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Fair produziertes Spielzeug: Fair Toys Organisation gegründet

Am 14. Juli 2020 hat sich im Spielzeugmuseum Nürnberg die Fair Toys Organisation e.V. als Multi-Stakeholder-Initiative gegründet, in der sowohl die Spielwarenbranche als auch Zivilgesellschaft zu gleichen Teilen vertreten ist. Ziel des neuen Vereins ist es, für sozial- und umweltverträglich produziertes Spielzeug ein Gütesiegel zu vergeben.

Bisher haben nur vereinzelte Hersteller von Spielwaren und individuell unterschiedlich das Thema der Nachhaltigkeit mit ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung in ihrem Leistungserstellungs- und Produktionsprozess berücksichtigt.

Am 14. Juli 2020, dem französischen Nationalfeiertag, haben sich bekannte Spielwarenhersteller wie Sigikid, Haba, Heunec und Zapf Creation gemeinsam mit Spielwarenhändlern und zivilgesellschaftlichen Organisationen in dem Verein "Fair Toys Organisation" (FTO) zusammengeschlossen. Die Gründung fand inhaltlich sehr passend im Spielzeugmuseum Nürnberg unter Berücksichtigung der Abstands- und Hygenievorschriften statt. Das Institut für Ludologie gehört mit zu den Gründungsmitgliedern.

Die beteiligten Akteursgruppen setzen sich zum Ziel, sich für die Einhaltung und Verbesserung von sozialen und ökologischen Standards engagiert einzusetzen. Unterstützt wird die Initiative vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie vom Deutschen Verband der der Spielwarenindustrie (DVSI).

Fair produziertes Spielzeug: Fair Toys Organisation e.V.

Die 15 Gründungsmitglieder haben einen paritätisch zusammengesetzten Vorstand aus den beiden Mitgliedskammern "Spielzeughersteller" und "Zivilgesellschaft" mit insgesamt acht Mitgliedern gewählt:

Vorstandtsmitglieder der Spielwarenbranche:

Vorstandsmitglieder der Zivilgesellschaft:

In Bezug auf die Arbeitsbedingungen fair hergestellte Spielwaren sowie ökologisch sinnvolle sowie gesundheitlich unbedenkliche Materialien und Inhaltsstoffe sind eine Frage der Verantwortung, die die Spielzeughersteller übernehmen sollten und die der Spielwarenhandel beachten sollte.

Die Gründungsveranstaltung am 14. Juli 2020 wurde live aus dem Spielzeugmuseum gestreamt und ist bei Youtube abrufbar.

Folgende Grußworte wurden zur Gründung gehalten:

  • Dr. Karin Falkenberg, Leiterin des Spielzeugmuseums Nürnberg
  • Marcus König, Oberbürgermeister Stadt Nürnberg
  • Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  • Uwe Kekeritz, Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Bundestag
  • Roland Weigert, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Fair Toys Organisation: Dr. Karin Falkenberg, Oberbürgermeister Marcus König

Dr. Karin Falkenberg, Oberbürgermeister Marcus König und Helga Riedl (v.l.n.r.), die Stadt Nürnberg unterstützt als Spielzeugstadt das Projekt


Ein deutsches Lieferkettengesetz, auch wenn es sich der möglicher Probleme im Allgemeinen annehmen würde, die sich aus einer internationalen Arbeitsteilung ergeben, würde sicherlich nicht ausreichend die Herausforderungen der Spielzeugbranche adressieren. Aus diesem Grunde ist z.B. das Institut für Ludologie als Gründungsmitglied mit dabei.

Mittelfristig soll die Fair Toys Organisation mit Hilfe eines Siegels für Spielwaren den Konsument*innen beim Einkauf eine Orientierungshilfe geben. Angeschoben wurde die Vereinsgründung von dem Referenten für Arbeitsrecht bei der Christlichen Initiative Romero, Maik Pflaum, der auch im neuen Vorstand mit vertreten ist.

Der Verein ist gegründet, die Ziele sind klar formuliert, jetzt gilt es für die Spielwarenhersteller "einzusteigen", mitzumachen und vor allem sich selbstkritisch zu fragen, wie sie ihren Produktionsprozess langfristig nachhaltig gestalten können. Der Verein ist erreichbar über seine Website: Fair Toys Organisation.