Nürnbergs geliebte Spielzeugtradition in der "Spielzeugkiste"
Seit Anfang 2023 hatte Ursula Motsch nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger gesucht. Lange hatte es danach ausgesehen, als würde der bekannte und traditionsreiche Spielzeugladen „die spielzeugkiste“ im Herzen der Nürnberger Altstadt ab Herbst 2023 verschwinden. Doch die Hausbewohner über dem Ladenlokal am Trödelmarkt und auf der Pegnitzinsel ansässige Einzelhändler machten gemeinsam massiv Mundpropaganda und halfen Motsch bei der Suche nach einer Person, die sich wirtschaftlich für Nürnbergs Spielzeugtradition einsetzen würde. „Wir alle wollten, dass der Spielzeugladen weitergeführt werden kann. Wir wollten dieses wunderschöne Alleinstellungsmerkmal für Nürnberg bewahren“, berichtet Eva Maria Steiner, die am Trödelmarkt wohnt und Vorständin im Förderverein Spielzeugmuseum Nürnberg ist. Historisch belegt ist die kunstvolle Spielkartenproduktion in Nürnberg seit 1380 sowie die Puppenherstellung durch zwei in den Stadtbüchern aufgeführten "Dockenmacher" von 1400. Aus dem handwerklich geprägten Mittelalter entwickelte sich Nürnberg über Jahrhunderte zur Spielwarenmetropole. Und im Jahre 2023 sollte mitten in der Innenstadt mit dieser Spielzeugtradition Schluss sein?
Jonathan Junge in seiner Nürnberger Spielzeugkiste
Die Last-Minute-Ladenübernahme
Der Mietvertrag für das Spielwarengeschäft war bereits gekündigt und die in Erlangen ansässige Vermieterin hatte schon einen Makler zur Neuvermietung des Ladenlokals beauftragt, als die Information über den zur Übernahme angebotenen Spielzeugladen bei Jonathan Junge (27) in Hamburg ankam. Junge hatte bis dato eine Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gemacht und ein Mathematikstudium begonnen. Sein erster Besuch im Süden berührte ihn: „Dieser kleine Spielzeugladen wirkte auf mich, wie die phantastischen Läden in der magischen Winkelgasse bei ‚Harry-Potter‘.“ Für Junge sei schnell klar gewesen, dass sein beruflicher Weg in der Spielzeugstadt Nürnberg weitergehen würde – mit praktischer Spielwaren- und Betriebskalkulation – und nicht in Hamburg mit theoretischer Mathematik.
Fair hergestelltes und gehandeltes Spielzeug
„Alles ging letztendlich sehr schnell“, sagt Jonathan Junge. Mit Ursula Motsch wurde er sich Schritt um Schritt handelseinig. Zwei Wochen sichteten, zählten und bewerteten sie gemeinsam den alten Warenbestand. „Mich hat begeistert, dass Ursula alles, was sie sich über den Spielwaren-Einzelhandel an Wissen und Erfahrungen seit fast einem Viertel Jahrhundert angeeignet hatte, uneingeschränkt an mich weitergegeben hat.“ Motsch hatte nachhaltig produziertes Holzspielzeug, technisches Spielzeug, Puppenhäuser, Puppen, Kaufläden und Plüschspielwaren aus regional-fränkischer Produktion, Deutschland und Europa angeboten – und auch manche Gimmicks. Junge will das Profil des Ladens weiter schärfen, denn „fair hergestelltes und gehandeltes Spielzeug ist in Zeiten des Klimawandels für viele junge Eltern und für Großeltern unabdingbare Voraussetzung. Was wir unseren Kindern in die Hand geben, prägt schließlich unsere gesamte Gesellschaft.“
Erste Änderungen am und im Laden sind bereits sichtbar. Junge hat den Namen erweitert in „Nürnberger Spielzeugkiste“, um für die weltweit einzigartige Spielzeugtradition der Stadt zu werben. Parallel zum Ladengeschäft will der gelernte Informatiker ein Online-Angebot entwickeln. Bis zur Spielwarenmesse 2024 soll der Laden so weiterlaufen, wie in den vergangenen 70 Jahren. Dann plant Junge eine Renovierung. „Der magisch-verspielte Harry-Potter-Stil wird verstärkt!“
KONTAKT
Nürnberger Spielzeugkiste
Inhaber: Jonathan Junge
Trödelmarkt 15-19
90403 Nürnberg
Telefon: 0911 - 22 48 32
Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag, 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Anfahrt
Straßenbahnlinie 4: Haltestelle Hallertor
Buslinie 36. Haltestelle Weintraubengasse
U1: Haltestelle Lorenzkirche, Ausgang in Richtung Hauptmarkt / Trödelmarkt
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Presseberichterstattung zur Nürnberger Spielzeugkiste
Am Tag der Eröffnung, dem 13.11.2023, erschien nicht nur auf der Webseite von Nordbayern.de die Meldung der Geschäftsübernahme für die Nürnberger Spielzeugkiste, sondern ebenso auf sämtlichen Bildschirmen in U-Bahnen und Bussen des Öffentlichen Nahverkehrs.
Zum Online-Artikel auf nordbayern.de: HIER.
Begleitung auf Instagram als "Die gute Nachricht der Woche":
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Berichterstattung auf inFranken.de:
Link zum Online-Artikel: HIER.
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Pressenotiz auf dem Portal der Spielwarenmesse Nürnberg:
Link zum Online-Artikel: HIER.
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TV-Beitrag bei Frankenfernsehen:
TV-Beitrag vom 14.11.2023, "Neue Übernahme macht Hoffnung": HIER.
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Kurzfilm auf dem Instagram-Kanal der Nürnberger Nachrichten:
Link zum Instagram-Kanal der Nürnberger Nachrichten: HIER.
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Zeitungsartikel bei den Nürnberger Nachrichten von Anette Röckl vom 16.11.2023:
Artikel Online in der NN (leider hinter eine Bezahlschranke): HIER.
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Beiträge im Bayerischen Rundfunk, Website und TV, Abendschau vom 22. November 2023:
Link zum Filmbeitrag im BR in der Abendschau vom 22.11.2023 um 18:00 Uhr: HIER.
Link zum Online-Artikel auf BR24: HIER.
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Updates zur Nürnberger Spielzeugkiste
"Hoher" Besuch für die Nürnberger Spielzeugkiste. Eine Giraffe der Firma Steiff überblickt das Geschehen auf dem Trödelmarkt. Mit dabei zwei "Furries" (oder "Furry-Fans" oder "Furs"). Dies sind Fans von anthropomorphen Tiergestalten, die sich ihre Kostüme selbst genäht haben. "Furry" bedeutet aus dem Englischen kommend "mit Fell bedeckt, flauschig". Die Charaktere sind eigenständig von ihren Trägern ausgedacht, lehnen sich aber sehr stark an Comicfiguren an. Diese Fans halten über das Internet zueinander Kontakt und verabreden sich international zu sogenannten "Conventions" oder streifen einfach mal aus Freude durch die Nürnberger Innenstadt. Da darf ein Besuch bei der Nürnberger Spielzeugkiste nicht fehlen!
"Hoher" Besuch bei der Nürnberger Spielzeugkiste im Herbst 2024