Prolog
Die Nichtwähler*innen, die Erwerbslosen, der Osten, der Kapitalismus! Viele Erklärungsansätze für das Wählen der AfD. Aber eigentlich geht es gar nicht um die AfD, sondern um die Erfolgswahrscheinlichkeit für eine repressive Politik und eine destruktive Bevölkerung. Dazu bedarf es einer kleinen Vorgeschichte. Es wird um Triebe, Selbstwirksamkeit sowie Spiele gehen und was das jetzt eigentlich mit dem Wahlerfolg der AfD zu tun hat. Natürlich ist mir bewusst, dass ein langer Text alle Gesetze der heutigen Gewohnheiten in Bezug auf Triebverzögerung bricht. Vielleicht ist das aber schon eine Präventivmaßnahme.
Erster Akt: Triebverzicht
In Anbetracht des ersten Weltkrieges wollte Sigmund Freud wissen, ob und wie Menschen in der Lage sind, mit aggressiven Trieben umzugehen.
[Da das Wort „Triebe“ vielleicht Unbehagen auslöst, ersetzen Sie es nachfolgend gedanklich gern durch das Wort „Affekte“.]
Freuds Erkenntnisse zum Unbewussten, zum Verhalten von Individuen sowie Massen und ihren Triebstrukturen waren maßgeblich für die nachfolgenden Forschungen zum Faschismus und Antisemitismus. Der Aufstieg des Faschismus wurde bspw. in den 1930ern von Wilhelm Reich in seinem Werk „Massenpsychologie des Faschismus“ psychoanalytisch hergeleitet. Er sah einen starken Zusammenhang zwischen einem gesellschaftlich geforderten Triebverzicht und faschistischen Tendenzen. Der Triebverzicht dieser Zeit bezog sich vor allem auf die sexualfeindliche und autoritäre Erziehung.
Reich sah die Unterdrückung des Sexualtriebes als große Gefahr an, weswegen er von seiner Partei – der KPD – selbst als große Gefahr gesehen und 1933 rausgeschmissen wurde.
Reich war fest davon überzeigt, dass unterdrückte Triebe, die positiv hätten kanalisiert werden müssen, sich auf gewaltvolle, zerstörerische Art und Weise entladen. Ähnlich wie in einem Schnellkochtopf, bei dem der wasser- und luftdichte Deckel die Repression ist, ist Folge der Repression eine starke Entladungsnotwendigkeit. Die unterdrückten Triebe nehmen den Weg, der da ist – häufig den einfachsten und schnellsten, selten den gehaltvollsten.
Tatsächlich ging Friedrich Schiller in Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution schon auf die Balance der Triebe ein, die später in der Psychoanalytischen Theorie verhandelt wurde.
[Jetzt auch noch Schiller? Wie weit müssen wir noch zurück, um zu lesen, warum die AfD erfolgreich ist? – Bis zur Unendlichkeit…]
Allerdings ging es Schiller weniger um den Sexualtrieb, sondern um affektbetonte Triebe im Allgemeinen. Aber wie kam es dazu? Schiller war der Französischen Revolution anfangs zugeneigt. Das änderte sich durch die gewaltsame Unterdrückung und Ausschaltung politischer Gegner durch die Jakobiner, die mit ihren Mitteln zum politischen Wandel die Ziele der Revolution verrieten. Die endgültige Eskalation und der Wandel in der Bewertung der Französischen Revolution wurde bei Schiller durch die Hinrichtung Ludwig XVI. eingeläutet – er fasste die gewalttätigen Vorkommnisse als Rückfall in die Barbarei zusammen. Er glaubte, dass die Unterdrückung bestimmter Triebe, wenn sie keine konstruktive Kanalisierung finden bzw. dem Menschen keine Möglichkeit dazu geboten wird, diese Triebe letztendlich eine destruktive Entladung suchen.
Schiller unterschied zwischen zwei Grundtrieben. Der Stofftrieb bezeichnet die affektbetonten Triebe des Menschen. Der Formtrieb hingegen beschreibt die vernunftorientierten Verhaltensmuster. Um das kurz zu verdeutlichen, soll an die Werbung erinnert werden, in der Kindern ein Stück Schokolade gegeben wird. Dabei wird ihnen gesagt, dass sie noch ein zweites Stück bekommen, wenn sie kurz warten (ihren Trieb aufschieben). Das Experiment will also wissen, ob sich in dieser Situation der Stoff- oder Formtrieb durchsetzt.
[Eigentlich soll natürlich nur Werbung für diese Schokolade gemacht werden.]
Durch die in Aussicht gestellte Belohnung, bekommt das Kind die Möglichkeit, am Ende beide Triebe zu befriedigen. Weil das Kind seinen Trieb aufgeschoben hat, wird es in der Zukunft belohnt. Wenn in dem Experiment allerdings gelogen würde und nach dem Triebaufschub nicht das zweite Stück Schokolade zur Verfügung gestellt oder gar das erste Stück Schokolade weggenommen wird, ist die Frustration groß. Wer kann es sich nicht vorstellen? Bei Wahlen funktioniert es ähnlich: Es gibt im Vorfeld Versprechungen auf Trieberfüllung und klare Anweisungen, wie die eigenen Bedürfnisse befriedigt werden (Wähl mich und ich erfülle dir deine Wünsche!) Darauf folgt die Wahl dieses Versprechens. Dazu ist schon ein großer Teil der Bevölkerung nicht mehr bereit – deutlich sichtbar an der niedrigen Wahlbeteiligung. Nach der Wahl folgt eine Erfüllung oder ein Bruch des Versprechens und damit ein Gefühl von Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit, von positiven oder negativen Affekten, von Wirksamkeit oder Unwirksamkeit.
[Heute ist übrigens umstritten, ob Affekte und Vernunft tatsächlich Pole sind oder sich bedingen und beeinflussen. Auch eine spannende Debatte.]
Keiner der beiden Triebmuster lässt sich jedenfalls einfach ausschalten oder wegdenken. Diesen Fehler machte die BWL jahrzehntelang in ihrem Postulat für den Homo Oeconomicus. Die Triebe müssen vielmehr ihren Ausdruck finden dürfen. Schiller ging davon aus, dass der Mensch vor allem im Spiel seine unterschiedlichen Triebe vereinen und konstruktiv nutz- sowie erfahrbar machen kann. Das Ausprobieren im Spiel und die Möglichkeit zur konstruktiven Imagination waren für ihn Hauptfaktoren, um den Menschen vor dem Rückfall in die Barbarei zu bewahren. Im Spiel darf der Mensch ganz Mensch sein. Sein wohl meist zitierter Satz aus seinen Überlegungen zur ästhetischen Erziehung ist:
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Letztendlich lässt sich Schillers Theorie ähnlich visualisieren wie Reichs Theorie (der Schnellkochtopf). Die Unmöglichkeit oder Unfähigkeit zur konstruktiven und positiven Entladung von Trieben wird früher oder später in einer destruktiven Entladung ihren Ausdruck finden, denn die Triebe sind da und bahnen sich ihren Weg: werden sie nun Stofftrieb, Sexualtrieb, Affekte oder Emotionen genannt.
Zurück in die 1930er.
Zweiter Akt: Repression
Es war die Zeit der Sozialpsychologie. Innerhalb des Forschungsteams der Frankfurter Schule ab den 1920er Jahren geriet die Repression durch die Kleinfamilie stark in den Fokus. Auch sie wollten sich destruktives Verhalten von Menschen erklären. Die repressive Kleinfamilie erhöhe demnach die Wahrscheinlichkeit, Menschen zu sogenannten autoritären Persönlichkeiten werden zu lassen.
[Alle hier aufgeworfenen Theorien werden natürlich nur stark verkürzt wiedergegeben oder vielmehr: interpretiert.]
Später wurde dieser Ansatz in „Autorität und Familie“ verarbeitet. Die Erziehung zur Disziplin und der Glaube an Autorität verboten dem Kind und Menschen das Phantasieren, das Sichausprobieren, das Imaginieren – die Regeln waren streng, obligatorisch und ließen keinen Raum zur individuellen Entfaltung und dem eigenständigen Denken oder Lösen von Situationen. All diese Erfahrungen sind aber Voraussetzungen dafür, mit Veränderungen konstruktiv umzugehen und das Neue (wie das neue Kind) nicht durch repressive Regeln einfangen zu wollen. Wichtig in Bezug auf Repression ist vor allem: sie ist für die Entwicklung des Menschen nicht förderlich.
Hier soll das Konzept der Selbstwirksamkeit und der Resilienz kurz näher beleuchtet werden.
[Noch ein Konzept. Muss das sein? – Womöglich schon. Aber nur noch dieses eine!]
Dritter Akt: Resilienz & Selbstwirksamkeit
Die in der Pädagogik sogenannte Resilienz ist essentieller Bestandteil eines jeden Menschen. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, mit (schwierigen) Situationen umzugehen. Diese Resilienz soll in diesem Text doppelt verstanden werden: zum einen bezieht sie sich auf das Individuum sowie das Kollektiv und zum anderen akkumuliert sie sich in ihrer Repräsentation in politischen Parteien.
[Das ist wichtig.]
Wie entsteht nun also die Fähigkeit, mit schwierigen Situationen umzugehen?
In der Pädagogik bezieht sich das Konzept natürlich vor allem auf das Kind. Das Kind erfährt demnach u.a. im Spiel den Glauben an die Selbstwirksamkeit. Es baut mit Holzklötzen und schafft neue Welten, es benutzt den Farbstift und erschafft neue Welten, es spielt mit dem Ball und spürt die eigene physische Stärke. Deswegen ist das Spielen für das Kind so wichtig – es macht Fähigkeiten erfahrbar und gibt Raum für Phantasie, für das Weiterdenken, für das Ausprobieren von Situationen, die dem Kind an anderer Stelle in ernster Form bevorstehen. Und das Ausprobieren im Spiel ermöglicht, dass sich das Kind als Individuum sowie als Kollektiv erfährt. Es kann affektbetonten und kognitiven Bedürfnissen nachgehen, aber es muss sie auch in Einklang mit anderen Menschen bringen, da das Spiel sonst verunmöglicht wird. Der Spaß bleibt nur erhalten, wenn alle weiterhin mitspielen – deswegen fällt es im Spiel besonders leicht, sich an Regeln zu halten und konstruktiv zu agieren. Ein Kind, das nicht mitspielen darf, wird sich womöglich verkriechen oder das Spiel kaputt machen. Der Mensch lernt beim Spielen auch das gemeinsame Gestalten. Das Verbot zum Spielen und zum Ausprobieren schwächt die Selbstwirksamkeitserfahrungen hingegen enorm. Die Resilienz bleibt schwach ausgebildet und die Menschen (das Kollektiv und die Parteien) sind weniger gut in der Lage, mit schwierigen Situationen umzugehen.
Zusammenführung
[Geht es jetzt endlich um die AfD? – Im Prinzip ja, aber…]
Hier soll nun der Begriff „Politischer Affektverzicht“ eingeführt werden. Was ist damit gemeint? Der Begriff beschreibt den Zustand, in dem Menschen die Emotionen oder Affekte, die sie in Bezug auf das politische System und seine Entscheidungen empfinden, unterdrücken. Die Parteien haben es Jahrzehnte kaum geschafft, Menschen einen konstruktiven Weg zur Bewältigung ihrer Affekte anzubieten, aber sie haben ständig Affekte provoziert.
[#nullwirksamkeit]
Politische Parteien haben jedoch kaum positive Affekte ausgelöst. Stattdessen: Politik der Angst oder der Vermeidung. Dazu noch eine Prise „böse, neue Welt“ und fertig ist die Sauer Crowd.
Und nun ist da auf einmal eine Bevölkerung, die an die Wirksamkeit von Wahlen, von politischen Parteien und Akteuren zunehmend zweifelt. Die Momente der politischen Selbstwirksamkeit sind wenige geworden. Sowohl bei den Menschen selbst wie auch im politischen System. Grundsätze werden in Koalitionsverhandlungen nivelliert, eine Politik der Angst und Vermeidung macht es unmöglich zu phantasieren und sich eine Zukunft vorzustellen, geschweige denn auszuprobieren. Eine Zukunft, die nicht an dem Alten festhält und noch dahinter zurück will. Und nun ist dieser Mensch da: ungläubig der eigenen und politischen Selbstwirksamkeit, geprägt von einer schwachen Resilienz, der keine Spielplätze mehr vorfindet, sich auszuprobieren, Gemeinschaften gemeinsam zu gestalten und konstruktiv zu imaginieren. Dieser Mensch wählt gar nicht oder wählt die AfD. Er geht zu PEGIDA und sinnverwandten Momenten der gefühlten Wirksamkeit. Nationalistische Rhetoriken geben dabei die Möglichkeit, Affekten durch emotional aufgeladene Sätze Ausdruck zu verleihen - sie zu entladen. Die AfD ist die Entladungsmöglichkeit für die politischen Affekte, die sich die letzten Jahrzehnte aufgestaut haben. Endlich kann den Affekten, den Trieben, den Emotionen ohne Hemmung nachgegangen werden. Das gesellschaftliche Mindset macht es sogar akzeptabel, diese auch aggressiv zu entladen.
Das Andere, das Neue und die Unfähigkeit, einen Weg zur Bewältigung von schwierigen Situationen zu finden, führen nun zu dieser destruktiven Entladung, die sich im schlimmsten Fall in dem Anzünden von Unterkünften oder gar in Gewalt gegen Menschen ausdrückt. Je länger Affekte ausgehalten werden, desto heftiger entladen sie sich. Es hätten auch andere Affekte, andere Emotionen sein können: Neugier, Freude, Gestaltungswillen – aber der Weg für diese Affekte wurde zu häufig abgesperrt und er wurde kaum erlernt. Es gibt sie natürlich – diejenigen, die konstruktiv mit Veränderung umgehen. Diese wählen vermutlich nicht die AfD.
Das Wählen anderer Parteien ist für viele ein Akt der Unwirksamkeit. Der Konflikt zwischen Gewählten und Wählenden konnte jahrzehntelang nicht gelöst werden. Wie ein Kind, das schreit und schreit und weint, aber keine*r kommt. Die AfD kommt nun ins Kinderzimmer und nimmt die Affekte der Subjekte auf, lässt viele sich überhaupt wieder als erhörtes Subjekt erfahren. Die AfD stellt einen Weg zur Wirksamkeit dar, die etablierten Parteien in ihrer Selbstverständlichkeit zu erschüttern. Auf einmal ist da eine Kraft, vor der die Medien und die anderen Parteien Angst haben, mit der sie sich auseinandersetzen müssen - die Schreie wurden erhört. Eine Partei, die einfach so das Spielfeld ändert. Nach langer Zeit wird für einen Teil der Wählenden eine politische Entscheidung wieder als wirksam empfunden.
[Bitter, ich weiß.]
Die eigene Angst ist auf einmal umkehrbar. Nur leider speist sich diese Partei aus einem ähnlichen Gesellschaftscharakter wie die Menschen, die sie wählen – sie ist ausschließlich in der Lage mit Veränderungen repressiv und destruktiv umzugehen. Die Menschen, die AfD wählen, haben das Gefühl, endlich wieder als Subjekt ernstgenommen zu werden. Aber ist ein Trugschluss: das Subjekt wird durch repressive Politik wieder unterworfen werden. Das Gefühl, sich als Subjekt zu fühlen, ist eigentlich nur das Gefühl, Teil einer Masse zu sein, die den Subjektstatus aufhebt - denn die Masse muss homogen sein, um zu einer Masse zu werden. Für die Masse bedeutet die einzelne Person nichts. Es ist dennoch befriedigend. Im Fußballstadion ist es ständig zu sehen. Zu sehen ist dort aber auch, wie gering die Entfaltungsmöglichkeiten der Einzelnen sind.
Und nun haben zu viele verlernt, mit ihren Affekten sinnvoll umzugehen, das Positive zu imaginieren, einen konstruktiven Plan zu entwerfen. Sie sind verbittert und sabotieren das Spiel, das ihnen nicht gefällt, in dem sie nicht mitspielen durften oder vermeiden es gänzlich. Die AfD schließt nun die Tür auf zum Spielplatz. Endlich dürfen sie wieder mitspielen! Wer soll es ihnen verübeln? Sowohl Politik als auch Wirtschaft haben keine sinnvollen Spielregeln und Spielziele erschaffen. Egal welche Regierungskoalition der letzten 20 Jahre – keine hatte eine Vision, kein Bild von der Welt von morgen.
[Helmut Schmidts Meinung zu Visionen ist der Autorin bekannt.]
Alles war und ist vor allem bedrohlich. Gemeinsame und sinnvolle Ziele: Fehlanzeige. Und so hat es die AfD zumindest geschafft, die anderen beim Verteidigen dieses unsinnigen Spielfeldes zu stören. Der Ersatz wird aber kein besserer sein. Denn sowohl die AfD wie auch ihre Wähler*innen glauben nicht an eine schöne neue Welt, sie wollen nichts mehr ausprobieren, sie wollen zurück. Dieses Zurück wird Repression sein. Und davon ausgehend, dass Repression die Keimzelle einer Gesellschaft ist, die sich nicht traut, etwas auszuprobieren, neue Regeln mit allen Mitspielern zu entwerfen, Angst statt Phantasie zu verbreiten, das Neue und das Subjekt zu unterwerfen und zu unterdrücken, kann diese Wahl keine gute sein. Diese Bewältigungsstrategie ist eine, die am weitesten weg von dem ist, was der Mensch zu leisten in der Lage ist. Die AfD wird nicht dazu beitragen, dass sich der Mensch als Subjekt entfalten kann, mutig ist und mit Neugier auf die Zukunft schaut.
Ein Anfang wäre, sich zu trauen, von kaputten Konzepten Abstand zu nehmen: Erwerbsarbeit neu zu denken, Zusammenleben neu zu denken, Politik neu zu denken, Solidarität neu zu denken. Die Strategie der Vermeidung und Angst hat nicht funktioniert, konnte nicht funktionieren. Die Veränderung ist bereits da. Veränderung macht Angst und es braucht Ideen für den Umgang mit Veränderung. Denn diese Welt wird sich immer schneller verändern, sie wird vielfältiger und komplexer. Und es bringt nichts dagegen zu sein. Aber was jetzt kommt, darf nicht Repression sein, sondern muss Phantasie sein.
Lasst die Menschen wieder spielen, lasst ihnen Raum zur Selbstwirksamkeit, zur Entfaltung oder sie werden ihren Willen an eine Autorität abgeben, die wirksam ist.
[Wer ist denn dieses „ihr“? – Eigentlich alle.]
Genau das passiert jetzt: die einzig gefühlte wirksame, politische Entscheidung für viele Menschen ist die Wahl der AfD. Wenn diese Welt, dieses Land, diese Menschen, diese Politik, diese Wissenschaft keine besseren Antworten wissen, kein besseres Konzept zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit bieten, Affekten keinen Raum zur konstruktiven Entladung geben, ist das kommende Wahlergebnis leider unweigerlich die Zukunft dieser Vergangenheit.