Lebendigen, die sowohl im Tierreich als im Menschenreich auftritt und das Leben während aller Entwicklungsphasen ergänzt." (s. S. 3)
Wikipedia:
Hermann Röhrs (1915-2012)
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Schädler, Ulrich (*1958)
Deutscher Spielhistoriker (Schweiz)
"Spiele der Menschheit - 5000 Jahre Kulturgeschichte der Gesellschaftsspiele" (2007)
Ausgabe von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt, 2007, mit 224 Seiten:
Inhalt
Vorwort (Ulrich Schädler)
Schicksal - Chance - Glück, die vielen Seiten des Würfels
(Ulrich Schädler)
"Mensch ärgere dich nicht" im Altertum, zu den Spielen aus Ägypten und dem vorderen Orient
(Anne-Elizabeth Dunn-Vaturi)
Zwischen perfekter Balance und Hochspannung, die Geschichte des Backgammon im Überblick
(Ulrich Schädler)
Bohnen, Kauris und Spielbretter, Varianten, Ursprung und Tradition der Mancala-Spiele
(Jean Retschitzki)
Traditionelle Spiele in Ostasien und Japan
(Koichi Masukawa)
Schachspiele - Weltspiele
(Ernst Strouhal)
Farbenspiele, Spielkarten und Kartenspiele
(Thierry Depaulis)
Pachisi
(Irving Finkel)
Kegeln, Trou-Madame und Bagatelle, 16. bis 20. Jh.
(Christiane Racine)
Das große Los, eine kurze Geschichte von Lotterien und Lotto
(Lactitia Aeberli)
Wendezeit in der Spielkultur, 1778-1818, von Voltaire bis Marx
(Jean-Marie Lhote)
Spiel und Kommerz, die deutsche Spieleproduktion 1850-1950
(Marion Faber)
Spielräume im Brettspiel, "Reise durch die Schweiz"
(Janine Schiller)
Brettspiele der Belle Epoque
(Michel Boutin)
Amerikanische Spiele von Moralismus zu Monopoly
(Bruce Whitchill)
Die "kleinen Pferde", ein Casinospiel der Belle Epoque
(Thierry Depaullis)
Geldspielautomaten
(Jean-Claude Baudot)
Schweizerische Spiele für schweizer Familien, die "Edition Spes"
(Anne Joggi)
Frauen - ausgeschieden!
(Laetitia Aeberli)
Auswahlbibliographie
Zitat:
"Im Spiel erschließt sich das Kind die Welt. Für Erwachsene kann Spielen ritueller Akt, symbolische Handlung, friedlicher Wettstreit, geistige und charakterliche Herausforderung, Erholung oder einfach Zeitvertrieb sein. Wie auch immer, im Spiel schafft sich der Mensch einen Freiraum der Phantasie, der die Grenzen der Realität transzendiert und in dem er sich als Ganzes, im Guten wie im Bösen, entfalten kann. Manche Formen des Spiels wie das Theater und die Musik haben Kunstformen entwickelt, die ihnen einen dauerhaften Rang eingebracht haben sogar als universitäre Disziplin. Nicht so die Brettspiele, Würfelspiele, Kartenspiele, Glücksspiele, Geschicklichkeitsspiele und Gesellschaftsspiele, die wir allzu oft als bestenfalls banal, wenn nicht unnütz, ja sogar sittlich verwerflich abtun. Und doch ist das Spiel als eine das Leben des Menschen in besondere Weise charakterisierende Aktivität ein bedeutendes Kulturgut." (s. S. 7)
Link zum Schweizer Spielmuseum in La Tour-de-Peilz am Genfer See, in der Nähe von Montreux, dessen Direktor Ulrich Schädler ist: Hier.
Wikipedia:
Ulrich Schädler (*1958)
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Schaller, Julius (1810-1868)
Deutscher Philosoph
"Das Spiel und die Spiele - Ein Beitag zur Psychologie und Pädagogik wie zum Verständnis des geselligen Lebens" (1861)
Deckblatt der Originalausgabe: Herman Göhlau Verlag, Weimar, 1861:
Inhalt
Vorrede und Einleitung
I. Das Spiel im Allgemeinen
1. Der Ernst des geistigen Lebens
2. Das allgemeine Wesen des Spiels
3. Das Recht und die Nothwendigkeit des Spiels
4. Verwandte Sphären des Spiels
II. Die Spiele
1. Das Kinderspiel
2. Das gymnastische Spiel
3. Das Verstandesspiele und seine Verbindung mit dem Glücksspiel
4. Das reine Glücksspiel
5. Gesellschaftsspiele
III. Das Spiel als Glied des geselligen Lebens
Einleitung:
"Ueber der Spiel ernsthaft Betrachtungen anzustellen, liegt uns fern. Das Spiel gilt uns nicht als eine so wichtige Erscheinung im menschlichen Leben, daß es der Mühe werth wäre, nach seinem Wesen zu fragen. Höchstens könnte es uns, wie es sich selbst dem Ernste des Lebens entgegensetzt, zu einer mehr spielenden, scherzhaften Betrachtung herausfordern. Mit dem Spiele selbst Spiel zu treiben - mehr scheint dasselbe nicht zu verdienen. Für eine Pflicht des Menschen wird man das Spielen schwerlich ansehen. Auch geht man nicht leicht so weit, dasselbe ohne allen Unterschied als böse zu betrachten. Das Spielen ist erlaubt. Der Mensch kann es damit halten wie er will. Spricht sich nicht hierin die durchaus untergeordnete Stelle aus, welche das Spiel im menschlichen Leben einnimmt? Liegt nicht darin, daß es mit dem Wesen, mit der Idee des Menschen in keinem nothwendigen Zusammenhang steht und daß es eben darum auch kein würdiger Gegenstand ist für das ernste, auf die Idee des Menschen zurückgehende Nachdenken? Kommen wir aber bei dieser Ansicht vom Spiele nicht in Widerspruch mit den thatsächlichen Erscheinungen des gesitigen Lebens? ..."
Kostenfreier Link zu Google Books, voll digitalisiertes Buch, 340 Seiten, z.B. aus der Bayerischen Staatsbibliothek:
Schaller, Julius: "Das Spiel und die Spiele"
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung:
Hier auf ludologie.de: Schaller, Julius (1861): Das Spiel und die Spiele
Wikipedia:
Julius Schaller (1810-1868)
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Scheuerl, Hans (1919-2004)
Deutscher Erziehungswissenschaftler
"Das Spiel - Untersuchungen über sein Wesen, seine pädagogischen Möglichkeiten und Grenzen" (1954)
Ausgabe vom Verlag Julius Beltz, Weinheim und Berlin, 6./8. Auflage 1968, mit 240 Seiten:
Ausgabe vom Beltz Verlag, Weinheim und Basel, 12. Auflage 1994, mit 251 Seiten:
Inhalt
Einleitung: Problem und Methode
Erster Teil: Das Stand der Pädagogischen Praxis und der Forschung
A) Das Spiel in der pädagogischen Reformbewegung
1. Kunsterziehung und Erlebnispädagogik
2. Jugendbewegung
3. Berthold Otto und seine Nachfolger
4. Freie Waldorfschulen
5. Maria Montessori
6. Ovide Decroly und Jan Ligthart
7. Arbeitsschule und Landerziehung
8. Jena-Plan
9. Neue Beiträge
10. Zusammenfassung der für die Reformpädagogik wichtigsten Spielphänomene
B) Beiträge der Spieltheorien zur Wesensbestimmung des Spiels
1. Das Moment der Freiheit
2. Das Moment der inneren Unendlichkeit
3. Das Moment der Scheinhaftigkeit
4. Das Moment der Ambivalenz
5. Das Moment der Geschlossenheit
6. Das Moment der Gegenwärtigkeit
7. Die Natur des Spiels in der Sicht der Spieltheorien
Zweiter Teil: Phänomenologische Klärung
A) Der Sprachgebrauch als Wegweiser zur Wesensbestimmung des Spiels
B) Erscheinungsformen menschlichen Spiels
1. Gliederungsversuche
2. Bewegungsspiele
3. Leistungsspiele
4. Spiele mit Darstellungscharakter
5. Spiele mit Schaffenscharakter
C) Das Verhältnis von Lernen und Spielen
1. Das Lernen
2. Das Spielen-Lernen
3. Das Lernen im Spiel
4. Das spielende Lernen
Dritter Teil: Ergebnisse und Konsequenzen
A) Rückblick auf die phänomenologischen Ergebnisse
B) Pädagogische Konsequenzen
1. Das freie Spielen
2. Das gebundene Spiel
3. Das Experimentieren
4. Das Lernspiel
5. Die spielerische Einkleidung
6. Die Spielerei
7. Die Spielhaltung
Klappentext:
"Die Spannweite der Lebens- und Erfahrungsbereiche, in denen Spielerisches wahrgenommen und erlebt oder Spiele gespielt werden, ist groß. Umso faszinierender ist die Frage, ob all den Erscheinungen, die Spiel genannt werden, ein gemeinsamer Merkmalsbestand zukommt. Gibt es "das Spiel" überhaupt, in welchen Formen tritt es auf und welche pädagogischen Möglichkeiten und Grenzen ergeben sich daraus?"
Vorwort zur 9. Auflage, 1973:
"Das Spiel gehört zu den faszinierenden Erscheinungen unseres Lebens. Philosophen und Dichter, Verhaltensforscher, Pädagogen und Ärzte sind von ihm zu grundsätzlichen Betrachtungen wie zur sorgsamen Beobachtung, Beschreibung und fördernden Pflege seiner einzelnen Formen und Aspekte angeregt worden. Die Wege und Ergebnisse solcher generationenlangen Bemühungen sind vielfältig und oft nicht widerspruchsfrei. ... Offenbar handelt es sich beim Spiel um eine anthropolgische Grundgegebenheit aller Lebensstufen, Zeitalter und Völker.
In den letzten Jahren ziehen spielerische Verhaltensweisen immer mehr auch ein aktuelles sozial- und bildungspolitisches Interesse auf sich: Frühkindliche Sozialisation und Vorschulerziehung, Intelligenztraining und Erweiterung des sozialen Handlungsrepertoires, Förderung der Kreativität und des explorativen Verhaltens, Belebung von Phantasie und divergentem Denken, Rollen-Identifikation, Aufbau von Ich-Stärken und Emanzipation - diese Stichwörter stecken den Diskussionsraum ab. ...
Die Klärung der Frage, ob all den vielen Erscheinungen, die wir Spiel nennen, ein gemeinsamer Merkmalsbestand zukomme, ob also eine generelle "Theorie des Spiels" überhaupt einen identischen Gegenstand haben könne. Dies ist eine metawissenschaftliche, wenn man so will eine philosophische Frage. Ihre (theoretische) Dringlichkeit scheint mir bestätigt in Beiträgen, die mir damals noch nicht zugänglich waren: Etwa in dem Hinweis des Philosophen Ludwig Wittgenstein, daß wir wohl nur einer Verführung der Sprache verfielen, wenn wir Merkmale annähmen, die allen Spielen gemeinsam seien; es gebe nur Analogien zwischen einzelnen Gruppen von Spielen, "ein kompliziertes Netz von Ähnlichkeiten, die einander übergreifen und kreuzen". ...
Die Einheit des Gegenstandes einer generellen Theorie des Spiels könne eben nicht in einer einheitlichen Klasse von Verhaltensweisen oder einer besondern psychischen Erlebnisweise der beteiligten Spieler liegen, sondern sie sei zu suchen in der Identität der Strukturmerkmale des Spielgeschehens selbst als einer phänomenal identifierbaren Bewegungsgestalt. Zu dieser könnten die Spieler (psychologisch, soziologisch, historisch, medizinisch, biologisch usw. gesehen) ganz verschiedenartige Einstellungen und Haltungen einnehmen. Viele Kontroversen zwischen Einzeltheorien ließen sich von dieser Antwort her als Scheingegensätze zwischen Theoremen mit nicht übereinstimmenden Gegenständen aufklären. ..."
Einleitung: Probleme und Methode:
"Einen Betrag zu dieser phänomenologischen Klärung zu liefern, setzt sich die vorliegende Arbeit zum Ziel: 1. Was ist Spiel?, 2. In welchen Erscheinungsformen begegnet es uns?, 3. Welche Konsequenzen ergeben sich aus seinem reinen Sosein für die Pädagogik?"
"Theorien des Spiels" (1955)
Ausgabe des Beltz Verlages, Weinheim und Basel, 10. Auflage 1975, mit 222 Seiten
Inhaltsverzeichnis
Vorwort, Einführung
I. Pädagogische Theoreme der Aufklärungszeit
Einleitender Kommentar
1. John Locke: Rechtfertigung für das Nutzlose (1693)
2. Jean Jacques Rousseau: Spiel als zwanglose Natürlichkeit (1762)
3. Ernst Christian Trapp: Die Überlistung der Mühe durch das Angenehme (1787)
4. Johann Christian Friedrich GutsMuths: Belustigung, Erholung und Abwechslung als Reize des Spiels (1796)
5. Immanuel Kant: Interessen, Zwecke und Absichten bei Arbeit und Spiel (1798/1803)
II. Einsichten der Klassik und Romantik
Einleitender Kommentar
6. Friedrich Schiller: Spiel und Freiheit - der ästhetische Zustand (1793/1794)
7. Jean Paul: Phantasie und Spiel (1807)
8. Friedrich Schleiermacher: Moment und Zukunft im kindlichen Leben (1826)
9. Friedrich Fröbel: Spiel als höchste Stufe der Kindesentwicklung (1826)
III. Das Vordringen der Einzelwissenschaften
Einleitender Kommentar
10. Herbert Spencer: Spiele als Sekundärbetätigung bei Kraftüberschuß (1855)
11. Julius Schaller: Erscheinungsformen des Spiels (1861)
12. Moritz Lazarus: Sprachgebrauch und Spielbegriff (1883)
13. Karl Groos: Der Lebenswert des Spiels (1922)
IV. Die Vertiefung psychologischer und sozialwissenschaftlicher Gesichtspunkte
Einleitender Kommentar
14. Sigmund Freud: Deutung des Spiels eines anderthalbjährigen Knaben (1920)
15. Aloys Fischer: Die Souveränität des Subjektes im Spiel (1925)
16. Sergius Hessen: Anome, heteronome und autonome Aktivitäten (1926)
17. Karl Bühler: Funktionslust und Spiel (1927)
18. William Stern: Ernstspiel als Verhalten und Erlebnis (1929)
19. Jean Château: Askese, Selbstdisziplin und Ordnungsliebe im Kinderspiel (1946)
20. George Herbert Mead: Spiele und Spielen als Beiräge zur Genese des Ich (posthum 1956)
21. Brian Sutton-Smith: Konfliktsozialisierung im Spiel (1972)
V. Anthropologische Deutungs- und Ordnungsversuche
Einleitender Kommtar
22. Frederik J.J. Buytendijk: Die spielerische Dynamik (1933)
23. Johan Huizinga: Das Spielelement der Kultur (1938)
24. Gustav Bally: Vom Ursprung der Freiheit im Spiel (1945)
25. Roger Caillois: Definition und Einteilung der Spiele (1958)
VI. Pädagogische Bewertungen und Konsequenzen
Einleitender Kommentar
26. Erika Hoffmann: Spielpflege (1953)
27. Knut Dietrich: Sportspiel und Interaktion (1972)
28. Hans Scheuerl: Spiel - ein menschliches Grundverhalten? (1974)
Vorwort, 10. Auflage 1974:
"Das vorliegende Studienbuch ernthält Texte, deren größter Teil erstmals im Jahre 1955 in der Reihe "Kleine pädagogische Texte" als Heft 23 unter dem Titel "Beiträge zur Theorie des Spiels" vereinigt war. Damals war die Auswahl mit ihren Texten von 23 Autoren hervorgegangen aus dem in der Buchform nicht mitveröffentlichten Anhang meiner Dissertation von 1952, in dem die spieltheoretischen Ansätze von etwa 75 Verfassern aus der Zeit vom 18. Jahrhundert bis etwa um 1950 in Kurzreferaten dokumentiert waren. Die damalige Textsammlung hat dann innerhalb von 15 Jahren nun unveränderte Auflagen erlebt und war für etwa zwei Jahrzehnte nahezu die einzige thematische Anthologie in der deutschsprachigen Fachliteratur zu unserem Problemkreis."
Wikipedia:
Hans Scheuerl (1919-2004)
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Schiller, Friedrich (1759-1805)
Deutscher Dramatiker und Lyriker
"Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen" (1795)
Ausgabe Holzinger, Berlin, 2013, mit 90 Seiten:
Inhalt
Erster Brief
....
Fünfzehnter Brief
....
Siebenundzwanzigster Brief
Zitate:
"Der Gegenstand des sinnlichen Triebes, in einem allgemeinen Begriff ausgedrückt, heißt Leben in weitester Bedeutung; ein Begriff, der alles materiale Sein und alle unmittelbare Gegenwart in den Sinnen bedeutet. Der Gegenstand des Formtriebes, in einem allgemeinen Begriff ausgedrückt, heißt Gestalt, sowohl in uneigentlicher als in eigentlicher Bedeutung; ein Begriff, der alle formalen Beschaffenheiten der Dinge und alle Beziehungen derselben auf die Denkkräfte unter sich faßt. Der Gegenstand des Spieltriebes, in einem allgemeinen Schema vorgestellt, wird also lebende Gestalt heißen können; ein Begriff, der allen ästhetischen Beschaffenheiten der Erscheinungen un mit einem Wort dem, was man in weitester Bedeutung Schönheit nennt, zur Beziehung dient." (s. S. 38)
"Nun spricht aber die Vernunft: Das Schöne soll nicht bloßes Leben und nicht bloße Gestalt, sondern lebende Gestalt, das ist, Schönheit sein; indem sie ja dem Menschen das doppelte Gesetz der absoluten Formalität un der absoluten Realität diktiert. Mithin tut sie auch den Ausspruch: der Mensch soll mit der Schönheit nur spielen, und er soll nur mit der Schönheit spielen.
Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." (s. S. 40f.)
Wikipedia:
Friedrich Schiller (1759-1805)
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Spencer, Herbert (1820-1903)
Englischer Philosoph und Soziologe, Evolutionstheorie
"Die Principien der Psychologie" (1855)
Ausgabe E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch), Stuttgart, autorisierte deutsche Ausgabe der dritten englischen Auflage, 1886, Band II, mit 730 Seiten:
Inhalt
VI. Theil. Specielle Analyse.
I. Abgrenzung und Gegenstand
...
VIII. Schliessen im allgemeinen
IX. Classification, Benennung und Erkennen
X. Die Wahrnehmung specieller Gegenstände
...
XIV. Die Wahrnehmung des Raumes
XV. Die Wahrnehmung der Zeit
XVI. Die Wahrnehmung der Bewegung
XVII. Die Wahrnehmung von Widerstand
XVIII. Wahrnehmung im allgemeinen
XIX. Die Beziehungen der Ähnlichkeit und Unähnlichkeit
...
VII. Theil. Allgemeine Analyse.
I. Die letzte Frage
II. Die Voraussetzung der Metaphysiker
...
VIII. Theil. Uebereinstimmungen
...
II. Coordinirung der Thatsachen und der Inductionen
III. Coordinirung der Synthesen
...
IX. Theil. Folgerungen.
I. Specielle Psychologie
II. Classification
III. Ausbildung der Vorstellung
IV. Die Sprache der Gemüthsbewegungen
V. Geselligkeit und Sympathie
VI. Egoistische Gefühle
VII. Ego-altruistische Gefühle
VIII. Altruistische Gefühle
IX. Ästhetische Gefühle (S. 706-730)
Zitat:
"Die Thätigkeiten, die wir als Spiel bezeichnen, kommen mit den ästhetischen Thätigkeiten darin überein, dass weder die einen noch die anderen irgendwie unmittelbar zu den dem Leben förderlichen Processen beitragen. ... Während nun also die primären oder wesentlichen Wirkungen der körperlichen und geistigen Kräfte dergestalt unverkennbar auf nächstliegende Zwecke Bezug haben, die zukünftige Vortheile mit bedingen, kommen bei jenen Wirkungen derselben, welche beim Spiel thätig sind, sowie bei jenen, welche uns ästhetische Freuden gewähren, keinerlei zukünftige Vorteile in Betracht - die unmittelbaren, nächstliegenden Zwecke sind überhaupt die einzigen Zwecke." (s. S. 706-707)
"Steigen wir aber zu Thieren von höherem Typus empor, welche mit zahlreicheren und weiter entwickelten Fähigkeiten begabt sind, so zeigt sich immer mehr, dass Zeit und Kraft nicht ausschließlich von der Sorge für die unmittelbarsten Befürfnisse in Anspruch genommen werden. Indem sie vermöge ihrer Überlegenheit sich bessere Nahrung verschaffen, gewinnen sie dadurch einen Überschuss an Lebenskraft. Sind ihre Begierden gestillt, so empfinden sie kein Verlangen mehr, das ihre überschäumenden Kräfte auf die Verfolgung neuer Beute oder auf die Befriedgung irgendeines dringenden Bedürfnisses hinlenken könnte. ... So kommt es, dass uns bei höher entwickelten Geschöpfen häufig eine Lebenskraft entgegentritt, die bedeutend über die unmittelbaren Bedürfnisse hinausreicht, und dass ebenso bald diese, bald jene Fähigkeit einer längeren Ruhe geniesst, welche es möglich macht, sie vermöge des auf jeden Verbrauch folgenden Wiederersatzes in einen Zustand hoher Leistungsfähigkeit zu versetzen." (s. S. 708)
"Denn gleichgültig um welches Spiel es sich handelt, stets liegt die Befriedigung darin, irgendwie einen Sieg zu erringen - es irgendwie einem Gegner zuvor zu thun. Diese Freude am Sieg un der Eroberung, die bei allen Geschöpfen so sehr vorherrscht, weil sie das Correlat der Erfolges im Kampfe ums Dasein ist, findet nun eben ihre Befriedigung selbst in einem Sieg beim Schachspiel, wenn es an der Gelegenheit zu roherem Siege gebricht." (s. S. 710-711)
Begründer der "Kraftüberschusstheorie"
Wikipedia:
Herbert Spencer (1820-1903)
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Sturm, Johannes (1507-1589)
Deutscher Humanist, Philologe, Pädagoge
"De literarum ludis recte aperiendis liber" (Deutsch: "Von der spielerischen Aneignung der Buchstaben") (1538)
Originalausgaben von 1538, 1543 und 1557
Ioannis Sturmij (alte Schreibweise) führte als Unterstützer des Reformators Philipp Melanchthon (1497-1560) erste humanistische Pädagogiküberlegungen in die protestantische Erziehung ein und bezog sich dabei als einer der ersten auf zu vermittelnde Spielkompetenzen.
Quelle der deutschen Übersetzung: Johannes Sturm (1507–1589), Pädagoge der Reformation: zwei seiner Schulschriften aus Anlass seines 500. Geburtstages. Herausgegeben von Bernd Schröder. Übersetzt von Ernst Eckel und Hans-Christoph Schröter. Arbeiten zur historischen Religionspädagogik. Bd. 7. Jena: IKS Garamond, 2009, S. 79–91. Wiedergabe auf dieser Website mit freundlicher Genehmigung von IKS Garamond.
Auszug aus den Gliederung:
Die Fehlerhaftigkeit der menschlichen Natur
Die notwendige Unterrichtung der Gebildeten
Welches Ziel hat die Ausbildung?
Über die Stadtväter, über die Lehrer
Lehre und Religion
Sprachliche Ausbildung
Die Lehrer
Stadtväter und Eltern
Freigebigkeit der Stadtväter den Lehrern gegenüber
Link zu German History Intersections: HIER.
Impulsgeber in der Reformation des 16. Jahrhunderts, Spiel als Methode in der Schule einzusetzen.
Wikipedia:
Johannes Sturm (1507-1589)
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Sully; James (1842-1923)
Britischer Psychologe
"Untersuchungen über die Kindheit" (1897)
Ausgabe, Leipzig, 1904
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Die Altersstufe der Phantasie
Warum nennen wir die Kinder phantasiereich?
Umgestaltung der Gegenstände durch die Phantasie
Die Phantasie und das Spiel
Freier Entwurf der Phantasiegebilde
Die Phantasie und das Märchenland
III. Das Aufdämmer der Vernunft
Der Prozeß des Denkens
Das Frage-Alter
IV. Die Produkte des kindlichen Denkens
Die Gedanken des Kindes über die Natur
Psychologische Ideen
Theologische Ideen
V. Der kleine Sprachmeister
Vorsprachliches Lallen
Übergang zur artikulierten Sprache
Anfänge der Sprachnachahmung
Umgestaltung unserer Worte
Logische Seite der Kindersprache
Satzbildung
Erwerbung unserer Bedeutungen
VI. Über die Furcht
Die Sensibilität der Kinder
Erschreckende Wirkung der Laute
Die Furcht vor sichtbaren Dingen
Die Furcht vor Tieren
Die Furcht vor der Dunkelheit
Die Furcht und ihre Linderungsmittel
VII. Rohstoff der Sittlichkeit
Ursprünglicher Egoismus
Keime der Nächstenliebe
Die Lügen der Kinder
VIII. Unter dem Gebot
Der Kampf mit dem Gebot
Parteinahme für das Gebot
Der weise Gebotsgeber
IX. Das Kind als Künstler
Die ersten Erwiderungen auf das Naturschöne
Die erste Haltung gegenüber der Kunst
Anfänge der Kunstproduktion
X. Der junge Zeichner
Die ersten Zeichenversuche
Die ersten Zeichnungen der menschlichen Gestalt
Vorder- und Seitenansicht der menschlichen Gestalt
Die ersten Zeichnungen von Tieren
Der Mann zu Pferde usw.
Zusammenfassung der Tatsachen
Erklärung der Tatsachen
Kurze Bibliographie
Zitat:
"... liegt das Interesse am kindliche Spiele in der Tatsache, daß dieses die Umsetzung der Phantasietätigkeit in sichtbare Form ist. Die wirkliche Sachlage mag der Ausgangspunkt für diesen Vorgang sein; das Kind sieht z.B. den Sand, das Steingerölle und die Muscheln und sagt dann: 'Wir wollen mal Kramladen spielen!' Das ist aber nur zufällig. Die Quelle des Spieles ist der Trieb, eine schöne Idee zu verwirklichen; wie wir bald sehen werden, entspringt daraus seine nahe Verwandtschaft mit der Kunst." (s. S. 29)
Wikipedia:
James Sully (1842-1923)
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Sutton-Smith, Brian (1924-2015)
Amerikanischer Spieltheoretiker, Pädagoge, Psychologe
"Games, the Socialization of Conflict" (1973), "Spiele als Sozialisation von Konflikten"
In der Ausgabe "Sportwissenschaft", 1973 / 1, Verlag Karl Hofmann, Schorndorf; Herausgeber: Ommo Grupe, Tübingen. S. 41-46
Zitat:
"Das Spiel (play) kann als eine Form des Erlernens von Handlungs- und Verhaltensmustern für bevorstehende Situationen angesehen werden; Spiele (games) sind eine Möglichkeit, Erfahrungen auf bestimmte soziale Situationen hin zu machen: Sie sozialisieren Konflikte, und zwar insbesondere solche, die in dem jeweiligen sozialen System dominieren." (s. S. 3)
"Hoppe, hoppe, Reiter - Die Bedeutung von Kinder-Eltern-Spielen" (1974)
Original: "How to Play with Your Children (and When Not to)"
Ausgabe vom Piper Verlag, München, 1986, mit 242 Seiten:
Inhalt
Einleitung von Reinhard Fatke
1. Worum geht es?
2. Clownerien: die ersten drei Monate
3. Die Geburt des Lachens: vom 3. bis 6. Monat
4. Eintreten ins Sozialleben: vom 6. bis 12. Monat
5. Konnen ist nicht Spielen: das 2. Lebensjahr
6. Die Bedeutung des So-tun-als-ob: das 3. Lebensjahr
7. Die Zukunft der Phantasie: 4. Lebensjahr
8. Die Anfänge der Gesellschaft - Ordnung und Unordnung: das 5. Lebensjahr
9. Der Traum: das 6. und 7. Lebensjahr
10. Das Absurde: das 8. und 9. Lebensjahr
11. Kompetenz und Gefühl: 10. bis 13. Lebensjahr
12. Schlußfolgerungen
Zitat Rückseite:
"Spiele ist für Kinder die liebste und wichtigste Beschäftigung. Spielende Kinder sind fröhlich und glücklich. Spielen macht das Leben lebenswert. Zugleich bestimmen die Spielerfahrungen die seelische, die geistige und die moralische Entwicklung der Kinder.
Oft aber können Kinder gar nicht spielen; es fehlt ihnen an Anregung oder gar an der Fähigkeit zu spielen. Denn Spielen muß gelernt werden. Sie benötigen Vorbilder, die sie nachahmen können, und Partner, mit denen sie das Spielen lernen. Die Eltern sind die ersten Spielpartner. Eltern mit Sinn fürs Spielen umstellen ihr Kinder nicht mit Spielzeug, sondern nutzen Alltagssituationen für einen spielerischen Umgang miteinander.
...
Das Buch greift eine Fülle von Fragen auf, die Eltern sich stellen, und beantwortet sie, zum Beispiel:
- Wie können Eltern die Kinderpflege zu gemeinsamen Spiel umgestalten?
- Wie helfen Phantasiespiele dem Kind, sein Selbst zu entwickeln?
- Warum ist das Erzählen von Träumen so wichtig für die seelische Entwicklung?
- Wann ist Spielen angebracht (und wann nicht?)
- Wie kann Spielfreude auch über das "Spielalter" hinaus erhalten und in Kreativität umgesetzt werden?"
"Die Dialektik des Spiels - Eine Theorie des Spielens, der Spiele und des Sports" (1978)
Ausgabe vom Karl Hofmann Verlag, Schorndorf, 1978, mit 236 Seiten:
Inhalt
Vorwort
Einführung
1. Die Voraussetzungen des Spiels
1.1 Biologische Voraussetzungen
1.2 Kulturelle Voraussetzungen
1.2.1 Sitten
1.2.2 Kulturelle Komplexität
1.2.3 Kindererziehung
1.3 Psychologische Voraussetzungen
1.3.1 Kindererziehung
1.3.2 Prägung durch ein Modell
1.3.3 Stimulusbeherrschung
1.3.4 Situationsbeherrschung
1.3.5 Sozialer Einfluß
1.3.6 Spielsignale
2. Die Struktur des Spiels
2.1 Intrinsische Motivation
2.2 Spiel als Abstraktion und Variation
2.3 Spiel als Umkehrung
2.4 Spiel als Belebung und Vergnügen
2.5 Spiel als Dialektik
3. Die Funktion des Spiels
3.1 Arbeitsethisch orientierte Spieltheorien
3.2 Sozialisationstheorie
3.2.1 Spiel
3.2.2 Spiele
3.2.3 Sport
3.3 Neue Forschungsergebnisse über Neuartigkeit
3.4 Spiel als Erweiterung des adaptiven Verhaltenspotentials
3.5 Der Transfer möglichgewordener Reaktionen
4. Schlußfolgerungen und Implikationen
5. Einzelbeiträge zur Theorie des Spiels
5.1 Grundzüge einer kulturantropologischen Betrachtung des Spiels
5.2 Spiele, Spielen und Kontrollen
5.3 Geschlechtsunterschiede in Spiel und Macht
5.4 Spiele der Ordnung und Unordnung
5.5 Eine entwicklungsstrukturelle und spieltheoretische Betrachtung von Rätseln
5.6 Ein strukturelle Grammatik der Spiele und des Sports
5.7 Beleben und Wiederbeleben
5.8 Spiel und Kunst unter entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten
5.9 Spiel, Kreativität und Bewegung
Klappentext:
"Die Struktuen von Spiel und Spielen sind, so versucht dieses Buch zu zeigen, dialektischer Natur. Sie stellen eine Synthese von in der Realität zunächst gegensätzlichen Tendenzen dar, die durch das Spiel eine neue Form erhalten. Anstieg und Verminderung von schwer erträglichen oder unkontrollierbaren Spannungen, die im Spiel verarbeitet werden, führen zur Beherrschung neuer Fähigkeiten oder Situationen durch den Spieler. Das Spiel und die Spiele selbst stehen als neue kulturelle Formen in gewissem Gegensatz zu der Welt, aus der sie entstanden sind. Auch aus dieser Spannung heraus kann sich eine neue Synthese bilden, die dazu führt, das Neuerungen des Spiels in die Realität aufgenommen werden. Das Spiel sozialisiert und innoviert zugleich; es führt in vorherrschende kulturelle Werte ein und führt zugleich zu neuen, herrschenden Normen gleichsam überspringend. Der Spielplatz ist in diesem Sinne ein Wunder an sozialer Ordnung. Das Buch belegt diesen dialektischen Ansatz anhand der psychologischen und anthropologischen Literatur über Spiel, Spiele und Sport ebenso wie durch eine Reihe eigener Forschungen."
Begründer und Vertreter der "Dialektiktheorie"
Inhaltliche Beschreibung und Kommentierung:
Hier auf ludololgie.de: Brian Sutton-Smith (1924-2015)
Wikipedia (en):
Brian Sutton Smith
The Strong! National Museum of Play, Rochester, New York,
Library: Brian Sutton Smith
"The Ambiguity of Play" (1997)
Ausgabe Harvard University Press, 1997, mit 276 Seiten, englischsprachige Ausgabe, die bisher leider nicht ins Deutsche übersetzt wurde:
Preface
Acknowledgments
1. Play and Ambiguity
2. Rhetorics of Animal Progress
3. Rhetorics of Child Play
4. Rhetorics of Fate
5. Rhetorics of Power
6. Rhetorics of Identity
7. Child Power and Identity
8. Rhetorics of the Imaginary
9. Child Phantasmagoria
10. Rhetorics of Self
11. Rhetorics of Frivolity
12. Conclusion
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Trapp, Ernst Christian (1745-1818)
Deutscher Reformpädagoge der Aufklärung, Philanthrop
"Vom Unterricht überhaupt - Ob und wie fern man ihn zu erleichtern und angenehm zu machen suchen dürfe?" (1787)
Ausgabe im von Johann Heinrich Campe herausgegebenen Sammelwerk "Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens von einer Gesellschaft praktischer Erzieher", 8. Teil, Wien und Wolfenbüttel 1787
Ausgabe vom Quelle und Meyer Verlag, Heidelberg, 1964, mit 51 Seiten:
Inhalt
Vorwort
Einleitung
I. Welches ist der Zweck des Unterrichts?
II. Von den Gegenständen oder dem Materiellen des Unterrichts
(III. Erleichterung und Gründlichkeit des Unterrichts)
IV. Allgemeine Methoden und Grundsätze
Zitate:
"Eine Haupteigenschaft des guten Unterrichts ist, daß er Abwechslung und Mannigfaltigkeit mit Einförmigkeit gehörig zu verbinden sucht." (s. S. 28)
"Finden und Erfinden. Hierauf scheint man es bisher beim Unterricht am wenigsten angelegt zu haben, und doch scheint dieses so wie das feinste also auch das wichtigste Stück des ganzen Unterrichts zu sein." (s. S. 48)
Ernst Christian Trapp war einer der Lehrer von Johann C. F. GutsMuths.
Wikipedia:
Ernst Christian Trapp (1745-1818)
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Vaihinger, Hans (1852-1933)
Deutscher Philosoph
"Die Philosophie des Als Ob" (1911)
"System der theoretischen, praktischen und religiösen Fiktionen der Menschheit auf Grund eines idealistischen Positivismus"
Ausgabe Felix Meiner Verlag, Leipzig, 1927, 9. und 10. Auflage, mit 804 Seiten:
Inhalt
Allgemeine Einleitung
Erster Teil: Prinzipielle Grundlegung
A. Aufzählung und Einteilung der wissenschaftlichen Fiktionen
Kap. I. Die künstliche Klassifikation
Kap. II. Abstraktive (neglektive) Fiktionen
Kap. III. Schematische, paradigmische, utopische und typische Fiktionen
Kap. IV. Symbolische (analogische) Fiktionen
Kap. V. Juristische Fiktionen
Kap. VI. Personifikative Fiktionen
Kap. VII. Summatorische Fiktionen
Kap. IX. Praktische (ethische) Fiktionen
Kap. X. Mathematische Fiktionen
Kap. XI. Die Methode der abstrakten Verallgemeinerung
Kap. XII. Die Methode der unberechtigten Übertragung
Kap. XIII. Der Begriff der Unendlichkeit
Kap. XIV. Die Materie und die sinnliche Vorstellungswelt
Kap. XV. Das Atom als Fiktion
Kap. XVI. Fiktionen der Mechanik und der mathematischen Physik
Kap. XVII. Das Ding an sich
Kap. XVIII. Das Absolute
B. Logische Theorie der wissenschaftlichen Fiktionen
Kap. XIX. Einleitende Vorbemerkungen über die Stellung der Fiktionen und Semifikationen im Ganzen des logischen Systems
Kap. XX. Abgrenzung der wissenschaftlichen Fiktion von anderen Fiktionen, besonders der ästhetischen
Kap. XXI. Der Unterschied der Fiktion von der Hypothese
Kap. XXII. Die sprachliche Form der Fiktion: Analyse des "als ob"
Kap. XXIII. Sammlung anderer Ausdrücke für "Fiktion"
Kap. XXIV. Die Hauptmerkmale der Fiktionen
Kap. XXV. Versuch einer allgemeinen Theorie der fiktiven Vorstellungsgebilde
....
C. Beiträge zur Geschichte der Fiktion und ihrer Theorie
....
D. Erkenntnistheoretische Konsequenzen
Kap. XXXV. Das erkenntnistheoretische Grundproblem
Kap. XXXVI. Die Verfälschung der Wirklichkeit durch die logischen Funktionen
Kap. XXXVII. Die Kategorien der Fiktionen
....
Zweiter Teil:Spezielle Ausführungen
§ 1. Die künstliche Einteilung
§ 2. Weitere künstliche Einteilungen
§ 3. Adam Smiths nationalökonomische Methode
....
§ 15. Naturkräfte und Naturgesetze als Fiktionen
§ 16. Schematische Fiktionen
§ 17. Illustrative Fiktionen
....
§ 22. Die Fiktion des Unendlich-Kleinen
....
§ 25. Drei Fiktionen aus der praktische Philosophie
§ 26. Der Sinn der Als-ob-Betrachtung
§ 27. Das fiktive Urteil
§ 28. Die Fiktion im Gegensatz zur Hypothese
Dritter Teil: Historische Bestätigungen
A) Kants Gebrauch der Als-ob-Betrachtung
B) Forberg, der Urheber des Fichteschen Atheismusstreites, und seine Religion des Als-Ob
C) F. A. Lange und sein "Standpunkt des Ideals"
D) Nietzsche und seine Lehre vom bewußtgewollten Schein (der "Wille zum Schein")
Religion als "Spiel der Erwachsenen", "Bewußte Irrtümer" als "regulative Fiktionen" ... Anerkennung des hohen Wertes der ethisch-religiösen Fiktionen ...
Zitate:
"Nicht etwa, daß der Inhalt der Philosophie des Als Ob, von einem entgegengesetzten Standpunkt aus, ernst und überzeugend widerlegt worden wäre, nein, es entstand und besteht sozusagen eine stillschweigende, instinktive Abneigung gegen das Werk, die dazu führt, die Philosophie des Als Ob an den höchsten Lehranstalten auszuschalten." (s. S. XXI, Vorwort zur 9. und 10. Auflage)
"Eine Fiktion kann nicht durch die Erfahrung bestätigt, aber sie kann gerechtfertigt werden durch die Dienste, welche sie der Wissenschaft leistet. ... Die Rechtfertigung kann man die "Justifizierung" der Fiktion nennen: Fiktionen, welche sich nicht justifizieren lassen, d.h. welche sich nicht durch ihre Nützlichkeit Rechtfertigung erwerben, sind als wertlose Spielvorstellungen zu kassieren." (s. S. 609f.)
Download-Link:
Die Philosophie des Als Ob von Hans Vaihinger, 7. und 8. Auflage, 1922, bei archive.org
Wikipedia:
Hans Vaihinger (1852-1933)
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Warwitz, Siegbert (*1937)
Deutscher Sportwissenschaftler und Pädagoge
"Vom Sinn des Spielens - Reflexionen und Spielideen" (2003)
Ausgabe Schneider Verlag, Hohengehren, 2004, 2. aktualisierte Auflage (mit Anita Rudolf), mit 282 Seiten:
Inhalt
Das Märchen von der Stadt ohne Spiele
Gedanken über das Spiel
Wie Spielen entsteht und warum Menschen spielen
Was Spielen bedeutet und welche Merkmale es kennzeichnen
Was Spielen bewirken kann
Wie Spielen beeinflusst wird (Spielraum - Spielzeug - Spielverhalten)
Fazit: Der Mensch braucht das Spielen
Sinngebungen des Spiels in Spielsituationen und Beispielen
Spielend Kontakte knüpfen - Kennlernspiele
Spielend sich bewegen - Bewegungsspiele
Spielend seine Sinne erproben - Wahrnehmungsspiele
Spielend sich messen - Wettspiele
Spielend Abenteuer erleben - Abenteuer erleben
Spielend Probleme lösen - Denkspiele
Spielend sich entspannen - Entspannungsspiele
Spielend ein anderer sein - Rollenspiele
Spielend lernen - Lernspiele
Spielend sein Glück versuchen - Glücksspiele
Spielend bauen und konstruieren - Konstruktionsspiele
Spielend in virtuelle Welten entauchen - Elektronikspiele
Spielend früheren Zeiten begegnen - Spiele früherer Zeiten
Spielend anderen Völkern begegnen - Spiele anderer Völker
Umstrittene Spielformen
Kriegsspiele
Friedensspiele
Hämespiele
Spielkreativität
Die Entwicklung eines Spiels aus einer Spielidee
Spielanlässe
Kindergeburtstag
Partyspiele
Schulfeste und Projekte, Brueghels Kinderspiele
Spiellandschaften, Dschungelabenteuer
Spielimpulse
Gelände als Spielimpulse
Spielgeräte als Spielimpulse
Materialien als Spielimpulse
Körper und Mitspieler als Spielimpulse
Situationen als Spielimpulse
Spielprobleme
Keine Lust haben
Spielregeln nicht einhalten
Nicht mit Aggression zurechtkommen
Mogeln
Nicht verlieren können
Der Spielleiter
"Spielregeln" für Spielleiter - ein Verhaltenskatalog
Spielleitertypen - ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung
Literaturverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Spieleverzeichnis
Zitate:
"Der Mensch braucht die Arbeit, aber auch das Spielen zu seiner Selbstverwirklichung." (s. S. 3)
"Auch wenn sich die äußeren Bedingungen für freies, schöpferisches und sinnerfülltes Spielen eher verschlechtert haben, auch wenn eine mächtige Spielzeugindustrie mit einer Flut von schnell vergänglichen Spielmitteln das Spielverhalten einengt und dominiert, auch wenn das Elektronikzeitalter dabei zu sein scheint, das Spielgeschehen zu bestimmen und zu vereinseitigen, braucht man sich um die Zukunft des Spielens nicht zu sorgen. Spielen hat für Kinder und Erwachsene eine unverminderte Anziehungskraft. Es behauptet sich unter allen Bedingungen." (s. S. 35)
Wikipedia:
Siegbert A. Warwitz (*1937)
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Wittgenstein, Ludwig (1889-1951)
Österreichischer Philosoph
"Philosophische Untersuchungen" (1953)
Ausgabe Bibliothek Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2003, 9. Auflage 2019, mit 300 Seiten:
Inhalt
Entwicklung einer Sprachspieltheorie in 693 Fragmenten, Paragraphen (1936-1946, erschienen postum 1953).
Zitate:
"Ich möchte nicht mit meiner Schrift Andern das Denken ersparen. Sondern, wenn es möglich wäre, jemand zu eigenen Gedanken anregen." (Umschlagtext PU)
"Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit. Der Satz ist ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken." (Tractatus logic-philosophicus, 1921, 4.01)
"Wir können uns denken, daß der ganze Vorgang des Gebrauchs der Worte in ([§] 2) eines jener Spiele ist, mittels welcher Kinder ihre Muttersprache erlernen. Ich will diese Spiele 'Sprachspiele' nennen, und von einer primitiven Sprache manchmal als einem Sprachspiel reden.
Und man konnte die Vorgänge des Benennens der Steine und des Nachsprechens des vorgesagten Wortes auch Sprachspiele nennen. Denke an manchen Gebrauch, der von Worten in Reigenspielen gemacht wird.
Ich werde auch das Ganze: der Sprache und der Tätigkeiten, mit denen sie verwoben ist, das 'Sprachspiel' nennen." PU 7, S. 16
Wikipedia:
Philosophische Untersuchungen (PU) zusammengefasst: Hier.
Wikipedia:
Ludwig Wittgenstein (1889-1951)
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Zulliger, Hans (1893-1965)
Schweizer Psychotherapeut und Volksschullehrer
"Heilende Kräfte im kindlichen Spiel" (1952)
Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 1970, mit 123 Seiten:
Inhalt
Vorwort (Erste Auflage 1951 und vierte Auflage 1962)
Erstes Kapitel
Das prälogische, animistisch-anthropomorphisierende, magische Denken der Kinder, ihre "Allmacht der Gedanken" und der Wieholungszwang
Zweites Kapitel
Äußerungen des infantilen Totemismus
Drittes Kapitel
"Sangoi-Land", eine Kinder-Kollektiv-Phantasie - die Verknüpfung der infantile Denkkategorien mit der Trieb-Entwicklung
Viertes Kapitel
Unterschiede zwischen der Erwachsenen- und der Kinderpsychotherapie. Geschichte der Entwicklung der Kinderpsychologie
Fünftes Kapitel
Kinderpsychotherapie ohne Deuten unbewußter Inhalte - die "reine Spieltherapie" und ihre theoretisch-psychologische Begründung - Beispiel vom "Talismann"
Sechstes Kapitel
Über die Indikation zur Kinderpsychotherapie - Eheleute, die ein "schwieriges", neurotisiertes Kind nötig haben und seine Heilung verhindern müssen
Anhang
Über Totemismus; Übertragung bei Kindern; Kinder, die wohl analysiert, aber nicht geheilt worden sind; Das Kind will seine Grenzen erkennen; Die Tests; Sexualaufklärung; Kinderpsychotherapie; "reine Spieltherapie"
Zitat:
"An der "Tücke des Objektes" lernt das Kind erfahrungsmäßig und allmählich erkennen, es sei nicht "allmächtig", und es bestehe eine Welt außerhalb von ihm, die ihren eigenen Gesetzen gehorcht. Nach und nach öffnet sich ihm der Blick für das "Objektive" und die äußere Realität, und zugleich beginnt es, zunächst nur episodenhaft, unsicher und versuchsweise, kausal zu denken. Sobald es sich jedoch etwas kausal-rational zu erklären vermag, nimmt es sein ursprüngliches, das prälogische Sinnbilddenken, die Phantasie zu Hilfe, die noch bei weitem in ihm überwiegt." (s. S. 17)
Klappentext:
"Das Spiel ist die eigentliche "Sprache" des Kindes. Dieses Buch will helfen, sie zu erlernen und therapeutisch zu nutzen."
Hans-Zulliger-Schule, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, Mannheim:
Über Hans Zulliger
Wikipedia:
Hans Zulliger (1893-1965)
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